BundesrechtArt. 15a VereinbarungenBezirksgerichtliche Organisation (Bund – NÖ)

Bezirksgerichtliche Organisation (Bund – NÖ)

In Kraft seit 12. November 1991
Up-to-date

Artikel I

Art. 1 Zusammenlegung von Bezirksgerichten

Die Niederösterreichische Landesregierung stimmt der vorgesehenen, als Anlage 1 angeschlossenen Verordnung der Bundesregierung gemäß § 8 Abs. 5 lit. d des Übergangsgesetzes 1920 zu.

Artikel II

Art. 2 Gerichtstage, Gerichtstagsprengel

(1) Für die aus der Anlage 2 ersichtlichen Gerichtstagsprengel wird an den dort genannten Orten allwöchentlich ein Gerichtstag (§§ 69, 70 Geo.) abgehalten werden.

(2) Vor der Festlegung des jeweiligen Wochentags und jeder Änderung der Zahl der Gerichtstage werden die betroffenen Gemeinden gehört und wird mit der Niederösterreichischen Landesregierung das Einvernehmen hergestellt werden.

Artikel III

Art. 3 Aufrechterhaltung der Notarstellen

Notarstellen, die an Orten eingerichtet sind, an denen nach der Anlage 1 keine Bezirksgerichte mehr bestehen werden (in der Folge kurz „Sitzgemeinden“ genannt), werden aufrechterhalten werden.

Artikel IV

Art. 4 Grundbuchsabfragen

(1) Sitzgemeinden wird auf deren Wunsch kostenlos je eine Erstausstattung einer Bildschirmeinheit (bestehend aus einem IBM Personal Computer (Type XT oder PS2/30), einem Monobildschirm, einer Tastatur und einem Matrixdrucker (Proprinter)), die für Abfragen aus dem ADV-Grundbuch nach dem § 8 GUG mittels des Postdienstes BTX geeignet ist, vom Bundesministerium für Justiz zur Verfügung gestellt werden.

(2) Die Schaffung der jeweils erforderlichen Anschlußbedingungen (zB die Herstellung einer Postleitung) obliegt den Sitzgemeinden.

Artikel V

Art. 5 Verwendung freier Gerichtsräumlichkeiten

Der Bundesminister für Justiz wird sich darum bemühen, mit den Sitzgemeinden das Einvernehmen über die weitere Verwendung jener Räumlichkeiten zu erzielen, die durch die Zusammenlegung der Bezirksgerichte frei werden.

Artikel VI

Art. 6 Außenstellen, Amtstage

Der Bund wird abklären, inwieweit – entsprechend den bisherigen Dezentralisierungsmaßnahmen des Landes Niederösterreich – einem allfälligen ergänzenden Bedarf nach dezentralisierten Zugangsmöglichkeiten zu Bundesbehörden (Außenstellen, Amtstage) in Sitzgemeinden Rechnung getragen werden kann.

Artikel VII

Art. 7 Inkrafttreten

Diese Vereinbarung tritt am Tag ihrer beiderseitigen Unterzeichnung in Kraft.

Artikel VIII

Art. 8 Kundmachung

Diese Vereinbarung wird nach ihrer beiderseitigen Unterzeichnung umgehend im Bundesgesetzblatt und im Landesgesetzblatt für Niederösterreich kundgemacht werden.

Artikel IX

Art. 9 Hinterlegung

Diese Vereinbarung wird in zwei Urschriften ausgefertigt; nach deren beiderseitiger Unterzeichnung werden je eine dieser Urschriften beim Bundeskanzleramt und beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung hinterlegt.

Anlage 1

Verordnung der Bundesregierung über die Zusammenlegung der Bezirksgerichte Allentsteig, Gföhl, Groß-Gerungs, Haugsdorf, Kirchschlag in der Buckligen Welt, Litschau, Marchegg, Ottenschlag, Persenbeug, Raabs an der Thaya, Ravelsbach, Schrems, Spitz und Weitra sowie die Änderung der Sprengel der Bezirksgerichte Gänserndorf, Gmünd, Hollabrunn, Krems, Waidhofen an der Thaya, Wiener Neustadt, Ybbs und Zwettl

Auf Grund des § 8 Abs. 5 lit. d des Übergangsgesetzes vom 1. Oktober 1920 in der Fassung des BGBl. Nr. 368 vom Jahre 1925 wird mit Zustimmung der Niederösterreichischen Landesregierung verordnet:

Anl. 1 Artikel I

Die Bezirksgerichte Allentsteig, Groß-Gerungs und Ottenschlag werden mit dem Bezirksgericht Zwettl, die Bezirksgerichte Gföhl und Spitz mit dem Bezirksgericht Krems, die Bezirksgerichte Haugsdorf und Ravelsbach mit dem Bezirksgericht Hollabrunn, das Bezirksgericht Kirchschlag in der Buckligen Welt mit dem Bezirksgericht Wiener Neustadt, die Bezirksgerichte Litschau, Schrems und Weitra mit dem Bezirksgericht Gmünd in Niederösterreich, das Bezirksgericht Marchegg mit dem Bezirksgericht Gänserndorf, das Bezirksgericht Persenbeug mit dem Bezirksgericht Ybbs und das Bezirksgericht Raabs an der Thaya mit dem Bezirksgericht Waidhofen an der Thaya zusammengelegt.

Anl. 1 Artikel II

Der Art. I der Verordnung der Bundesregierung, BGBl. Nr. 478/1971, über die Sprengel der in Niederösterreich gelegenen Bezirksgerichte, zuletzt geändert durch die Verordnung BGBl. Nr. 28/ 1975, wird wie folgt geändert:

1. Die §§ 1, 9, 13, 17, 22, 29, 31, 37, 38, 42, 43, 47, 49 und 55 werden aufgehoben.

2. Der § 8 hat zu lauten:

§ 8. Der Sprengel des Bezirksgerichts Gänserndorf umfaßt folgende Gemeinden:

1. Gänserndorf, Aderklaa, Angern an der March, Auersthal, Bad Pirawarth, Deutsch-Wagram, Ebenthal, Groß-Schweinbarth, Hohenruppersdorf, Matzen-Raggendorf, Prottes, Schönkirchen-Reyersdorf, Spannberg, Strasshof an der Nordbahn, Velm-Götzendorf und Weikendorf sowie

2. Marchegg, Engelhartstetten, Lassee, Untersiebenbrunn und Weiden an der March.“

3. Der § 11 hat zu lauten:

§ 11. Der Sprengel des Bezirksgerichts Gmünd in Niederösterreich umfaßt folgende Gemeinden:

1. Gmünd, Großdietmanns, Hoheneich und Waldenstein;

2. Litschau, Eggern, Eisgarn, Haugschlag, Heidenreichstein und Reingers;

3. Schrems, Amaliendorf-Aalfang, Brand-Nagelberg, Kirchberg am Walde und Hirschbach sowie

4. Weitra, Bad Großpertholz, Großschönau, Moorbad Harbach, St. Martin und Unserfrau-Altweitra.“

4. Der § 19 hat zu lauten:

§ 19. Der Sprengel des Bezirksgerichts Hollabrunn umfaßt folgende Gemeinden:

1. Hollabrunn, Göllersdorf, Grabern, Guntersdorf, Nappersdorf-Kammersdorf, Sitzendorf an der Schmida und Wullersdorf;

2. Haugsdorf, Alberndorf im Pulkautal, Hadres, Mailberg, Pernersdorf und Seefeld-Kadolz sowie

3. Ravelsbach, Heldenberg, Hohenwarth-Mühlbach a. M., Maissau und Ziersdorf.“

5. Der § 25 hat zu lauten:

§ 25. Der Sprengel des Bezirksgerichts Krems an der Donau umfaßt die Stadt mit eigenem Statut Krems an der Donau und folgende Gemeinden:

1. Albrechtsberg an der Großen Krems, Bergern im Dunkelsteinerwald, Dürnstein, Furth bei Göttweig, Gedersdorf, Mautern an der Donau, Paudorf, Rohrendorf bei Krems, Rossatz, Senftenberg, Stratzing-Droß, Weinzierl am Walde und Weißenkirchen in der Wachau;

2. Gföhl, Jaidhof, Krumau am Kamp, Lichtenau im Waldviertel, Rastenfeld und St. Leonhard am Hornerwald sowie

3. Spitz, Aggsbach, Maria Laach am Jauerling und Mühldorf.“

6. Der § 53 hat zu lauten:

§ 53. Der Sprengel des Bezirksgerichts Waidhofen an der Thaya umfaßt folgende Gemeinden:

1. Waidhofen an der Thaya, Dobersberg, Gastern, Kautzen, Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya, Thaya, Vitis, Waidhofen an der Thaya-Land, Waldkirchen an der Thaya und Windigsteig sowie

2. Raabs an der Thaya, Dietmanns, Groß-Siegharts, Karlstein an der Thaya und Ludweis-Aigen.“

7. Der § 56 hat zu lauten:

§ 56. Der Sprengel des Bezirksgerichts Wiener Neustadt umfaßt die Stadt mit eigenem Statut Wiener Neustadt und folgende Gemeinden:

1. Bad Fischau-Brunn, Bromberg, Ebenfurth, Eggendorf, Erlach, Felixdorf, Gutenstein, Hochwolkersdorf, Hohe Wand, Katzelsdorf, Lanzenkirchen, Lichtenwörth, Markt Piesting, Matzendorf-Hölles, Miesenbach, Muggendorf, Pernitz, Rohr im Gebirge, Schwarzenbach, Sollenau, Theresienfeld, Waidmannsfeld, Waldegg, Walpersbach, Weikersdorf am Steinfelde, Wiesmath, Winzendorf-Muthmannsdorf, Wöllersdorf-Steinabrückl und Zillingdorf sowie

2. Kirchschlag in der Buckligen Welt, Bad Schönau, Hochneukirchen-Gschaidt, Hollenthon, Krumbach und Lichtenegg.“

8. Der § 58 hat zu lauten:

§ 58. Der Sprengel des Bezirksgerichts Ybbs umfaßt folgende Gemeinden:

1. Ybbs an der Donau, Bergland, Blindenmarkt, Neumarkt an der Ybbs, Petzenkirchen und St. Martin-Karlsbach sowie

2. Persenbeug-Gottsdorf, Dorfstetten, Hofamt Priel, Marbach an der Donau, Maria Taferl, Nöchling, St. Oswald und Yspertal.“

9. Der § 60 hat zu lauten:

§ 60. Der Sprengel des Bezirksgerichts Zwettl umfaßt folgende Gemeinden:

1. Zwettl-Niederösterreich, Großgöttfritz, Schweiggers und Waldhausen;

2. Allentsteig, Echsenbach, Göpfritz an der Wild, Pölla und Schwarzenau;

3. Groß-Gerungs, Altmelon, Arbesbach, Langschlag und Rappottenstein sowie

4. Ottenschlag, Bärnkopf, Grafenschlag, Gutenbrunn, Kirchschlag, Kottes-Purk, Martinsberg, Sallingberg, Schönbach und Traunstein.“

Anl. 1 Artikel III

Diese Verordnung tritt mit dem 1. Jänner 1992 in Kraft.

Anlage 2

Erlaß vom XXXXXXXXXXXXX 1991 über die Abhaltung von Gerichtstagen an den Sitzen der in Niederösterreich zusammengelegten Bezirksgerichte sowie an bisherigen Gerichtstagsorten

Anl. 2

1. Gemäß Art. II der Verordnung der Bundesregierung, BGBl. Nr. 586/1991, über die Zusammenlegung der Bezirksgerichte Allentsteig, Gföhl, Groß-Gerungs, Haugsdorf, Kirchschlag in der Buckligen Welt, Litschau, Marchegg, Ottenschlag, Persenbeug, Raabs an der Thaya, Ravelsbach, Schrems, Spitz und Weitra wurden die Sprengel der Bezirksgerichte Gänserndorf, Gmünd, Hollabrunn, Krems, Waidhofen an der Thaya, Wiener Neustadt, Ybbs und Zwettl geändert.

2. Gemäß § 29 GOG und § 69 Geo. wird – in Abstimmung mit dem Land Niederösterreich – die Abhaltung folgender regelmäßiger Gerichtstage an den Sitzen der zusammengelegten Bezirksgerichte sowie an bisherigen Gerichtstagsorten angeordnet:

Bezirksgerichte,die die Gerichtstage abzuhalten haben Gerichtstagsorte Gerichtstagssprengel Wochentag der Gerichtstage Anzahl der abzuhaltenden Gerichtstage
Gänserndorf Marchegg Marchegg, Engelhartstetten, Lassee, Untersiebenbrunn, Weiden an der March wöchentlich
Gmünd in Niederösterreich Litschau Litschau, Eggern, Eisgarn, Haugschlag, Heidenreichstein, Reingers wöchentlich
Schrems Schrems, Amaliendorf-Aalfang, Brand-Nagelberg, Kirchberg am Walde, Hirschbach wöchentlich
Weitra Weitra, Bad Großpertholz, Großschönau, Moorbad Harbach, St. Martin, Unserfrau-Altweitra wöchentlich
Hollabrunn Haugsdorf Haugsdorf, Alberndorf im Pulkautal, Hadres, Mailberg, Pernersdorf, Seefeld-Kadolz wöchentlich
Ravelsbach Ravelsbach, Heldenberg, Hohenwarth-Mühlbach a. M, Maissau, Ziersdorf wöchentlich
Krems an der Donau Gföhl Gföhl, Jaidhof, Krumau am Kamp, Lichtenau im Waldviertel, Rastenfeld, St. Leonhard am Hornerwald wöchentlich
Spitz Spitz, Aggsbach, Maria Laach am Jauerling, Mühldorf wöchentlich
Waidhofen an der Thaya Raabs an der Thaya Raabs an der Thaya, Dietmanns, Groß-Siegharts, Karlstein an der Thaya, Ludweis-Aigen wöchentlich
Groß-Siegharts Groß-Siegharts, Ludweis-Aigen Mittwoch wöchentlich
Wiener Neustadt Kirchschlag Kirchschlag in der Buckligen Welt, Bad Schönau, Hochneukirchen-Gschaidt, Hollenthon, Krumbach, Lichtenegg wöchentlich
Hollenthon Hollenthon, Lichtenegg 1. Dienstag im Monat einmal monatlich
Ybbs Persenbeug Persenbeug-Gottsdorf, Dorfstetten, Hofamt Priel, Marbach an der Donau, Maria Taferl, Nöchling, St. Oswald, Yspertal wöchentlich
Zwettl Allentsteig Allentsteig, Echsenbach, Göpfritz an der Wild, Pölla, Schwarzenau wöchentlich
Groß-Gerungs Groß-Gerungs, Altmelon, Arbesbach, Langschlag, Rappottenstein wöchentlich
Ottenschlag Ottenschlag, Bärnkopf, Grafenschlag, Gutenbrunn, Kirchschlag, Kottes-Purk, Martinsberg, Sallingberg, Schönbach, Traunstein wöchentlich

3. Dieser Erlaß tritt mit dem 1. Jänner 1992 in Kraft.