LandesrechtSteiermarkVerordnungenEuropaschutzgebiet Nr. 5 - Ober- und Mittellauf der Mur mit Puxer Auwald, Puxer Wand und Gulsen (AT2236000)

Europaschutzgebiet Nr. 5 - Ober- und Mittellauf der Mur mit Puxer Auwald, Puxer Wand und Gulsen (AT2236000)

In Kraft seit 18. September 2014
Up-to-date

§ 1

§ 1 Gegenstand

Von der Landesgrenze bis Leoben wird der Flusslauf der Mur in den Gemeinden Predlitz-Turrach, Stadl an der Mur, St. Ruprecht-Falkendorf, St. Georgen ob Murau, Murau, Laßnitz bei Murau, Triebendorf, Frojach-Katsch, Teufenbach, Niederwölz, St. Lorenzen bei Scheifling, Scheifling, Unzmarkt-Frauenburg, St. Georgen ob Judenburg, Pöls, St. Peter ob Judenburg, Judenburg, Maria Buch-Feistritz, Fohnsdorf, Zeltweg, Großlobming, Spielberg, Apfelberg, St. Margarethen bei Knittelfeld, Knittelfeld, Kobenz, St. Lorenzen bei Knittelfeld, St. Marein bei Knittelfeld, Feistritz bei Knittelfeld, Kraubath an der Mur, St. Stefan ob Leoben, St. Michael in Obersteiermark und Leoben mit Puxer Auwald, Puxer Wand und Gulsen zum Europaschutzgebiet erklärt. Dieses Gebiet wird als Europaschutzgebiet Nr. 5 „Ober- und Mittellauf der Mur mit Puxer Auwald, Puxer Wand und Gulsen“ bezeichnet.

§ 2

§ 2 Schutzzweck und Ziele

(1) Die Unterschutzstellung dient den in der Anlage 1 genannten Schutzgütern nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie zur Bewahrung und Wiederherstellung des günstigen Erhaltungszustandes der Schutzgüter.

(2) Der Erhaltungszustand der in der Anlage 1 genannten Schutzgüter kann aus dem Internet auf der Homepage des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung bei der für Naturschutz zuständigen Abteilung entnommen werden.

(3) Im Falle einer aus naturschutzfachlichen Gründen notwendigen Prioritätensetzung kommt folgenden Schutzgütern oberste Priorität zu:

- 91E0*, Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior ,

- 3220, Alpine Flüsse mit krautiger Ufervegetation,

- 3240, Alpine Flüsse und ihre Ufervegetation mit Salix eleagnos ,

- 6130, Schwermetallrasen (Violion calaminariae) und

- 1105, Huchen ( Hucho hucho ).

§ 3

§ 3 Maßnahmen

Die Ziele sind durch Managementmaßnahmen, vorrangig im Wege von Naturschutzprojekten anzustreben. Solche Maßnahmen sind insbesondere:

1. für die Mur:

a) die Erhaltung und Entwicklung

aa) eines durchgängigen, dynamischen und ökologisch funktionsfähigen Fließgewässersystems,

ab) der Auwaldreste und Uferbegleitvegetation,

ac) von Altholzbeständen,

ad) von störungsarmen Stillgewässern und Altarmen, einschließlich ihrer Verlandungszonen,

ae) von reich gegliederten standorttypischen Waldbeständen und

b) die Eindämmung von invasiven Arten,

2. für die Gulsen:

die Erhaltung und Entwicklung der primären und sekundären Rasenbestände, unter besonderer Berücksichtigung der primären Serpentinrasen.

§ 4

§ 4 Abgrenzung des Schutzgebietes

Die Abgrenzung des Schutzgebietes erfolgt durch planliche Darstellung in Form eines Übersichtsplanes mit Position der Detailpläne im Maßstab 1:230.000 (Anlage 2) und von 68 Detailplänen im Maßstab 1:5.000 (1 bis 5 Anlage 3), (6 bis 10 Anlage 4), (11 bis 15 Anlage 5), (16 bis 20 Anlage 6), (21 bis 25 Anlage 7), (26 bis 30 Anlage 8), (31 bis 35 Anlage 9), (36 bis 40 Anlage 10), (41 bis 45 Anlage 11), (46 bis 50 Anlage 12), (51 bis 55 Anlage 13), (56 bis 60 Anlage 14), (61 bis 65 Anlage 15), (66 bis 68 Anlage 16).

§ 5

§ 5 EU-Recht

Durch diese Verordnung wird die Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie – FFH-RL), ABl. L 206 vom 22.7.1992, S. 7, zuletzt geändert durch die Richtlinie 2013/17/EU, ABl. L 158 vom 10.6.2013, S. 193 umgesetzt.

§ 6

§ 6 Inkrafttreten

Diese Verordnung tritt mit dem der Kundmachung folgenden Tag, das ist der 18. September 2014, in Kraft.

§ 6a

§ 6a Inkrafttreten von Novellen

(1) In der Fassung der Verordnung LGBl. Nr. 91/2018 treten die Anlage A und die Neuerlassung der Detailpläne (56 bis 60 Anlage 14) mit dem der Kundmachung folgenden Tag, das ist der 12. Dezember 2018 , in Kraft.

(2) In der Fassung der Verordnung LGBl. Nr. 75/2021 tritt Anlage A letzte Tabelle mit dem der Kundmachung folgenden Tag, das ist der 29. Juni 2021 , in Kraft.

Anm.: in der Fassung LGBl. Nr. 91/2018, LGBl. Nr. 75/2021

§ 7

§ 7 Außerkrafttreten

Mit Inkrafttreten dieser Verordnung tritt die Verordnung über die Erklärung des Gebietes „Ober- und Mittellauf der Mur mit Puxer Auwald, Puxer Wand und Gulsen“ zum Europaschutzgebiet, LGBl. Nr. 65/2006, zuletzt in der Fassung LGBl. Nr. 160/2006, außer Kraft.

Anlage A

Anl. 1

Schutzgut ist folgender prioritärer natürlicher Lebensraumtyp gemäß § 4 Z 19 StNSchG 2017:

Lebensraum nach der FFH-RL Anhang I
Code-Nr. Lebensraumtyp
91E0* Auenwälder mit Erle und Esche (Weichholzau)

Schutzgüter sind folgende natürliche Lebensraumtypen, Pflanzenart und Tierarten gemäß § 4 Z 11, Z 20 lit. a StNSchG 2017:

Lebensräume nach der FFH-RL Anhang I
Code-Nr. Lebensraumtyp
3150 Natürliche Stillgewässer mit Wasserschweber-Gesellschaften
3220 Alpine Flüsse mit krautiger Ufervegetation
3240 Alpine Flüsse und ihre Ufervegetation mit Lavendelweide
6130 Serpentinrasen
6210 Halbtrocken- und Trockenrasen
Pflanze nach der FFH-RL Anhang II
Code-Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
4066 Grünspitz-Streifenfarn Asplenium adulterinum
Säugetiere nach der FFH-RL Anhang II
Code-Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
1308 Mopsfledermaus Barbastella barbastellus
1324 Großes Mausohr Myotis myotis
Amphibien nach der FFH-RL Anhang II
Code-Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
1167 Alpenkammmolch Triturus carnifex
1193 Gelbbauchunke Bombina variegata
Fische nach der FFH-RL Anhang II
Code-Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
1105 Huchen Hucho hucho
1163 Koppe Cottus gobio
2484 Ukrainisches Neunauge Eudontomyzon mariae
Fisch als Abspaltung vom Steingreßling ( Romanogobio uranoscopus ) + nach der FFH-RL Anhang II
Code-Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
6145 + Smaragdgreßling Romanogobio skywalkeri

Anm.: in der Fassung LGBl. Nr. 91/2018, LGBl. Nr. 75/2021

Anlage 2

Anl. 2

(Anm.: Der Übersichtsplan ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 3

Anl. 3

(Anm.: Der Detailplan 1-5 ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 4

Anl. 4

(Anm.: Der Detailplan 6-10 ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 5

Anl. 5

(Anm.: Der Detailplan11-15 ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 6

Anl. 6

(Anm.: Der Detailplan 16-20 ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 7

Anl. 7

(Anm.: Der Detailplan 21-25 ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 8

Anl. 8

(Anm.: Der Detailplan 26-30 ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 9

Anl. 9

(Anm.: Der Detailplan 31-35 ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 10

Anl. 10

(Anm.: Der Detailplan 36-40 ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 11

Anl. 11

(Anm.: Der Detailplan 41-45 ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 12

Anl. 12

(Anm.: Der Detailplan 46-50 ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 13

Anl. 13

(Anm.: Der Detailplan 51-55 ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 14

Anl. 14

(Anm.: Der Detailplan 56-60 ist als PDF dokumentiert.)

Anm.: in der Fassung LGBl. Nr. 91/2018

Anlage 15

Anl. 15

(Anm.: Der Detailplan 61-65 ist als PDF dokumentiert.)

Anlage 16

Anl. 16

(Anm.: Der Detailplan 66-68 ist als PDF dokumentiert.)