LandesrechtSteiermarkVerordnungenEuropaschutzgebiet Nr. 24 - Hartberger Gmoos (AT 22110)

Europaschutzgebiet Nr. 24 - Hartberger Gmoos (AT 22110)

In Kraft seit 11. Juni 2005
Up-to-date

§ 1

§ 1 Gegenstand

Das „Hartberger Gmoos“, ein im Bereich der Stadtgemeinde Hartberg gelegenes Feuchtbiotop, wird zum Europaschutzgebiet erklärt. Dieses Gebiet wird als Europaschutzgebiet Nr. 24 „Hartberger Gmoos“ bezeichnet.

§ 2

§ 2 Schutzzweck

Die Unterschutzstellung dient:

1. den in der Anlage A genannten Schutzgütern nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und bezweckt die Bewahrung des günstigen Erhaltungszustandes der mit B bewerteten Schutzgüter;

2. den in der Anlage A genannten Schutzgütern nach der Vogelschutz-Richtlinie und bezweckt die Erhaltung der Vermehrungs-, Mauser- und Überwinterungsgebiete sowie der Rastplätze in den Wanderungsgebieten für den Zugvogel.

Anm.: in der Fassung LGBl. Nr. 60/2012

§ 2a

§ 2a Maßnahmen

Der Schutzzweck ist durch Managementmaßnahmen, vorrangig im Wege des Vertragsnaturschutzes, zu erreichen. Solche Maßnahmen sind insbesondere:

die Extensivierung von Wiesenflächen und

die einmalige zeitlich gestaffelte Mahd.

Anm.:in der Fassung LGBl. Nr. 60/2012

§ 2b

§ 2b Verbote

Im Europaschutzgebiet sind nachstehende Handlungen, ausgenommen die bisher ausgeübte land- und forstwirtschaftliche Nutzung, verboten:

a) das Errichten oder Aufstellen von Anlagen aller Art sowie

b) das Aufschütten oder Ablagern von Materialien aller Art;

c) Hunde frei laufen zu lassen, ausgenommen zur Jagdausübung oder des Einsatzes von Diensthunden der Exekutive, des Militärs und von Rettungshunden.

Anm.: in der Fassung LGBl. Nr. 60/2012

§ 3

§ 3 Abgrenzung des Schutzgebietes

(1) Die Abgrenzung des Schutzgebietes erfolgt durch planliche Darstellung in Form eines Detailplanes (Anlage B) im Maßstab 1:5000.

(2) Sofern Grundstücke nicht zur Gänze betroffen sind, erfolgt die Abgrenzung wie folgt:

Im Westen:

Gst. Nr. 109/4 KG. Grazervorstadt: ca. 32 m ostwärts Grundstücksgrenze Nr. 107/2

Gst. Nr. 109/5 KG. Grazervorstadt: ca. 54 m ostwärts Grundstücksgrenze Nr. 107/2

Im Süden:

Gst. Nr. 502/3 KG. Ungarvorstadt: zirka 27 m ostwärts Grundstücksgrenze 109/8

Gst. Nr. 501/1 KG. Ungarvorstadt: zirka 38 m nördlich Grundstücksgrenze 288/8 (Safenauer Weg)

Gst. Nr. 507/5 KG. Ungarvorstadt: zirka 37 m nördlich Grundstücksgrenze 288/8 (Safenauer Weg)

Gst. Nr. 500/2 KG. Ungarvorstadt: zirka 38 m nördlich Grundstücksgrenze 288/8 (Safenauer Weg)

Gst. Nr. 499/2 KG. Ungarvorstadt: zirka 37 m nördlich Grundstücksgrenze 288/8 (Safenauer Weg)

Gst. Nr. 496/2 KG. Ungarvorstadt: zirka 37 m nördlich Grundstücksgrenze 288/8 (Safenauer Weg)

Gst. Nr. 710 KG. Safenau: von zirka 33 m im Westen bis zirka 65 m im Osten nördlich Grundstücksgrenze 288/8 (Safenauer Weg)

Der Detailplan wird durch Auflage zur öffentlichen Einsichtnahme beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung 13C, 8010 Graz, Karmeliterplatz 2, kundgemacht. Einsicht kann während der Amtsstunden genommen werden:

a) beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung bei der für Angelegenheiten des Naturschutzes zuständigen Stelle;

b) bei der Bezirkshauptmannschaft Hartberg;

c) beim Gemeindeamt der Stadtgemeinde Hartberg.

§ 3a

§ 3a Kennzeichnung des Schutzgebietes

Die Kennzeichnung des Schutzgebietes erfolgt durch Tafeln gemäß § 24 Abs. 1 des Steiermärkischen Naturschutzgesetzes 1976.

Anm.: in der Fassung LGBl. Nr. 60/2012

§ 4

§ 4 Gemeinschaftsrecht

Durch diese Verordnung werden folgende Richtlinien der Europäischen Gemeinschaft umgesetzt:

1. Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten, ABl. Nr. L103, S. 1, zuletzt geändert durch Verordnung (EG) Nr. 807/2003 des Rates vom 14. April 2003, ABl. Nr. L 122, S. 36 ff, Vogelschutz-Richtlinie (VS-RL).

2. Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen, ABl. Nr. L 206/S. 7, zuletzt geändert durch Verordnung (EG) Nr. 1882/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. September 2003, ABl. Nr. L 284, S. 1 ff., Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL).

§ 5

§ 5 Inkrafttreten

Diese Verordnung tritt mit dem der Kundmachung folgenden Tag, das ist der 11. Juni 2005, in Kraft.

§ 6

§ 6 Inkrafttreten von Novellen

(1) Die Änderung des § 2 und der Anlage A sowie die Einfügung der §§ 2a, 2b und 3a durch die Novelle LGBl. Nr. 60/2012 treten mit dem der Kundmachung folgenden Tag, das ist der 12. Juli 2012, in Kraft.

(2) In der Fassung der Verordnung LGBl. Nr. 75/2021 tritt Anlage A mit dem der Kundmachung folgenden Tag, das ist der 29. Juni 2021 , in Kraft.

Anm.: in der Fassung LGBl. Nr. 60/2012, LGBl. Nr. 75/2021

Anlage A

Anl. 1

Lebensräume nach der FFH-RL Anhang I
Code-Nr. Lebensraumtyp
6510 Magere Flachland-Mähwiesen
7230 Kalkreiche Niedermoore
Wirbellose nach der FFH-RL Anhang II
Code-Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
1014 Schmale Windelschnecke Vertigo angustior
1060 Großer Feuerfalter Lycaena dispar
6179 Dunkler Ameisenbläuling Phengaris nausithous
Vögel nach der VS-RL Anhang I
Code-Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
A022 Zwergdommel Ixobrychus minutus
A081 Rohrweihe Circus aeruginosus
A119 Tüpfelsumpfhuhn Porzana porzana
Regelmäßig vorkommender Zugvögel
Code-Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
A118 Wasserralle Rallus aquaticus
A153 Bekassine Gallinago gallinago
A251 Rauchschwalbe Hirundo rustica
A290 Feldschwirl Locustella naevia
A291 Schlagschwirl Locustella fluviatilis
A292 Rohrschwirl Locustella luscinioides
A295 Schilfrohrsänger Acrocephalus schoenobaenus
A296 Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustris
A297 Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus
A309 Dorngrasmücke Sylvia communis
A336 Beutelmeise Remiz pendulinus
A381 Rohrammer Emberiza schoeniclus

Anm.: in der Fassung LGBl. Nr. 60/2012, LGBl. Nr. 75/2021