Lehrplan - Kath. Religionsunterricht des Berufsvorbereitungsjahres an Sonderschulen
Vorwort
Art. 1
Der in der Anlage wiedergegebene Lehrplan für den katholischen Religionsunterricht des Berufsvorbereitungsjahres an Sonderschulen (ausgenommen die Sonderschule für schwerstbehinderte Kinder) wurde von der Katholischen Kirche erlassen und wird hiemit gemäß § 2 Abs. 2 des Religionsunterrichtsgesetzes bekannt gemacht.
Anlage
Lehrplan für den katholischen Religionsunterricht des Berufsvorbereitungsjahres an Sonderschulen (ausgenommen die Sonderschule für schwerstbehinderte Kinder)
Bildungs- und Lehraufgabe:
Anl. 1
Unter Berücksichtigung des allgemeinen Bildungszieles der Allgemeinen Sonderschule sieht der Religionsunterricht im Anschluss an die Oberstufe der Allgemeinen Sonderschule seine Aufgabe darin, die Schülerinnen und Schüler zu begleiten, sie aber durch religiöse Bildung unterstützend auch auf das weitere Leben vorzubereiten. Dabei nimmt die Einführung in das Berufsleben einen besonderen Schwerpunkt ein. Ein derart ausgerichteter Religionsunterricht fördert die religiöse Wahrnehmungs-, Urteils- und Entscheidungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum Erwerb von Ich-Kompetenz, religiöser und ethischer Sachkompetenz sowie von Sozialkompetenz.
Didaktische Grundsätze:
Anl. 1
Die inhaltlichen Schwerpunkte sind in der zeitlichen Abfolge frei zu wählen. Die Gewichtung der Schwerpunkte ist nach der jeweiligen Klassensituation dem Religionslehrer überlassen. Die angegebenen Schriftstellen sind als auswählbare Beispiele für den Bezug des Themas zur biblischen Botschaft zu sehen.
Der erste inhaltliche Schwerpunkt „Arbeit als Beitrag zu meiner Entfaltung und zu meiner Mitwelt sehen – Schöpferisch mit Gott Neues wagen“ soll am Ende des Schuljahres noch einmal aufgegriffen und vertieft werden.
Lehrstoff – inhaltliche Schwerpunkte:
Anl. 1
Für alle inhaltlichen Schwerpunkte gilt als Leitsatz:
ICH NEHME MEIN LEBEN IN DIE HAND/ICH ERWARTE ETWAS VOM LEBEN – GOTT IST MIT MIR
Inhaltliche Schwerpunkte – Lernziele | Auswählbare biblische Schriftstellen ua. |
Arbeit als Beitrag zu meiner Entfaltung und zu einer Mitwelt sehen – Schöpferisch mit Gott Neues wagen | |
– Wert der verschiedenen Berufe achten | Berufe in der Bibel: Altes und Neues Testament zB Gen 4,2. 17.20 ff |
Der eine Leib und die vielen Glieder | |
1 Kor 12,12–31a | |
– Arbeitstugenden entwickeln (Verlässlichkeit, Freude am Gelungenen) | |
– Durchhalten, Umgang mit Frust | Jonageschichte Jona 2,1–11 |
– Zu Entscheidungen stehen | Das Gleichnis von den ungleichen Söhnen. |
Mt 21,28–32 | |
Das Selbstwertgefühl der Schülerinnen und Schüler stärken/festigen – Von Gott her ICH – Stärke gewinnen | |
– Sich seiner Einmaligkeit bewusst werden | „Noch ehe ich dich im Mutterleib formte ...“ Jer 1,5 „Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände ...“ Jes 49,16 „Ich habe dich beim Namen gerufen ...“ Jes 43,1 |
– Stärken (her)zeigen | Das Gleichnis vom anvertrauten Geld. |
Mt 25,14–30 | |
– Schwächen akzeptieren | Der Gang Jesu auf dem Wasser. Mt 14,22–33 |
Die Verleugnung durch Petrus. Mk 14,66–72 | |
– in (kleinen) Bereichen Verantwortung für sich selbst übernehmen | Die Berufung Jeremias zum Propheten. Jer 1,6–9 |
„Bittet, dann wird euch gegeben ...“ Mt 7,7–8 | |
Die Heilung einer kranken Frau. Mk 5,24 ff | |
Eigenständige Wege entdecken – Gott will, dass mein Leben glückt | |
– Visionen entwickeln | Vom Leben in Fülle. Joh 10,10 |
Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl. Mt 22,1–14 | |
– Lebensziele benennen | Die Heilung eines Blinden. Mk 10,46–52 |
Schritte überlegen | Jesus im Haus des Zöllners Zachäus. Lk 19,1–10 7,24–27 |
Vom Haus auf dem Felsen. Mt 7,24–27 | |
Selbstverantwortete Entscheidungen wagen – wie Jesus entschieden seinen Weg gehen | |
– Freiräume und Abhängigkeiten erkennen und unterscheiden können | Die Versuchung Jesu. Mt 4,1–11 |
Das Beispiel von der falschen Selbstsicherheit des reichen Mannes. Lk 12,16–21 | |
– Entscheidungen treffen | Die Spaltung unter den Jüngern. Joh 6,60–71 |
Der zwölfjährige Jesus im Tempel. Lk 2,41–52 | |
Von den zwei Wegen. Mt 7,13–14 | |
– Grenzen setzen und anerkennen lernen | Von den wahren Verwandten Jesu. Lk 8,19–21 |
Heilung des Besessenen. Lk 8,28–39 | |
Die Tempelreinigung. Mt 21,12–17 | |
– Konsequenzen bedenken | Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen. Mt 25,1–13 |
Die Berufung der ersten Jünger. Lk 5,1–11 | |
Das Gleichnis vom Schatz und von der Perle. Mt 13,44–46 | |
– Lösungsmöglichkeiten für Konflikte finden | Die Versammlung der Apostel und der Ältesten mit der Gemeinde. Apg 15,6–21 |
Abraham und Lot. Gen 13,5 ff | |
Orientierungshilfen erkennen und annehmen – Gottes Weisung beachten | |
– Lebensregeln, Goldene Regel | Die zehn Gebote. Ex 20,1–17, Dtn 5,6–22 |
Das Liebesgebot. Mt 5,43 ff | |
– Lebensbilder/Vorbilder – kritische Auseinandersetzung | Lebensbilder; Christophorus, Helen Keller; |
Aktuelle Vorbilder aus dem Sozial- und Sportbereich. | |
– Jugendkultur/Drogen | Die Paradieserzählung. Gen 3,1 ff |
Die Versuchung Jesu. Mt 4,1–11 | |
– Merkmale guter Freundschaften kennen lernen | Jonatans Freundschaft mit David. 1 Sam 18,1 ff |
Nach dem Sinn des Lebens fragen – Gottes Liebe als Lebens- und Sinnquelle entdecken | |
– Lebenssituationen (Geburt, Leben, Gesundheit, Krankheit, Sakramente, Trauerarbeit, Freude, Leid, Schicksal, Tod) | „Alles hat seine Zeit ...“ Koh 3,1 ff |
– Menschen in verschiedenen Lebensphasen begegnen | David- Zyklus. 1 Sam 16–2, Kö 2 |
– Grundbedürfnisse zur Sprache bringen – Sinnvolles im eigenen Leben entdecken | |
– Erwachsen werden – sich den Herausforderungen des Lebens stellen | David und Goliath. 1 Sam 17 |
Die Berufung der ersten Jünger. Lk 5,1 ff | |
Werke der Barmherzigkeit. Mt 25,31 ff | |
– Positive Beziehungen aufbauen | Das Gleichnis vom unbarmherzigen Gläubiger. Mt 18,23–35 |
„Das Größte aber ist die Liebe ...“ 1 Kor 13,1 ff | |
Von der Verantwortung für den Bruder. Mt 18,15–20 | |
– Sexualität schätzen lernen | Das Hohelied (Auswahl). |
Möglichkeiten des aktiven Mitwirkens in der Gesellschaft ergreifen – den Einsatz der Kirche für Menschen kennen lernen und dabei mitwirken | |
– Auftreten lernen und sich seiner persönlichen Wirkung auf andere klar werden | |
– In Vereinen, Gemeinschaften mitwirken | Das Leben der jungen Gemeinde. Apg 2,43–47 |
– Kirchliche Beratungsstellen kennen lernen | Der hl. Severin – Begründer eines sozialen Netzes. |
– Beziehungen zur eigenen Pfarre entwickeln | |
– Freizeit gestalten – Feste feiern | Kirchenjahr |