JudikaturVwGH

Ro 2020/21/0001 2 – Verwaltungsgerichtshof (VwGH) Rechtssatz

Rechtssatz
21. Dezember 2022

Der im Zeitpunkt einer Entscheidung über die Erteilung eines Aufenthaltstitels gegebene Auslandsaufenthalt eines Drittstaatsangehörigen hindert die Erteilung eines Aufenthaltstitels nach § 55 AsylG 2005 nicht (vgl. VfGH 28.2.2011, G 201/10, VfSlg. 19324; VfGH 24.9.2010, B 1413/09 u.a., VfSlg. 19162; VfGH 14.3.2018, E 4329/2017, G 408/2017, VfSlg. 20247; VwGH 7.5.2014, 2013/22/0274; VwGH 3.10.2013, 2012/22/0023). Demzufolge ist eine inhaltliche Prüfung des Antrags nach § 55 AsylG 2005, also eine Interessenabwägung (insbesondere) an Hand der in § 9 Abs. 2 BFA-VG 2014 genannten Kriterien zur Beurteilung der Frage, ob die Erteilung des beantragten Aufenthaltstitels zur Aufrechterhaltung des Privat- und Familienlebens iSd. Art. 8 MRK geboten ist, vorzunehmen.

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