(1) Die Grundschulung dient der Vermittlung von Basiswissen zu den gesetzlichen Grundlagen, Suchtprävention, Spielerschutzmaßnahmen und Spielsuchtproblematik.
(2) Die Dauer der Grundschulung beträgt 2 Tage (16 Einheiten); 1 Einheit entspricht 50 min.
(3) Die Schulung besteht aus folgenden Schulungsmodulen und Zeiteinheiten:
Schulungsmodule | Einheiten |
1. Spielerschutzmaßnahmen aus rechtlicher Perspektive | 1 |
2. Grundlagen zu Sucht und Suchtprävention | 2 |
3. Grundlagen Glücksspielsucht | 3 |
4. Beratung und Therapie bei problematischem Glücksspiel | 2 |
5. Früherkennung und Frühintervention | 3 |
6. Gesprächsführung | 5 |
(4) Die einzelnen Module weisen folgende Ziele und Lerninhalte auf:
Modul 1: Spielerschutzmaßnahmen aus rechtlicher Perspektive
Ziele:
– Kennenlernen der gesetzlichen Grundlagen
– Welche Behörden sind zuständig für die Überwachung gesetzlicher Bestimmungen
Lerninhalte:
– Bundesrechtlicher Rahmen: Glücksspielgesetz und GSpG-Novelle 2010
– Steiermärkisches Glücksspielautomaten- und Spielapparategesetz 2014 – StGSG 2014
– Jugendgesetz – StJG 2013
Modul 2: Grundlagen zu Sucht und Suchtprävention
Ziele:
Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer erhalten Kenntnisse
– über unterschiedliche Suchtformen
– wie sich eine Sucht entwickelt
– über die Bedeutung von Suchtprävention
– über Formen der Suchtprävention
– über Erkennen eigener Suchtanteile
Lerninhalte:
– Stoffgebundene und stoffungebundene Suchtformen
– Diagnosekriterien im Überblick (ICD10, DSMV)
– Entstehungsbedingungen von Abhängigkeiten, Dreiecksmodell der Sucht
– Suchtprävention – strukturell und personenbezogen
– Darstellung einer aktuellen Präventionsmaßnahme
Modul 3: Grundlagen Glücksspielsucht
Ziele:
Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer erhalten
– Kenntnisse über Motive für das Glücksspielen, Funktionalität des Glücksspielens bei problematischen bzw. pathologischen Glücksspielerinnen/Glücksspieler
– Verständnis und Nachvollziehbarkeit einer phasenhaften Entwicklung der Glücksspielsucht
– Wissen und Verständnis des Krankheitsbildes
Lerninhalte:
– Was macht Glücksspiele attraktiv
– Welche Merkmale zeigen das Vorliegen einer Glücksspielsucht
– Wie entsteht Glücksspielsucht aus der Sicht einer Spielerin/eines Spielers
– Individuelle und psychosoziale Auswirkungen einer Glücksspielsucht
– Komorbidität der Glücksspielsucht
– Gefährdungspotential
– Wie viele Personen entwickeln eine Glücksspielsucht? Situation in Österreich /Stmk: Daten, Zahlen
Modul 4: Beratung und Therapie bei problematischem Glücksspiel
Ziele:
Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer erhalten Kenntnisse über
– Beratungs- und Behandlungsangebot in der Steiermark
– Ansätze und Arbeitsweise von Beratung und Therapie
– Formen von Beratung und Therapie
– Schuldnerinnen/Schuldner- und Existenzsicherungsberatung
Lerninhalte:
– Welche Behandlungssettings gibt es
– Welche Hemmnisse gibt es, eine Behandlungsinstitution aufzusuchen
– Welche Unterschiede gibt es zwischen den Einrichtungen
– Was passiert im Erstgespräch
– Welche Vorbedingungen gibt es für die Existenzsicherungsberatung
Modul 5: Früherkennung und Frühintervention
Ziele:
Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer erhalten
– Kenntnis von Beobachtungskriterien
– Möglichkeiten zur Intervention
– Wahrnehmung und Reflexion der eigenen Rolle
– Informationen zum Handlungsmodell des Betriebes (in Zusammenarbeit mit den Inhabern einer Ausspielbewilligung)
– Bedeutung der Selbstbeschränkungsmöglichkeiten verstehen
Lerninhalte:
– Welche Hinweise sind im Spielsalon für problematisches Spielverhaltensmuster erkennbar
– Beobachtungsinstrumente
– Wie kann ich aus der Beobachtung auf eine Suchtgefährdung schließen lernen
– Aufgaben und Grenzen der eigenen Rolle
– Kompetenzklärung
– Erkennen von problematischem Verhalten
– Handlungsleitlinien im Betrieb, Warnsystem
– Sperrsystem
– Abgestuftes Spielerschutzsystem
Modul 6: Gesprächsführung
Ziele:
Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer erhalten Kenntnisse über
– Frühinterventionsmöglichkeiten bei auffälligen Spielerinnen/Spielern
– relevante Aspekten der Kommunikation
– deeskalierende Interventionsmöglichkeiten
– Umsetzung des Jugendschutzes
– Aussprechen von Spielerinnensperren/Spielersperren
Lerninhalte:
– Wie spreche ich eine auffällige Spielerin/einen auffälligen Spieler an
– Was spreche ich an
– Wie verweise ich einen Jugendlichen aus dem Spiellokal
– Umgang mit schwierigen Situationen
– Qualifizierte Informationsweitergabe zu Beratungs- und Behandlungseinrichtungen
– Wer spricht wie Spielerinnensperren/Spielersperren aus
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