2Ob162/15k – OGH Entscheidung
Kopf
Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten Hon. Prof. Dr. Danzl als Vorsitzenden, die Hofräte Dr. Veith und Dr. Musger sowie die Hofrätinnen Dr. E. Solé und Dr. Hofer Zeni Rennhofer als weitere Richter in der Verlassenschaftssache nach dem am 14. Februar 2014 verstorbenen E*****, zuletzt wohnhaft in *****, im Verfahren über den Revisionsrekurs der Erben 1. G***** W*****, 2. B***** B*****, 3. U***** B*****, alle vertreten durch Dr. Jürgen Luppert und andere Rechtsanwälte in Kandel, Deutschland, gegen den Beschluss des Landesgerichts Feldkirch als Rekursgericht vom 5. Februar 2015, GZ 3 R 20/15m 50, womit infolge Rekurses der R***** B*****, der Beschluss des Bezirksgerichts Bregenz vom 11. November 2014, GZ 12 A 50/14b 40, teilweise abgeändert wurde, in nichtöffentlicher Sitzung den
Beschluss
gefasst:
Spruch
Die Akten werden dem Erstgericht zurückgestellt.
Begründung:
Rechtliche Beurteilung
Die Akten wurden vom Erstgericht verfrüht vorgelegt:
1. Der mit dem Rechtsmittel angefochtene Beschluss des Rekursgerichts wurde der Nacherbin A***** B***** nach der Aktenlage nicht zugestellt. Dies wird nachzuholen sein.
Soweit das Erstgericht in einem „AV“ (ON 51) festhält, A***** B***** werde wie die (Vor-)Erben G***** W***** und U***** B***** von deutschen Rechtsanwälten vertreten, liegt ein offenkundiger Irrtum vor: Die dem zugrunde liegende Vollmachtsbekanntgabe einer deutschen Anwaltskanzlei (ON 49) bezieht sich auf die „Erbengemeinschaft“, also die (Vor-)Erben, wobei die angeschlossene Vollmacht folgerichtig die Unterschrift von B***** B***** (und nicht etwa von A***** B*****) trägt.
2. Der ordentliche Revisionsrekurs der Erben wurde den Nacherben L***** Z*****, A***** B***** und C***** G***** nach der Aktenlage nicht zugestellt. Die im Akt einjournalisierten internationalen Rückscheine (ON 59) tragen weder die Unterschrift der Empfänger noch andere die Zustellung beurkundenden Vermerke. Die Zustellungen werden daher nachzuholen sein.
3. Eine Revisionsrekursbeantwortung der durch eine deutsche Rechtsanwältin vertretenen R***** B***** langte per Fax am 8. 6. 2015 ein (ON 64). Zur Prüfung der Rechtzeitigkeit wird zu klären sein, wann der Revisionsrekurs dieser Anwältin zugekommen ist (der Rückschein wurde ebenfalls ohne Datum und Unterschrift zurückgestellt). Weiters wird ein Verbesserungsverfahren iSv § 89c Abs 6 GOG (ERV) und § 5 Abs 1 EIRAG (Einvernehmensanwalt) einzuleiten sein.
4. Das Rechtsmittel richtet sich auch (als Rekurs) gegen den Beschluss des Bezirksgerichts Bregenz vom 11. 11. 2014 (ON 40). Der Akt wird daher nach Durchführung der bisher unterbliebenen Zustellungen zunächst dem Rekursgericht zur Entscheidung über den (allenfalls verspäteten) Rekurs vorzulegen sein.
5. Erst nach Vornahme aller Zustellungen, Vorliegen der Entscheidung des Rekursgerichts und Ablauf der dagegen offenen Rechtsmittelfristen wird der Akt neuerlich zur Erledigung des Revisionsrekurses vorzulegen sein.