LandesrechtSteiermarkVerordnungenSpielsucht-SchulungsverordnungAnl. 1

Anl. 1

In Kraft seit 20. Juni 2017
Up-to-date

(1) Die Grundschulung dient der Vermittlung von Basiswissen zu den gesetzlichen Grundlagen, Suchtprävention, Spielerschutzmaßnahmen und Spielsuchtproblematik.

(2) Die Dauer der Grundschulung beträgt 2 Tage (16 Einheiten); 1 Einheit entspricht 50 min.

(3) Die Schulung besteht aus folgenden Schulungsmodulen und Zeiteinheiten:

Schulungsmodule Einheiten
1. Spielerschutzmaßnahmen aus rechtlicher Perspektive 1
2. Grundlagen zu Sucht und Suchtprävention 2
3. Grundlagen Glücksspielsucht 3
4. Beratung und Therapie bei problematischem Glücksspiel 2
5. Früherkennung und Frühintervention 3
6. Gesprächsführung 5

(4) Die einzelnen Module weisen folgende Ziele und Lerninhalte auf:

Modul 1: Spielerschutzmaßnahmen aus rechtlicher Perspektive

Ziele:

Kennenlernen der gesetzlichen Grundlagen

Welche Behörden sind zuständig für die Überwachung gesetzlicher Bestimmungen

Lerninhalte:

Bundesrechtlicher Rahmen: Glücksspielgesetz und GSpG-Novelle 2010

Steiermärkisches Glücksspielautomaten- und Spielapparategesetz 2014 – StGSG 2014

Jugendgesetz – StJG 2013

Modul 2: Grundlagen zu Sucht und Suchtprävention

Ziele:

Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer erhalten Kenntnisse

über unterschiedliche Suchtformen

wie sich eine Sucht entwickelt

über die Bedeutung von Suchtprävention

über Formen der Suchtprävention

über Erkennen eigener Suchtanteile

Lerninhalte:

Stoffgebundene und stoffungebundene Suchtformen

Diagnosekriterien im Überblick (ICD10, DSMV)

Entstehungsbedingungen von Abhängigkeiten, Dreiecksmodell der Sucht

Suchtprävention – strukturell und personenbezogen

Darstellung einer aktuellen Präventionsmaßnahme

Modul 3: Grundlagen Glücksspielsucht

Ziele:

Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer erhalten

Kenntnisse über Motive für das Glücksspielen, Funktionalität des Glücksspielens bei problematischen bzw. pathologischen Glücksspielerinnen/Glücksspieler

Verständnis und Nachvollziehbarkeit einer phasenhaften Entwicklung der Glücksspielsucht

Wissen und Verständnis des Krankheitsbildes

Lerninhalte:

Was macht Glücksspiele attraktiv

Welche Merkmale zeigen das Vorliegen einer Glücksspielsucht

Wie entsteht Glücksspielsucht aus der Sicht einer Spielerin/eines Spielers

Individuelle und psychosoziale Auswirkungen einer Glücksspielsucht

Komorbidität der Glücksspielsucht

Gefährdungspotential

Wie viele Personen entwickeln eine Glücksspielsucht? Situation in Österreich /Stmk: Daten, Zahlen

Modul 4: Beratung und Therapie bei problematischem Glücksspiel

Ziele:

Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer erhalten Kenntnisse über

Beratungs- und Behandlungsangebot in der Steiermark

Ansätze und Arbeitsweise von Beratung und Therapie

Formen von Beratung und Therapie

Schuldnerinnen/Schuldner- und Existenzsicherungsberatung

Lerninhalte:

Welche Behandlungssettings gibt es

Welche Hemmnisse gibt es, eine Behandlungsinstitution aufzusuchen

Welche Unterschiede gibt es zwischen den Einrichtungen

Was passiert im Erstgespräch

Welche Vorbedingungen gibt es für die Existenzsicherungsberatung

Modul 5: Früherkennung und Frühintervention

Ziele:

Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer erhalten

Kenntnis von Beobachtungskriterien

Möglichkeiten zur Intervention

Wahrnehmung und Reflexion der eigenen Rolle

Informationen zum Handlungsmodell des Betriebes (in Zusammenarbeit mit den Inhabern einer Ausspielbewilligung)

Bedeutung der Selbstbeschränkungsmöglichkeiten verstehen

Lerninhalte:

Welche Hinweise sind im Spielsalon für problematisches Spielverhaltensmuster erkennbar

Beobachtungsinstrumente

Wie kann ich aus der Beobachtung auf eine Suchtgefährdung schließen lernen

Aufgaben und Grenzen der eigenen Rolle

Kompetenzklärung

Erkennen von problematischem Verhalten

Handlungsleitlinien im Betrieb, Warnsystem

Sperrsystem

Abgestuftes Spielerschutzsystem

Modul 6: Gesprächsführung

Ziele:

Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer erhalten Kenntnisse über

Frühinterventionsmöglichkeiten bei auffälligen Spielerinnen/Spielern

relevante Aspekten der Kommunikation

deeskalierende Interventionsmöglichkeiten

Umsetzung des Jugendschutzes

Aussprechen von Spielerinnensperren/Spielersperren

Lerninhalte:

Wie spreche ich eine auffällige Spielerin/einen auffälligen Spieler an

Was spreche ich an

Wie verweise ich einen Jugendlichen aus dem Spiellokal

Umgang mit schwierigen Situationen

Qualifizierte Informationsweitergabe zu Beratungs- und Behandlungseinrichtungen

Wer spricht wie Spielerinnensperren/Spielersperren aus

Rückverweise

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