LandesrechtSteiermarkVerordnungenEuropaschutzgebiet Nr. 4 - Wörschacher Moos und ennsnahe Bereiche (AT 2212000)

Europaschutzgebiet Nr. 4 - Wörschacher Moos und ennsnahe Bereiche (AT 2212000)

In Kraft seit 06. Januar 2007
Up-to-date

§ 1

§ 1 Gegenstand

Das in den Gemeinden Aigen im Ennstal, Lassing, Weißenbach bei Liezen und Wörschach gelegene Gebiet „Wörschacher Moos und ennsnahe Bereiche“ wird zum Europaschutzgebiet erklärt. Dieses Gebiet wird als Europaschutzgebiet Nr. 4 bezeichnet.

§ 2

§ 2 Schutzzweck

Der Schutzzweck des Gebietes liegt in der Erhaltung eines günstigen Erhaltungszustandes von Schutzgütern nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie sowie nach der Vogelschutz-Richtline (Anlage A) und im Falle der Beeinträchtigung des günstigen Erhaltungszustandes auch deren Wiederherstellung.

§ 3

§ 3 Abgrenzung des Schutzgebietes

(1) Die Abgrenzung des Schutzgebietes erfolgt durch planliche Darstellung in Form eines Übersichtsplanes im Maßstab 1 : 14.000 (Anlage B) und eines Detailplanes.

(2) Der Übersichtsplan und der Detailplan werden durch Auflage zur öffentlichen Einsichtnahme beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung bei der für Angelegenheiten des Naturschutzes zuständigen Stelle kundgemacht. Einsicht kann während der Amtsstunden genommen werden:

1. in den Übersichtsplan:

a) beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung bei der für Angelegenheiten des Naturschutzes zuständigen Stelle,

b) bei der Bezirkshauptmannschaft Liezen,

c) bei den Gemeindeämtern der in § 1 genannten Gemeinden;

2. in den Detailplan beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung bei der für Angelegenheiten des Naturschutzes zuständigen Stelle.

§ 4

§ 4 Gemeinschaftsrecht

Durch diese Verordnung werden folgende Richtlinien der Europäischen Gemeinschaft umgesetzt:

1. die Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen, ABl. Nr. L 206 vom 22. Juli 1992, S. 7, zuletzt geändert durch die Verordnung Nr. 1882/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. September 2003, ABl. Nr. L 284 vom 31. Oktober 2003, S. 1 (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie – FFH-RL);

2. die Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten, ABl.Nr. L 103 vom 25. April 1979, S. 1, zuletzt geändert durch die Akte über die Bedingungen des Beitritts der Tschechischen Republik, der Republik Estland, der Republik Zypern, der Republik Lettland, der Republik Litauen, der Republik Ungarn, der Republik Malta, der Republik Polen, der Republik Slowenien und der Slowakischen Republik und die Anpassungen der die Europäische Union begründenden Verträge, ABl. Nr. L 236 vom 23. September 2003, S. 33 (Vogelschutz-Richtlinie – VS-RL).

§ 5

§ 5 Inkrafttreten

Diese Verordnung tritt mit dem der Kundmachung folgenden Tag, das ist der 6. Jänner 2007, in Kraft.

§ 6

§ 6 Außerkrafttreten

Mit Inkrafttreten dieser Verordnung tritt die Verordnung vom 3. Februar 2003, LGBl. Nr. 14/2003, außer Kraft.

Anlage A:

Anl. 1

Lebensräume nach der FFH-RL Anhang I
Code Nr. Lebensraumtyp
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden und Lehmboden
6430 Feuchte Hochstaudenfluren
6510 Magere Flachland-Mähwiesen
7120 Geschädigte Hochmoore (regenerierbar)
7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore
7150 Senken mit Torfmoorsubstraten
7230 Kalkreiche Niedermoore
Säugetier nach der FFH-RL Anhang II
Code Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
1355 Fischotter Lutra lutra
Amphibie nach der FFH-RL Anhang II
Code Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
1193 Gelbbauchunke Bombina variegata
Gliederfüßler nach der FFH-RL Anhang II
Code Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
1065 Skabiosenscheckenfalter Euphydryas aurinia
Pflanzen nach der FFH-RL Anhang II
Code Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
1393 Firnisglänzendes Sichelmoos Drepanocladus vernicosus
1903 Moorglanzstendel Liparis loeselii
Vögel nach der VS-RL Anhang I
Code Nr. Deutscher Name Wissenschaftlicher Name
A072 Wespenbussard Pernis apivorus
A081 Rohrweihe Circus aeruginosus
A097 Rotfußfalke Falco vespertinus
A103 Wanderfalke Falco peregrinus
A122 Wachtelkönig Crex crex
A166 Bruchwasserläufer Tringa glareola
A197 Trauerseeschwalbe Chlidonias niger
A234 Grauspecht Picus canus
A255 Brachpieper Anthus campestris
A338 Neuntöter Lanius collurio
A379 Ortolan Emberiza hortulana
Lebensräume nach der FFH-RL Anhang I
Code Nr. Lebensraumtyp
7110 Naturnahe lebende Hochmoore
7210 Kalkreiche Sümpfe mit Cladium mariscus und Carex davalliana
91D0 Bergkiefer-Moorwälder
91E0 Restbestände von Erlen- und Eschenwäldern an Fließgewässern