Lehrplan – orientalisch-orthodoxen Religionsunterricht
Vorwort
Art. 1
Die in den Anlagen 1 bis 4 wiedergegebenen Lehrpläne für den orientalisch-orthodoxen Religionsunterricht an Pflichtschulen, mittleren und höheren Schulen wurden von der orientalisch-orthodoxen Kirchenkommission erlassen und werden mit sofortiger Wirksamkeit gemäß § 2 Abs. 2 des Religionsunterrichtsgesetzes bekannt gemacht.
Anlage 1
LEHRPLAN FÜR DEN ARMENISCH-APOSTOLISCHEN RELIGIONSUNTERRICHT AN PFLICHTSCHULEN, MITTLEREN UND HÖHEREN SCHULEN
Allgemeines Lehr- und Bildungsziel:
Anl. 1
Der Religionsunterricht hat die Aufgabe, die Kinder, Jugendliche und die Jugend christlich zu erziehen, entsprechend der Tradition der armenisch-apostolischen Kirche. Seit 1700 Jahren sind die Armenier offiziell christlich (301/314-2001) und möchten auch jetzt und in Zukunft im christlichen Glauben und in der christlichen Kultur leben und bleiben, auch wenn in Armenien und in Österreich Kirche und Staat getrennt sind. Durch den Religionsunterricht sollen die Schülerinnen und Schüler nicht nur die christlichen Grundsätze oder Prinzipien kennen lernen, sondern sie auch für sich nützen und auf deren Grundlage leben, wirken und handeln. Neben der christlichen Erziehung hat der Religionsunterricht die Aufgabe, die national-kulturellen Sitten und Traditionen an die neue Generation weiterzugeben. Der Religionsunterricht soll auch den Menschen helfen, damit sie positive, ordentliche und nützliche Bürger werden: „Gebt das, was dem Kaiser gehört, dem Kaiser, und das, was Gott gehört, dem Gott!“
Allgemeine didaktische Grundsätze:
Anl. 1
Der Religionsunterricht soll so gestaltet und abgehalten werden, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur das Evangelium bzw. christliche Weltanschauung und Ethik kennen – sondern auch liebe n lernen. Der Unterricht soll die Liebe zu Christus und zum Christentum erwecken. Um den Religionsunterricht interessant zu gestalten, können die Lehrerinnen und Lehrer Gebrauch von Hymnen, Gebeten, Bildern, Filmen und Diskussionen machen, wie auch andere christliche Kirchen sowie nicht-christliche Gottesdienststätten, besuchen.
Es ist auch wichtig, Stellen direkt aus der Bibel zu zitieren oder zu lesen, um die Schriften der armenischen Kirchenväter im Original und in deutscher Übersetzung kennen zu lernen.
Lehrstoff:
Anl. 1
1. Schulstufe:
Schöpfung.
Adam und Eva.
Kain und Abel.
Sintflut und die Rettung von Noahs Generation und der Tierwelt.
Die Arche Noahs: „im siebenten Monat am siebzehnten Tag des Monats ruhte die Arche auf den Beren von Ararat“ – Gen. 8, 4.
Turm von Babel.
Die Nachkommen: Abraham und Isaak.
Jakob – Sohn von Isaak.
Joseph und seine Brüder.
Jesus Sohn Gottes – seine Offenbarung.
Geburt und Epiphanie nach armenischer Tradition (5. und 6. Jänner).
Die Apostel Armeniens – Thaddäus und Bartholomäus (ca. 65-75).
Gebetsworte und Lieder in armenischer Sprache.
2. Schulstufe:
Der Prophet Moses und der Exodus der Israeliten aus Ägypten. Siegeslied – Ex 15, 1-8.
Die Wüstenwanderung.
Die 10 Gebote (Gespräch des Mose auf dem Gipfel des Berges Sinai – Text und Erklärung) – Ex Kap 20, Deuteronomium 5‚ 7-21.
Das versprochene Land Kanaan.
Kampf der Israeliten gegen die Philister: Simson/Samson und Delila.
Samuel – Richter und Retter.
König Saul.
David – König von Juda.
König Salomon.
Geburt Christi in der Stadt Davids/Bethlehem – Lk 2, 11.
Johannes der Täufer.
Taufe Jesu (Epiphanie).
3. Schulstufe:
Die Hochzeit von Kana: die erste Wundertat Jesu.
Die Berufung der 12 Jünger/Apostel – Mt 4, 18-21, 9, 9; 10, 1-10.
Die Bergpredigt: Die Seligpreisungen – Mt 5, 1-12; Lk 6, 20-23.
Das wahre Beten, Mt 6, 7-8; 7, 7-11.
Das Vaterunser, Mt 6, 9-13; Lk 11, 2-4; Jo 17, 6-26.32-35.
Die Heilung des Knechtes des Hauptmannes – Mt 8, 5-13; Lk 7, 1-10; Jo 4, 46-53.
Die Stillung des Seesturmes, Mt 8, 23-27; Mk 4, 35-41; Lk 8, 22-25.
Heilung zweier Blinder, Mt 9, 27-31.
Erste Brotvermehrung, Mt 14, 13-21; Mk 6, 31-44; Lk 9, 10-17; Jo 15, 32-38.
Jesus wandelt auf dem Wasser und ruft Petrus, Mt 14, 22-33; Mk 6, 45-52; Jo 6, 16-21.
Glaubensbekenntnis des Petrus, Mt 16, 13-20.
Armenische Kirchengebete und Hymnen.
4. Schulstufe:
Christianisierung Armeniens (301-314).
Hl. Gregor der Erleuchter.
König Tiridates IV. der Große (298-330).
Hl. Hripsime und ihre Gefährtinnen.
Bekehrung und Taufe des Königs.
Der Bau der Kathedrale von Etschmiadzin und der Kirche zur Hl. Hripsime.
Hl. Nerses der Große, Katholikos und Begründer der Sozialeinrichtungen.
Hl. Maschtots – Schöpfer des armenischen Alphabets (440).
Hl. Sahak der Parther (439), Katholikos und Schriftsteller.
Vardan Mamikonean und der Kampf gegen die religiöse Unterdrückung der Iraner (447-451).
Zu erwähnen: Die Historiker Eghische und Lazar von Pharpi über den Kampf der Armenier für die Religionsfreiheit.
5. Schulstufe:
Pfingsten – Begründung der Kirche.
Die Apostel Thaddäus und Bartholomäus in Armenien (ca. 65-75).
Christianisierung Armeniens durch den Hl. Gregor der Erleuchter und König Tiridates (301-314).
Das 1. ökumenische Konzil von Nizäa (325); die Teilnahme der armenischen Kirche durch den jüngeren Sohn des Hl. Gregor – Hl. Aristakes.
Das nizänische (nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis – kurze Erklärung).
Die Bibel – das Alte und das Neue Testament.
Die armenische Übersetzung der Bibel (405-435).
Buchmalerei (Illustration der biblischen Figuren und Geschichten).
Hl. Mesrop Maschtots – Schöpfer des armenischen Alphabets, Begründer der ersten armenischen Schulen und großer Schriftsteller.
Hl. Gregor von Narek – ein universaler Mystiker im 10. Jh.
6. Schulstufe:
Die Verklärung Christi – Mt 17, 1-8; Mk 9, 2-8; Lk 9‚ 28-36.
Heilung des mondsüchtigen Knaben – Mt 17, 14-21; Mk 9, 14-29; Lk 9, 37-43.
Das Gleichnis des unbarmherzigen Schuldners – Mt 18, 23-35.
Jesus und die Kinder – Mt 19, 13-15; Mk 10, 13-16; Lk 18, 15-17 und 9, 47.
Die beiden Blinden von Jericho – Mt 20, 29-34; Mk 10, 46-52; Lk 18, 35-43.
Messianischer Einzug in Jerusalem – Mt 21, 1-11; Mk 11, 1-11; Lk 19, 28-38; Jo 12, 12-16.
Vertreibung der Händler aus dem Tempel – Mt 21, 12-17; Mk 11, 11 und 15-17; Lk 19, 45-46; Jo 2, 13-16.22.
Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl – Mt 22, 1-14; Lk 14, 16-24.
Die Frage nach der kaiserlichen Steuer – Mt 22, 15-22; Mk 12, 13-17; Lk 20, 20-26.
Die Auferstehungsfrage – Mt 22, 23-33; Mk 12, 18-27; Lk 20, 27-40.
Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen – Mt 25, 1-13; Lk 12, 35-38.
Das Gleichnis von den Talenten – Mt 25, 14-30; Lk 19, 12-27; Mk 13, 14.
Das jüngste Gericht – Mt 25, 31-46.
7. Schulstufe:
Todesbeschluss gegen Jesus – Mt 26, 1-5; Mk 14, 1-2; Lk 22, 1-2; Mt 26, 14-16; Mk 14, 10-11; Lk 22, 3-6.
Das Paschamahl und die Einsetzung der Eucharistie – Mt 26, 17-19 und 26-29; Mk 14, 12-16 und 22-25; Lk 22, 7-13 und 19-20; Jo 13, 1, 18, 28, 19, 14 und 6, 51-58; 1 Kor 10, 16 und 11, 23-25.
Jesus am Ölberg – Mt 26, 36-46; Mk 14, 32-42; Lk 22, 40-46; Jo 12, 27-30 und 18, 1; Hebr. 5, 7-10.
Die Gefangennahme Jesu – Mt 26, 47-56; Mk 14, 43-52; Lk 22, 47-53; Jo 18, 2-11.
Jesus vor dem Hohen Rat – Mt 26, 57-68; Mk 14, 53-65; Lk 22, 54-55, 66-71; Jo 18, 15-18.24.
Der Tod des Judas – Mt 27, 3-10.
Jesus vor Pilatus – Mt 27, 1-2 und 11-26; Mk 15, 1-15; Lk 22, 66 und 23, 1-5.13-25; Jo 18, 28-40 und 19, 4-16.
Die Kreuzigung Jesu – Mt 27, 27-44; Mk 15, 16-32; Lk 23, 26-36; Jo 19, 17-24.
Der Tod Jesu – Mt 27, 45-56; Mk 15, 33-41; Lk 23, 36, 44-49; Jo 19, 25-29.
Der Lanzenstich und die Grablegung – Mt 27, 57-66; Mk 15, 42-47; Lk 23, 50-55; Jo 19, 31-42.
Das leere Grab, die Auferstehung Christi – Mt 28, 1-8; Mk 16, 1-8; Lk 24, 1-10; Jo 20, 1-9.
Die Erscheinung Christi vor den heiligen Frauen und vor den Jüngern – Mt 28, 9-10; Mk 16, 9-11 und 10, 51; Lk 24, 9 -10, 16; Jo 20, 11-29.
Die Erscheinung in Galiläa und der universale Sendungsbefehl – Mt 28, 16-20; Mk 16, 15-16; Lk 24, 47 (Jo 14, 18-21).
8. Schulstufe:
Die Weltreligionen: die mosaische Religion/Judentum, das Christentum, der Islam, die Hindu-Religion, der Buddhismus.
Das Christentum: die Offenbarung Christi, Pfingsten, die Begründung der allgemeinen Kirche.
Die Apostel Thaddhäus und Bartholomäus in Armenien (ca. 65-75).
Die Christianisierung Armeniens (301-314).
Die christlichen Kirchen: Einheit bis 451.
Die ersten drei ökumenischen Konzilien: Nizäa (325),
Konstantinopel (381) und Ephesus (431).
Die altorientalischen (orientalisch-orthodoxen) Kirchen.
Die byzantinisch-orientalische Kirche.
Die römisch-katholische Kirche.
Reformation und die Reformationskirchen.
Neue Religionen und Sekten.
Esoterische Anschauungen.
9. Schulstufe:
A. Die großen Perioden der armenischen Kirchengeschichte
Von den Aposteln bis zur offiziellen Christianisierung Armeniens (65-301/314).
Formative Zeit (314-386).
Das goldene Zeitalter (387-490):
Das neue armenische Alphabet (405).
Die Übersetzung der Bibel (405-435).
Reiche Literatur.
Der Weg der Unabhängigkeit der Kirche (490-555).
Kampf für religiöse und politische Selbständigkeit (555 -885).
Die Kirche zur Zeit des Bagratidenreiches (886-1045).
Das neue Königreich in Kilikien und die armenische Kirche (1071-1375).
Schwierige Zeit und die Rückkehr des Hl. Stuhls des Katholikosats aller Armenier nach St. Etschmiad zin (1375-1441).
Dunkle Zeit (bis 1629) und Renaissance (1629-1750).
Überlebenskampf (1750-1915) und Genozid (1915-1917).
Auferstehung des armenischen Volkes (1918-1920).
Sowjetperiode (November 1920-1990).
Nach der Wende (ab 1991).
10. Schulstufe:
B. Hierarchische Struktur
Das Katholikosat aller Armenier.
Das Katholikosat von Kilikien.
Das Patriarchat von Jerusalem.
Das Patriarchat von Konstantinopel (Istanbul).
C. Große Gestalten der armenischen Kirchengeschichte
Katholikos Nerses der Große (353-373).
Katholikos Yovhannes von Otzun (717-728).
Katholikos Yovhannes von Drasxanakert (898-929).
Vardapet Gregor von Narek (947-1003).
Katholikos Gregor Vkayaser/„Martyrophil“ (1066-1105).
Katholikos Nerses Clajensis/Šnorhali = „der Gnadenvolle“ (1166-1173).
Vardapet Gregor von Tathew (1346-1409).
Katholikos Movses von Tathew (1629-1632).
Katholikos Simeon von Erevan (1763-1780).
Katholikos Vasken I. Baldschian (1955-1994).
11. Schulstufe:
A. Katechismus der armenischen Kirche
Das nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis – Text und Analyse.
Die Hl. Dreifaltigkeit.
Vater-Schöpfer und Vorsorgender.
Das Wort/Sohn Gottes – Jesus Christus.
Heiliger Geist – Spender der Gaben und Gnaden.
Sünden und Vergebung der Sünden.
Auferstehung der Toten.
Ewiges Leben/Unsterblichkeit der Seele.
Das Letzte (Jüngste) Gericht.
Die christliche Kirche – eine allgemeine (katholische), apostolische und heilige.
Das kurze Glaubensbekenntnis in der Taufzeremonie.
Das Glaubensbekenntnis verfasst von Gregor von Tathew (1346-1409) oder von seinen Schülern (XV. Jh).
12. Schulstufe:
B. Katechismus der armenischen Kirche (Fortsetzung)
Die sieben Sakramente.
Taufe.
Firmung.
Buße.
Kommunion und die hl. Liturgie.
Trauung.
Priesterweihe (Ministranten und Diakone werden ordiniert durch Handauflegung; Priester und Bischöfe werden durch Handauflegung und mit Myron (hl. Öl) geweiht.
Gebet und Kommunion für den Kranken.
Die sieben Tugenden und die sieben Verfehlungen (Laster).
Gebet und Gottesdienst.
Das Gebet in 24 Strophen des Katholikos Nerses Šnorhali = „Hawatov chostovanim“ „Zum Glauben bekenne ich“.
Auswendiglernen der 15. Strophe – „Pahapan amenayni“ („Bewahre alle“) als Nachtgebet, bevor man schlafen geht.
13. Schulstufe:
Sinn des Lebens.
Studium und Familiengründung.
Familienplanung (Liebe zu den Kindern; Abtreibung ist Verfehlung).
„Glaube, Hoffnung und Liebe“: Menschen lieben und Gott dienen.
Aktiv sein im national-kirchlichen Leben.
Positiv leben und Mitmenschen helfen bringt Früchte und ist gottgefällig.
Vom Leben bleibt, was man den anderen gibt. Dichtung von Vahan Tekeyan: „Was ist geblieben, was ist mir vom Leben geblieben ...“.
Der Slogan der Armenier: „Von diesem Glauben an Jesus Christus kann uns niemand trennen.“.
Die armenisch-apostolische Kirchengemeinde in Österreich.
Fasten (die Bedeutung); kirchliches Fasten und Vorschriften.
Tischgebete.
Hymnen: Bußhymnen
Hymnus an Hl. Etschmiadzin.
Hymnus an Hl. Mesrop Maschtots.
Hymnus an Hl. Vardan und seine Kampfgefährten .
Hymnus zu Weihnachten.
Hymnus zu Ostern.
Anlage 2
LEHRPLAN FÜR DEN SYRISCH-ORTHODOXEN RELIGIONSUNTERRICHT AN PFLICHTSCHULEN, MITTLEREN UND HÖHEREN SCHULEN
Allgemeines Lehr- und Bildungsziel:
Anl. 2
Der syrisch-orthodoxe Religionsunterricht hat die Aufgabe, die syrisch-christliche Jugend religiös und sittlich zu erziehen und sie in die religiös-kulturellen Traditionen, in die christlichen Glaubensgrundsätze und in die Gemeinschaft der Syrisch-Orthodoxen Kirche einzuführen. Vor allem hat der syrischorthodoxe Religionsunterricht die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern die christliche Religion und Kultur sowie die Geschichte an Hand der Lehre der Propheten sowie der Kirchenväter (Ignatios, Ephrem, Ishak von Edessa-Urha, Grigorios Bar Hebroio a.c.) zu vermitteln.
Außerdem soll die Jugend ethisch-religiös so erzogen werden, dass sie ein erfülltes Leben in Familie, Gemeinde und Staat führen kann.
Lehrstoff:
Anl. 2
1. und 2. Schulstufe:
Gott der Schöpfer – Einführung in die biblische Geschichte.
Volk Gottes.
Hinführung zur Eucharistiefeier (Qurbono).
Jesus der Sohn Gottes.
Einübung in Gebet, Leseübungen aus den syrischen Gebetsbüchern.
Taufe und Eucharistie.
Leidensgeschichte und Auferstehung Christi.
Syrische Sprache:
Gebetstexte aus dem täglichen Gebet und der Liturgie.
Erlernen einfacher Kinderlieder in (west)syrischer Sprache.
Didaktische Grundsätze:
Anl. 2
1. und 2. Schulstufe:
Die Lehrerinnen und Lehrer haben die entsprechenden Bibelstellen sowie Zitate der Kirchenväter aus dem obigen Lehrstoff zu erklären. Die Schülerinnen und Schüler sollen zum lebendigen Glauben an Gott und Christus hingeführt werden.
Lehrstoff:
Anl. 2
3. und 4. Schulstufe:
Christus unser König.
Wirken des Heiligen Geistes.
Übung der Nächstenliebe.
Das neue Volk Gottes.
Einübung in das Leben der Gemeinde.
Jesus als Führer des Volk Gottes.
Der Sonntag als Osterfest.
Festanlässe des Jahres.
Syrische Sprache:
Wortbegriffe aus dem Leben der syrisch-orthodoxen Christen.
Sprechübungen:
Benennung der Gegenstände in der Schule, der Kirche und des Hauses in syrischer Sprache.
Syrische Hymnen vom Hl. Ephrem der Syrer.
Didaktische Grundsätze:
Anl. 2
3. und 4. Schulstufe:
Die Lehrerinnen und Lehrer haben die entsprechenden Bibelzitate sowie die Zitate der Kirchenväter – auf obigen Lehrstoff bezugnehmend – zu rezitieren und zu erklären.
Es werden auch westsyrische Schriftzeichen und die Aussprache im Rahmen der Rezitation der Bibelstellen und die Zitate der Kirchenväter den Schülerinnen und Schülern beigebracht.
Durch die Hymnen des Hl. Ephrem soll das Liedgut erweitert werden.
Lehrstoff:
Anl. 2
5. Schulstufe:
Gottes Heilspläne in den historischen Ereignissen des Alten Testaments.
Die 10 Gebote Gottes.
Hinweis auf Jesus Christus im Alten Testament. (West)syrische Sprache: Hymnen und Mymre (Religiöse Lieder).
6. Schulstufe:
Evangelium Christi.
Das Leben und Wirken von Jesus Christus.
Sendung der Apostel.
Apostelgeschichte.
Urkirche.
Gründung der Syrischen Kirche von Antiochien.
(West)syrische Sprache. Glaubensbekenntnis.
7. Schulstufe:
Die Syrische Kirche von Antiochien.
Die Zentren der Syrer.
Missionen der syrischen Christen:
- Im Nahen Osten.
- Im Fernen Osten.
Sprache:
Erweiterung des Liedgutes.
Gebete.
8. Schulstufe:
Die sieben Kirchengebote:
Feiern der Sonn- und Feiertage,
Teilnahme an der Hl. Eucharistie (Qurbono),
Fasten,
Beichten,
Empfang der HI. Kommunion (FAGRO),
Darbieten des Zehntels des Gewinns als Opfer,
Keine Eheschließung an verbotenen Tagen.
Die sieben Sakramente:
Taufe (U-modo),
Myron (Murun Kadischo),
Eucharistie (Qurbono Kadischo),
Buße-Beichte (Tyobutho u istiraf),
Priesterweihe (Priestertum-Kohnutho),
Krankenölung (Mesch-o da krihe),
Ehe (Zuwogo).
Sprache:
Sakramentale Wortbegriffe.
Hymnen.
Didaktische Grundsätze:
Anl. 2
5. bis 8. Schulstufe:
Die Lehrerinnen und Lehrer haben die Schülerinnen und Schüler mit der Geschichte des christlichen Glaubens und der Geschichte der Syrischen Kirche von Antiochien vertraut zu machen. Die Schülerinnen und Schüler sollen durch das Lernen von Geboten und Sakramenten in das christliche Leben gemäß den syrischen Traditionen eingeführt. werden. Auch sollen die Schülerinnen und Schüler mit den Liedern des Kirchenjahres (Hymnen und Mymre vom Hl. Ephrem und dem Hl. Yakob von Urhoy) vertraut gemacht werden.
Lehrstoff:
Anl. 2
9. Schulstufe:
Kanones gemäß den syrisch-orthodoxen Synoden:
Familienordnung:
Verlobung – Eheschließung,
Geburt – Namensgebung durch Segnen des Kindes (Rsomo),
Taufe,
Erziehungspflicht der Eltern,
Verhalten und Pflicht der Jugend in Familie und Gemeinschaft.
Kirchliche Autorität:
Priesterliches Amt (Heiligungsdienst),
Prophetisches Amt (Lehrdienst),
Königliches Amt (Leitungsdienst).
10. Schulstufe:
Berühmte Kirchenväter der Syrischen Kirche (Lehre, Werke und Wirken).
Mönchtum bei den Syrern.
Ausbildung der Priester und die derzeitige Lage der Syrischen
Klöster.
Syrische Sprache:
Texte aus den religiösen Werken der Kirchenväter.
11. Schulstufe:
Die großen Weltreligionen.
Die Syrisch-Orthodoxen in Europa.
Konfrontation der syrischen Christen im religiösen, kulturellen und sozialen Leben mit der westlichen Kultur sowie mit politischen Ideologien.
Soziale, kulturelle und religiöse Begriffe in syrischer Sprache.
12. Schulstufe:
Sitten und Morallehre gemäß der Lehre der syrischen Kirchenväter. Glaube – Hoffnung – Liebe.
Keuschheit – Armut – Gehorsamkeit.
Wissenschaft und Glauben.
13. Schulstufe:
Leben – Tod – Auferstehung.
Wiederkunft Christi.
Heutige Beziehungen zwischen Kirche, Gesellschaft und Staat.
Ökumene (Beziehungen zwischen der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien und anderen Konfessionen).
Didaktische Grundsätze:
Anl. 2
9. bis 13. Schulstufe:
Die Lehrerinnen und Lehrer sollen die Schülerinnen und Schüler mit den syrisch-orthodoxen Kirchengesetzen, welche für das familiäre und gesellschaftliche Leben wichtig sind, vertraut machen, damit die Familienstrukturen sowie die religiösen und kulturellen Traditionen der syrischen Christen bewahrt werden.
Die Schülerinnen und Schüler sollen entsprechend ihrer Vorbildung und Auffassungsgabe zu selbstständiger Verantwortung gemäß den syrisch-orthodoxen Glaubensgrundsätzen veranlasst werden.
Außerdem sollen die Schülerinnen und Schüler die Lehre der Kirchenväter, welche sich bis heute erhalten hat, lernen, nach ihr leben, um für das Gemeinwohl sowie das Wohl der Familie zu wirken.
Anlage 3
LEHRPLAN FÜR DEN KOPTISCH-ORTHODOXEN RELIGIONSUNTERRICHT AN PFLICHTSCHULEN, MITTLEREN UND HÖHEREN SCHULEN
Allgemeines Lehr- und Bildungsziel:
Anl. 3
Der koptisch-orthodoxe Religionsunterricht hat die Aufgabe, die koptisch-christliche Jugend religiös und sittlich zu erziehen und sie in die religiös kulturellen Traditionen, in die christlichen Glaubensgrundsätze und in die Gemeinschaft der Koptisch-orthodoxen Kirche einzuführen. Vor allem hat der koptischorthodoxe Religionsunterricht die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern die christliche Religion und Kultur sowie die Geschichte an Hand der Lehre der Propheten sowie der Kirchenväter (Heiliger Markus, Athanasius Kiryllos, Petrus, Demitrius ...) zu vermitteln.
Außerdem soll die Jugend ethisch-religiös so erzogen werden, dass sie ein erfülltes Leben in Familie, Gemeinde und Staat führen kann.
Lehrstoff:
Anl. 3
1. und 2. Schulstufe:
Heiliger Markus, der Begründer der Koptisch-orthodoxen Kirche.
Gott der Schöpfer – Einführung in die biblische Geschichte.
Das Volk Gottes.
Hinführung zur Eucharistie.
Jesus der Sohn Gottes.
Einübung in Gebete, Leseübungen aus der koptischen „Agpeya“ (Stundengebetsbuch).
Taufe und Eucharistie.
Leidensgeschichte und Auferstehung Christi.
Koptische Sprache:
Gebetstexte aus den täglichen Gebeten und der Liturgie.
Erlernen einfacher Kinderlieder in koptischer Sprache.
Didaktische Grundsätze:
Anl. 3
1. und 2. Schulstufe:
Die Lehrerinnen und Lehrer haben die entsprechenden Bibelstellen sowie Zitate der Kirchenväter aus dem obigen Lehrstoff zu erklären.
Die Schülerinnen und Schüler sollen zum lebendigen Glauben an Gott und Christus hingeführt werden.
Lehrstoff:
Anl. 3
3. und 4. Schulstufe:
Die Kopten sind die Nachfolger der Pharaonen.
Der heilige Markus brachte das Christentum nach Ägypten.
Christus, unser König.
Wirken des heiligen Geistes.
Übung der Nächstenliebe.
Jesus als Führer des Volkes Gottes.
Der Sonntag als Osterfest.
Festanlässe des Jahres.
Freundschaft aus der Bibel: zB. David und Jonathan.
Respekt gegenüber den Behinderten.
Liebe zu den Eltern.
Fest der Apostel.
Ikonen und Bilder in der Kirche.
Didaktische Grundsätze:
Anl. 3
3. und 4. Schulstufe:
Die Lehrerinnen und Lehrer haben die entsprechenden Bibelzitate sowie die Zitate der Kirchenväter – auf obigen Lehrstoff bezugnehmend – zu rezitieren und zu erklären. Das Christentum lehrt die Schülerinnen und Schüler, die Leute zu respektieren, auch wenn sie behindert sind.
Lehrstoff:
Anl. 3
5. Schulstufe:
Fest der Heiligen in der koptischen Kirche (am Ende des koptischen Jahres am 11. September – Fest der Märtyrer).
Geschichten aus der Bibel.
Vom Neuen Testament:
Jesus kümmert sind um Zachäus den Zöllner.
Jesus heilt unsere Krankheiten (Markus Kapitel 9).
Jesus erlöst uns von unserem Kummer (Lukas Kapitel 7).
Gottes Heilspläne in den historischen Ereignissen des Alten Testaments.
Die 10 Gebote Gottes.
Hinweise auf Jesus Christus im Alten Testament.
Koptische Sprache:
Hymnen und Psalmen (religiöse Lieder).
6. Schulstufe:
Weihnachtsfest und Tauffest.
Evangelium Christi.
Weihrauch in der Kirche.
Letztes Abendmahl.
Karwoche.
Sendung der Apostel.
Apostelgeschichte.
Urkirche.
Gründung der koptischen Kirche von Alexandrien.
Heiliger Athanasius und Glaubensbekenntnis.
7. Schulstufe:
St. Markus, der Begründer der koptischen Kirche.
Die Thebäische Legion (Mauritius, Felix, Regula, Exuperantius und Heilige Verena) in Europa.
Das Alte Testament.
8. Schulstufe:
Die 7 Sakramente.
Lebensgeschichte des heiligen Athanasius, Kyrillos.
Ökumenische Konzilien.
Aus der Bibel:
Ella erweckt den Sohn der Witwe.
Jesus segnet die Hochzeit in Kana.
Abraham und seine Gastfreundschaft (Genesis 18).
Didaktische Grundsätze:
Anl. 3
5. bis 8. Schulstufe:
Die Lehrerinnen und Lehrer haben die Schülerinnen und Schüler mit der Geschichte des christlichen Glaubens und der Geschichte der koptischen Kirche vertraut zu machen. Die Schülerinnen und Schüler sollen durch das Lernen von Geboten und Sakramenten in das christliche Leben gemäß den koptischen Traditionen eingeführt werden. Auch sollen die Schülerinnen und Schüler mit den Liedern des Kirchenjahres (Hymnen) vertraut gemacht werden.
Lehrstoff:
Anl. 3
9. Schulstufe:
Familienordnung:
Verlobung – Eheschließung.
Geburt – Namensgebung und Segensgebet.
Taufe.
Erziehungspflicht der Eltern.
Verhalten und Pflichten der Jugend in Familie und Gemeinschaft.
Kirchliche Autorität:
Priesterliches Amt (Heiligungsdienst).
Prophetisches Amt (Lehrdienst).
Hohes Amt (Leitungsdienst).
Das Neue Testament.
10. Schulstufe:
Berühmte Kirchenväter in der westlichen und östlichen Kirche (Lehre, Werke und Wirken).
St. Antonius der Große, Begründer des Mönchtums auf der ganzen Welt.
Klöster gestern und heute in Ägypten.
Die koptische Sprache als die pharaonisch weiterentwickelte Sprache.
Das Neue Testament als Forstsetzung des Alten Testaments.
11. Schulstufe:
Die großen Weltreligionen.
Die Koptische Kirche in der Diaspora.
Konfrontation der koptischen Christen im religiösen, kulturellen und sozialen Leben mit der westlichen Kultur sowie mit politischen Ideologien.
Soziale, kulturelle und religiöse Begriffe in koptischer Sprache.
Leben, Tod und Auferstehung (Wiederkunft Christi).
12. Schulstufe:
Sitten und Morallehre gemäß den Lehren der koptischen Kirchenväter. Glaube – Hoffnung – Liebe.
Keuschheit – Armut – Gehorsam.
Wissenschaft und Glaube.
Heutige Beziehungen zwischen Kirche, Gesellschaft und Staat.
Ökumene (Beziehungen zwischen der Koptisch-orthodoxen Kirche und anderen Konfessionen).
13. Schulstufe:
Leben – Tod – Auferstehung.
Wiederkunft Christi.
Heutige Beziehungen zwischen Kirche, Gesellschaft und Staat.
Ökumene (Beziehungen zwischen der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien und anderen Konfessionen).
Didaktische Grundsätze:
Anl. 3
9. bis 13. Schulstufe:
Die Lehrerinnen und Lehrer sollen die Schülerinnen und Schüler mit den koptisch-orthodoxen Kirchenlehren, welche für das familiäre und gesellschaftliche Leben wichtig sind, vertraut machen, damit die Familienstrukturen so wie die religiösen und kulturellen Traditionen der koptischen Christen bewahrt werden.
Die Schülerinnen und Schüler sollen entsprechend ihrer Vorbildung und Auffassungsgabe zu selbstständiger Verantwortung gemäß den koptisch-orthodoxen Glaubensgrundsätzen veranlasst werden.
Außerdem sollen die Schülerinnen und Schüler die Lehre der Kirchenväter, welche sich bis heute erhalten hat, lernen und nach ihr leben, um für das Gemeinwohl sowie für das Wohl der Familie zu wirken.
Anlage 4
LEHRPLAN FÜR DEN KOPTISCH-ORTHODOXEN RELIGIONSUNTERRICHT FÜR DEN LEHRGANG DER BILDUNGSANSTALT FÜR ELEMENTARPÄDAGOGIK FÜR ABSOLVENTINNEN UND ABSOLVENTEN DER BILDUNGSANSTALT FÜR SOZIALPÄDAGOGIK
Allgemeines Lehr- und Bildungsziel:
Anl. 4
Der zweisemestrige koptisch-orthodoxe Religionsunterricht trägt die Aufgabe, Schülerinnen und Schülern die Fundamente der Historie und Lehren der koptischen Kirche zu vermitteln und sie darin zu festigen. Das Ziel dieses Schuljahres ist jenes, dass die Schülerinnen und Schüler am Ende des Schuljahres über ein fundamentales Wissen über die koptisch-orthodoxe Kirche verfügen.
Didaktische Grundsätze:
Anl. 4
Lehrpersonen sollen die Schülerinnen und Schüler mit jenen Inhalten vertraut machen, die das Basiswissen der koptischen Religion mit ihrer Entstehungsgeschichte und ihren Grundlehren bilden. Diese tragen dazu bei, dass sie sich ihrer Glaubensgrundsätze und christlichen Werte bewusstwerden und dementsprechend in ihren Alltag integrieren und bewahren.
Des Weiteren soll der koptische Religionsunterricht die Weltreligionen beleuchten und den Schülerinnen und Schülern einen Überblick über andere religiöse Strukturen und Werte verschaffen.
Lehrstoff:
1. Semester:
Anl. 4
I. Die Entstehung der Urkirche und die christliche Missionierung durch die Apostel Christi
a. Die Missionsreisen des Hl. Paulus
b. Der Hl. Markus und seine Missionierung in Ägypten – die Entstehung der koptisch-orthodoxen Kirche
c. Überlieferung
d. Überblick über die historischen Epochen der koptischen Kirchengeschichte
II. Die Grundsätze der koptisch-orthodoxen Kirche
a. Die sieben Sakramente der koptischen Kirche
b. Dogmen und Riten
III. Die Werte und Prinzipien des Christentums
a. die Bergpredigt und ihre Lehren / Botschaft für die christliche Identität
b. Moral der Liebe
c. Vergebung
d. Barmherzigkeit
e. Frieden
2. Semester:
Anl. 4
I. Die Hl. Schrift – Basisfakten und Aufbau
a. Das Alte Testament – Chronologie und Basislehren
b. Das Neue Testament – Chronologie und Basislehren
II. Die Gottheit Christi
a. Die Gottheit Christi in den Schriften des Neuen Testaments
b. Die Gottheit Christi in den Schriften der Kirchenväter
III. Die Weltreligionen und deren Grundsätze