Der Religionsunterricht hat die Aufgabe, die Kinder, Jugendliche und die Jugend christlich zu erziehen, entsprechend der Tradition der armenisch-apostolischen Kirche. Seit 1700 Jahren sind die Armenier offiziell christlich (301/314-2001) und möchten auch jetzt und in Zukunft im christlichen Glauben und in der christlichen Kultur leben und bleiben, auch wenn in Armenien und in Österreich Kirche und Staat getrennt sind. Durch den Religionsunterricht sollen die Schülerinnen und Schüler nicht nur die christlichen Grundsätze oder Prinzipien kennen lernen, sondern sie auch für sich nützen und auf deren Grundlage leben, wirken und handeln. Neben der christlichen Erziehung hat der Religionsunterricht die Aufgabe, die national-kulturellen Sitten und Traditionen an die neue Generation weiterzugeben. Der Religionsunterricht soll auch den Menschen helfen, damit sie positive, ordentliche und nützliche Bürger werden: „Gebt das, was dem Kaiser gehört, dem Kaiser, und das, was Gott gehört, dem Gott!“
Der Religionsunterricht soll so gestaltet und abgehalten werden, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur das Evangelium bzw. christliche Weltanschauung und Ethik kennen – sondern auch liebe n lernen. Der Unterricht soll die Liebe zu Christus und zum Christentum erwecken. Um den Religionsunterricht interessant zu gestalten, können die Lehrerinnen und Lehrer Gebrauch von Hymnen, Gebeten, Bildern, Filmen und Diskussionen machen, wie auch andere christliche Kirchen sowie nicht-christliche Gottesdienststätten, besuchen.
Es ist auch wichtig, Stellen direkt aus der Bibel zu zitieren oder zu lesen, um die Schriften der armenischen Kirchenväter im Original und in deutscher Übersetzung kennen zu lernen.
1. Schulstufe:
Schöpfung.
Adam und Eva.
Kain und Abel.
Sintflut und die Rettung von Noahs Generation und der Tierwelt.
Die Arche Noahs: „im siebenten Monat am siebzehnten Tag des Monats ruhte die Arche auf den Beren von Ararat“ – Gen. 8, 4.
Turm von Babel.
Die Nachkommen: Abraham und Isaak.
Jakob – Sohn von Isaak.
Joseph und seine Brüder.
Jesus Sohn Gottes – seine Offenbarung.
Geburt und Epiphanie nach armenischer Tradition (5. und 6. Jänner).
Die Apostel Armeniens – Thaddäus und Bartholomäus (ca. 65-75).
Gebetsworte und Lieder in armenischer Sprache.
2. Schulstufe:
Der Prophet Moses und der Exodus der Israeliten aus Ägypten. Siegeslied – Ex 15, 1-8.
Die Wüstenwanderung.
Die 10 Gebote (Gespräch des Mose auf dem Gipfel des Berges Sinai – Text und Erklärung) – Ex Kap 20, Deuteronomium 5‚ 7-21.
Das versprochene Land Kanaan.
Kampf der Israeliten gegen die Philister: Simson/Samson und Delila.
Samuel – Richter und Retter.
König Saul.
David – König von Juda.
König Salomon.
Geburt Christi in der Stadt Davids/Bethlehem – Lk 2, 11.
Johannes der Täufer.
Taufe Jesu (Epiphanie).
3. Schulstufe:
Die Hochzeit von Kana: die erste Wundertat Jesu.
Die Berufung der 12 Jünger/Apostel – Mt 4, 18-21, 9, 9; 10, 1-10.
Die Bergpredigt: Die Seligpreisungen – Mt 5, 1-12; Lk 6, 20-23.
Das wahre Beten, Mt 6, 7-8; 7, 7-11.
Das Vaterunser, Mt 6, 9-13; Lk 11, 2-4; Jo 17, 6-26.32-35.
Die Heilung des Knechtes des Hauptmannes – Mt 8, 5-13; Lk 7, 1-10; Jo 4, 46-53.
Die Stillung des Seesturmes, Mt 8, 23-27; Mk 4, 35-41; Lk 8, 22-25.
Heilung zweier Blinder, Mt 9, 27-31.
Erste Brotvermehrung, Mt 14, 13-21; Mk 6, 31-44; Lk 9, 10-17; Jo 15, 32-38.
Jesus wandelt auf dem Wasser und ruft Petrus, Mt 14, 22-33; Mk 6, 45-52; Jo 6, 16-21.
Glaubensbekenntnis des Petrus, Mt 16, 13-20.
Armenische Kirchengebete und Hymnen.
4. Schulstufe:
Christianisierung Armeniens (301-314).
Hl. Gregor der Erleuchter.
König Tiridates IV. der Große (298-330).
Hl. Hripsime und ihre Gefährtinnen.
Bekehrung und Taufe des Königs.
Der Bau der Kathedrale von Etschmiadzin und der Kirche zur Hl. Hripsime.
Hl. Nerses der Große, Katholikos und Begründer der Sozialeinrichtungen.
Hl. Maschtots – Schöpfer des armenischen Alphabets (440).
Hl. Sahak der Parther (439), Katholikos und Schriftsteller.
Vardan Mamikonean und der Kampf gegen die religiöse Unterdrückung der Iraner (447-451).
Zu erwähnen: Die Historiker Eghische und Lazar von Pharpi über den Kampf der Armenier für die Religionsfreiheit.
5. Schulstufe:
Pfingsten – Begründung der Kirche.
Die Apostel Thaddäus und Bartholomäus in Armenien (ca. 65-75).
Christianisierung Armeniens durch den Hl. Gregor der Erleuchter und König Tiridates (301-314).
Das 1. ökumenische Konzil von Nizäa (325); die Teilnahme der armenischen Kirche durch den jüngeren Sohn des Hl. Gregor – Hl. Aristakes.
Das nizänische (nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis – kurze Erklärung).
Die Bibel – das Alte und das Neue Testament.
Die armenische Übersetzung der Bibel (405-435).
Buchmalerei (Illustration der biblischen Figuren und Geschichten).
Hl. Mesrop Maschtots – Schöpfer des armenischen Alphabets, Begründer der ersten armenischen Schulen und großer Schriftsteller.
Hl. Gregor von Narek – ein universaler Mystiker im 10. Jh.
6. Schulstufe:
Die Verklärung Christi – Mt 17, 1-8; Mk 9, 2-8; Lk 9‚ 28-36.
Heilung des mondsüchtigen Knaben – Mt 17, 14-21; Mk 9, 14-29; Lk 9, 37-43.
Das Gleichnis des unbarmherzigen Schuldners – Mt 18, 23-35.
Jesus und die Kinder – Mt 19, 13-15; Mk 10, 13-16; Lk 18, 15-17 und 9, 47.
Die beiden Blinden von Jericho – Mt 20, 29-34; Mk 10, 46-52; Lk 18, 35-43.
Messianischer Einzug in Jerusalem – Mt 21, 1-11; Mk 11, 1-11; Lk 19, 28-38; Jo 12, 12-16.
Vertreibung der Händler aus dem Tempel – Mt 21, 12-17; Mk 11, 11 und 15-17; Lk 19, 45-46; Jo 2, 13-16.22.
Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl – Mt 22, 1-14; Lk 14, 16-24.
Die Frage nach der kaiserlichen Steuer – Mt 22, 15-22; Mk 12, 13-17; Lk 20, 20-26.
Die Auferstehungsfrage – Mt 22, 23-33; Mk 12, 18-27; Lk 20, 27-40.
Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen – Mt 25, 1-13; Lk 12, 35-38.
Das Gleichnis von den Talenten – Mt 25, 14-30; Lk 19, 12-27; Mk 13, 14.
Das jüngste Gericht – Mt 25, 31-46.
7. Schulstufe:
Todesbeschluss gegen Jesus – Mt 26, 1-5; Mk 14, 1-2; Lk 22, 1-2; Mt 26, 14-16; Mk 14, 10-11; Lk 22, 3-6.
Das Paschamahl und die Einsetzung der Eucharistie – Mt 26, 17-19 und 26-29; Mk 14, 12-16 und 22-25; Lk 22, 7-13 und 19-20; Jo 13, 1, 18, 28, 19, 14 und 6, 51-58; 1 Kor 10, 16 und 11, 23-25.
Jesus am Ölberg – Mt 26, 36-46; Mk 14, 32-42; Lk 22, 40-46; Jo 12, 27-30 und 18, 1; Hebr. 5, 7-10.
Die Gefangennahme Jesu – Mt 26, 47-56; Mk 14, 43-52; Lk 22, 47-53; Jo 18, 2-11.
Jesus vor dem Hohen Rat – Mt 26, 57-68; Mk 14, 53-65; Lk 22, 54-55, 66-71; Jo 18, 15-18.24.
Der Tod des Judas – Mt 27, 3-10.
Jesus vor Pilatus – Mt 27, 1-2 und 11-26; Mk 15, 1-15; Lk 22, 66 und 23, 1-5.13-25; Jo 18, 28-40 und 19, 4-16.
Die Kreuzigung Jesu – Mt 27, 27-44; Mk 15, 16-32; Lk 23, 26-36; Jo 19, 17-24.
Der Tod Jesu – Mt 27, 45-56; Mk 15, 33-41; Lk 23, 36, 44-49; Jo 19, 25-29.
Der Lanzenstich und die Grablegung – Mt 27, 57-66; Mk 15, 42-47; Lk 23, 50-55; Jo 19, 31-42.
Das leere Grab, die Auferstehung Christi – Mt 28, 1-8; Mk 16, 1-8; Lk 24, 1-10; Jo 20, 1-9.
Die Erscheinung Christi vor den heiligen Frauen und vor den Jüngern – Mt 28, 9-10; Mk 16, 9-11 und 10, 51; Lk 24, 9 -10, 16; Jo 20, 11-29.
Die Erscheinung in Galiläa und der universale Sendungsbefehl – Mt 28, 16-20; Mk 16, 15-16; Lk 24, 47 (Jo 14, 18-21).
8. Schulstufe:
Die Weltreligionen: die mosaische Religion/Judentum, das Christentum, der Islam, die Hindu-Religion, der Buddhismus.
Das Christentum: die Offenbarung Christi, Pfingsten, die Begründung der allgemeinen Kirche.
Die Apostel Thaddhäus und Bartholomäus in Armenien (ca. 65-75).
Die Christianisierung Armeniens (301-314).
Die christlichen Kirchen: Einheit bis 451.
Die ersten drei ökumenischen Konzilien: Nizäa (325),
Konstantinopel (381) und Ephesus (431).
Die altorientalischen (orientalisch-orthodoxen) Kirchen.
Die byzantinisch-orientalische Kirche.
Die römisch-katholische Kirche.
Reformation und die Reformationskirchen.
Neue Religionen und Sekten.
Esoterische Anschauungen.
9. Schulstufe:
A. Die großen Perioden der armenischen Kirchengeschichte
Von den Aposteln bis zur offiziellen Christianisierung Armeniens (65-301/314).
Formative Zeit (314-386).
Das goldene Zeitalter (387-490):
Das neue armenische Alphabet (405).
Die Übersetzung der Bibel (405-435).
Reiche Literatur.
Der Weg der Unabhängigkeit der Kirche (490-555).
Kampf für religiöse und politische Selbständigkeit (555 -885).
Die Kirche zur Zeit des Bagratidenreiches (886-1045).
Das neue Königreich in Kilikien und die armenische Kirche (1071-1375).
Schwierige Zeit und die Rückkehr des Hl. Stuhls des Katholikosats aller Armenier nach St. Etschmiad zin (1375-1441).
Dunkle Zeit (bis 1629) und Renaissance (1629-1750).
Überlebenskampf (1750-1915) und Genozid (1915-1917).
Auferstehung des armenischen Volkes (1918-1920).
Sowjetperiode (November 1920-1990).
Nach der Wende (ab 1991).
10. Schulstufe:
B. Hierarchische Struktur
Das Katholikosat aller Armenier.
Das Katholikosat von Kilikien.
Das Patriarchat von Jerusalem.
Das Patriarchat von Konstantinopel (Istanbul).
C. Große Gestalten der armenischen Kirchengeschichte
Katholikos Nerses der Große (353-373).
Katholikos Yovhannes von Otzun (717-728).
Katholikos Yovhannes von Drasxanakert (898-929).
Vardapet Gregor von Narek (947-1003).
Katholikos Gregor Vkayaser/„Martyrophil“ (1066-1105).
Katholikos Nerses Clajensis/Šnorhali = „der Gnadenvolle“ (1166-1173).
Vardapet Gregor von Tathew (1346-1409).
Katholikos Movses von Tathew (1629-1632).
Katholikos Simeon von Erevan (1763-1780).
Katholikos Vasken I. Baldschian (1955-1994).
11. Schulstufe:
A. Katechismus der armenischen Kirche
Das nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis – Text und Analyse.
Die Hl. Dreifaltigkeit.
Vater-Schöpfer und Vorsorgender.
Das Wort/Sohn Gottes – Jesus Christus.
Heiliger Geist – Spender der Gaben und Gnaden.
Sünden und Vergebung der Sünden.
Auferstehung der Toten.
Ewiges Leben/Unsterblichkeit der Seele.
Das Letzte (Jüngste) Gericht.
Die christliche Kirche – eine allgemeine (katholische), apostolische und heilige.
Das kurze Glaubensbekenntnis in der Taufzeremonie.
Das Glaubensbekenntnis verfasst von Gregor von Tathew (1346-1409) oder von seinen Schülern (XV. Jh).
12. Schulstufe:
B. Katechismus der armenischen Kirche (Fortsetzung)
Die sieben Sakramente.
Taufe.
Firmung.
Buße.
Kommunion und die hl. Liturgie.
Trauung.
Priesterweihe (Ministranten und Diakone werden ordiniert durch Handauflegung; Priester und Bischöfe werden durch Handauflegung und mit Myron (hl. Öl) geweiht.
Gebet und Kommunion für den Kranken.
Die sieben Tugenden und die sieben Verfehlungen (Laster).
Gebet und Gottesdienst.
Das Gebet in 24 Strophen des Katholikos Nerses Šnorhali = „Hawatov chostovanim“ „Zum Glauben bekenne ich“.
Auswendiglernen der 15. Strophe – „Pahapan amenayni“ („Bewahre alle“) als Nachtgebet, bevor man schlafen geht.
13. Schulstufe:
Sinn des Lebens.
Studium und Familiengründung.
Familienplanung (Liebe zu den Kindern; Abtreibung ist Verfehlung).
„Glaube, Hoffnung und Liebe“: Menschen lieben und Gott dienen.
Aktiv sein im national-kirchlichen Leben.
Positiv leben und Mitmenschen helfen bringt Früchte und ist gottgefällig.
Vom Leben bleibt, was man den anderen gibt. Dichtung von Vahan Tekeyan: „Was ist geblieben, was ist mir vom Leben geblieben ...“.
Der Slogan der Armenier: „Von diesem Glauben an Jesus Christus kann uns niemand trennen.“.
Die armenisch-apostolische Kirchengemeinde in Österreich.
Fasten (die Bedeutung); kirchliches Fasten und Vorschriften.
Tischgebete.
Hymnen: Bußhymnen
Hymnus an Hl. Etschmiadzin.
Hymnus an Hl. Mesrop Maschtots.
Hymnus an Hl. Vardan und seine Kampfgefährten .
Hymnus zu Weihnachten.
Hymnus zu Ostern.
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