Vorwort
Art. 1
Die nachstehend genannten Lehrpläne für den freikirchlichen Religionsunterricht wurden vom Rat der „Freikirchen in Österreich“ mit Wirksamkeit vom 1. September 2014 erlassen und werden hiermit gemäß § 2 Abs. 2 des Religionsunterrichtsgesetzes bekannt gemacht:
1. Lehrplan für den freikirchlichen Religionsunterricht an Volksschulen (Grundschule) und Sonderschulen (1. bis 4. Schulstufe) | Anlage 1 |
2. Lehrplan für den freikirchlichen Religionsunterricht an Hauptschulen, Neuen Mittelschulen, Volksschulen (Volksschuloberstufe), Sonderschulen (5. bis 8. Schulstufe) und der Unterstufe allgemeinbildender höherer Schulen | Anlage 2 |
3. Lehrplan für den freikirchlichen Religionsunterricht an Polytechnischen Schulen, in der 9. Schulstufe der Sonderschule (Berufsvorbereitungsjahr), an allgemeinbildenden höheren Schulen (ausgenommen der Unterstufe), an Berufsschulen, an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, an der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik und an der Bildungsanstalt für Sozialpädagogik sowie an Kollegs, Schulen für Berufstätige und Sonderformen | Anlage 3 |
Anlage 1
Anl. 1
LEHRPLAN FÜR DEN FREIKIRCHLICHEN RELIGIONSUNTERRICHT AN VOLKSSCHULEN (GRUNDSCHULE) UND SONDERSCHULEN (1. BIS 4. SCHULSTUFE)
Präambel
Anl. 1
INHALT UND ANLIEGEN DES RELIGIONSUNTERRICHTS
Der freikirchliche Religionsunterricht möchte in erster Linie ein Dienst an den Schülerinnen und Schülern sowie an der Schule und somit an der Gesellschaft sein. Er hat das Anliegen, den am Unterricht Teilnehmenden den christlichen Glauben vorzustellen. Auch sollen mit Hilfe des gesellschaftsverändernden Anspruchs Jesu selbstverständlich Erachtetes in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft usw. in Frage gestellt und neue Lösungsansätze gesucht werden.
Glaubensüberzeugungen und ein sich daraus ergebender Lebensstil sind ein Angebot, das man wie ein Geschenk annehmen kann. Dieser Glaube ist immer wieder zu reflektieren, damit er weiterentwickelt werden kann. Dazu kann der Religionsunterricht einen wertvollen Beitrag leisten, indem sich Lernende und Lehrende gemeinsam auf den Weg begeben, neue Einsichten zu gewinnen. Vor allem die Bibel, die inhaltlich wichtigste Grundlage des freikirchlichen Religionsunterrichts, stellt eine unerlässliche Quelle der Glaubenserkenntnis dar.
Jeder Mensch macht sich zu verschiedenen Anlässen des Lebens Gedanken über existentielle Fragen, wie nach Ursprung, möglichem Ziel und Sinn des Lebens, nach dem Grund erfahrener Ungerechtigkeit und eigener Schuldfähigkeit und Unzulänglichkeit. Der Religionsunterricht möchte den Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, über Dinge zu sprechen, die sie unmittelbar betreffen und die vielleicht im schulischen Alltag nicht oft angesprochen werden. Dieses Sprechen beinhaltet die persönliche Betroffenheit sowie die gelebte Spiritualität und soll zu einer systematischen Theologie führen. Um nicht bloße Theorie zu bleiben, ist diese Theologie immer wieder mit den Glaubenserfahrungen einzelner Menschen zu konfrontieren. Der freikirchliche Religionsunterricht versteht den Glauben als etwas Lebendiges und Lebensveränderndes. Das reflektierende Reden über den Glauben soll befähigen, subjektiv Geglaubtes in Worte zu fassen und dies auch anderen weiterzuerzählen, um die Gesellschaft in einem positiven Sinn mitzuprägen. Wenngleich es darum geht, anderen Menschen den Grund der eigenen Hoffnung zu erklären, bleiben Gläubige dabei selbst auch Lernende. Ein Glaube ohne Demut ist demnach nicht möglich.
Schwerpunktartig werden in den Schulstufen folgende Themen behandelt: Identitätsentwicklung, Gemeinschaftsbildung, Schöpfungsverantwortung, Bibelkunde, Spiritualität, Religionssoziologie, Religionsphilosophie, Ethik, Kirchengeschichte und Freikirchenkunde. Diese Themen kommen in den Lehrplänen der verschiedenen Schulformen vor, die Lehrpläne bauen aufeinander auf und sind miteinander inhaltlich und strukturell verbunden.
THEMENBEREICHE UND KERNKOMPETENZEN
Der freikirchliche Religionsunterricht will neben fachlicher Kompetenz auch personale, soziale und Handlungskompetenz sowie Konfliktbewältigungs- und Friedenskompetenz vermitteln und ein Wertebewusstsein schaffen. Es ist daher auch das Anliegen des Religionsunterrichts, ein Gegenpol zu unserer leistungsorientierten Gesellschaft zu sein und besonders jene Kompetenzen zu fördern, die nicht funktional verwertet werden können. Grundlage der Beurteilung ist aber die fachliche Kompetenz.
Personale Kompetenz : Das Vertrauen, von Gott geschaffen und geliebt zu sein, ermöglicht eine Haltung der Dankbarkeit und Zuversicht. Aus dieser Erfahrung heraus gelingt die Wertschätzung Anderer leichter. An personaler Kompetenz zuzunehmen bedeutet, dass man sich einerseits von Gottes Gnade abhängig weiß, da Gott das Wollen und das Gelingen schenkt. Andererseits ist man aber auch selbst bereit, soweit dies im Bereich der eigenen Möglichkeiten liegt, sich um ein tugendhaftes Leben zu bemühen. Zur Persönlichkeits- und Charakterentwicklung gehört auch die Kompetenz, sich als Teil einer Kultur- sowie einer Glaubenstradition zu verstehen, diese Zugehörigkeit zu reflektieren und seine eigene Position zu ermitteln. (Im Lehrplan: Identitätsentwicklung, Spiritualität, Kirchengeschichte und Freikirchenkunde, Religionsphilosophie)
Bibelkompetenz : Für den freikirchlichen Religionsunterricht charakteristisch ist der Glaube an die Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus und durch die Bibel, das Wort Gottes. Diese soll kennengelernt und in Beziehung mit dem eigenen Leben sowie mit gesellschaftlichen Herausforderungen gebracht werden. Die Kenntnis davon, sowie ein kritischer Umgang mit verschiedenen Methoden der Exegese sind dafür unerlässlich. (Im Lehrplan: Bibelkunde, Identitätsentwicklung, Spiritualität)
Glaubenskompetenz : Im Religionsunterricht soll darauf hingewiesen werden, dass der Mensch, der als Geschöpf Gottes besondere Würde besitzt und dem unveräußerliche Menschenrechte zukommen, zu einer persönlichen Beziehung mit Gott eingeladen ist. Diese Beziehung wird dem Menschen unabhängig von seinen Verdiensten und seiner Herkunft aus Gnade angeboten, der Mensch kann seinem freien Willen entsprechend dieses Geschenk annehmen. An Gott zu glauben bedeutet, ihm zu vertrauen und dementsprechend sein Leben auszurichten. Dies zeigt sich auch in einem Lebensstil des Gebets, des Dialogs mit Gott und dem Wunsch nach geistlichem Wachstum und persönlicher Weiterentwicklung. (Im Lehrplan: Bibelkunde, Spiritualität, Kirchengeschichte und Freikirchenkunde)
Gewissenskompetenz : Der Glaube ist eine persönliche Entscheidung des Menschen, die sich in einer individuellen Erfahrung ausdrückt. Diese Erfahrung ist zu reflektieren, weshalb der Vernunft im freikirchlichen Religionsunterricht eine wichtige Rolle zukommt. Diese ist auch Voraussetzung für die Willensfreiheit des Menschen und damit verbundene Gewissensentscheidungen, die sich in konkretem Einsatz für die Einhaltung von Menschenrechten und auch in sachlich begründetem Einspruch äußern können. Glaubensüberzeugungen verdanken sich sowohl der persönlichen Erfahrung, als auch einer begründeten sowie nachvollziehbaren Überzeugung und drücken sich in einem hohen Maß an Eigenverantwortung aus. Da sich der persönliche Glaube immer in einem Prozess befindet, Veränderungen unterworfen ist und sich je nach Lebenssituation anders zeigt, geht es im freikirchlichen Religionsunterricht auch um die Auseinandersetzung mit der Dialektik von vertrauen und zweifeln, auch die eigene Glaubwürdigkeit ist eine Frage, die sich immer wieder stellt. (Im Lehrplan: Identitätsentwicklung, Kirchengeschichte und Freikirchenkunde, Ethik, Religionsphilosophie)
Soziale Kompetenz : Die Beziehung anderen Menschen gegenüber ist geprägt von Respekt, Wertschätzung, Nächstenliebe. Angesichts der Verschiedenheit der Menschen sollen besonders Chancengleichheit und gegenseitige Solidarität betont werden. Die Kenntnis anderer Traditionen und Überzeugungen ist dafür eine wichtige Grundvoraussetzung. (Im Lehrplan: Gemeinschaftsbildung, Religionssoziologie, Religionsphilosophie, Ethik)
Gesellschaftspolitische Kompetenz : Der Religionsunterricht soll zu einer positiven Lebenseinstellung und zu Hoffnung ermutigen. Der Glaube soll vermittelt werden als von Gott geschenkte Offenbarung, die sich in Geschichte und Tradition entfaltet, sowie als Kontrast zur herrschenden Kultur und zur Gesellschaft. Als glaubender Mensch ist man zwar Teil der Kultur, hat aber auch den Anspruch, diese Kultur durch den Hinweis auf das gesellschaftspolitische Reformanliegen Jesu, wie es beispielsweise in der Bergpredigt gezeigt wird, herauszufordern und zu einer positiven Veränderung beizutragen. Das Verständnis der Menschenrechte, insbesondere Glaubens- und Gewissensfreiheit, ist für den freikirchlichen Religionsunterricht wesentlich und soll das Bewusstsein politischer Verantwortung wie auch demokratisches Denken fördern. Besonders der Hinweis auf die Verantwortung, einen nachhaltigen Lebensstil zu führen und künftige Generationen sowie die uns anvertraute Schöpfung mit zu berücksichtigen, wird im Religionsunterricht hervorgehoben. Damit hängt auch das Bekenntnis zur Unantastbarkeit des Lebens in all seinen Phasen zusammen. Der Glaube wird daher als Gabe, sowie als Auf-Gabe an den Menschen verstanden. (Im Lehrplan: Schöpfungsverantwortung, Ethik)
Gemeinwohlkompetenz : Der Glaube hat immer auch einen gemeinschaftlichen Aspekt, der sich in gemeinsamen Erfahrungen in Familie, Kirchengemeinde und Schule auswirkt. In den sozialen Aufgaben des Glaubens wie Diakonie und Mission zeigt sich die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber. Jeder Einsatz für Einzelinteressen muss immer auch das Gemeinwohl mitberücksichtigen. (Im Lehrplan: Ethik, Religionssoziologie, Religionsphilosophie)
DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE UND FACHDIDAKTISCHE HINWEISE
Der freikirchliche Religionsunterricht erfüllt einen Teil des Bildungs- und Lehrauftrags der österreichischen Schule. Es geht ihm darum, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach den sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken (vgl. § 2 Schulorganisationsgesetz). Der Religionsunterricht soll einen wesentlichen Beitrag zur Allgemein- und Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler, die didaktisch und methodisch in der Mitte des Unterrichts stehen, leisten und ist daher bemüht, sie – je nach Lernvoraussetzungen, spezifischen Bedürfnissen und religiösem Vorwissen sowie Glaubenserfahrungen – differenziert und individuell zu behandeln.
Der Religionsunterricht ist in der Rolle eines Bindeglieds zwischen Elternhaus, Kirchengemeinde und Schule, es geht ihm um einen ganzheitlich verstandenen Glaubensbegriff, der stets das Wohl des Kindes im Blick zu haben versucht. Religion zu unterrichten bedeutet immer auch eine Auseinandersetzung mit dem sich ändernden gesellschaftlichen Umfeld sowie mit Fragen der christlichen Identität und des Dialogs. Darüber hinaus möchte der Religionsunterricht auch zur Umsetzung des Gelernten in gelebter Spiritualität einladen.
Ein besonderes Charakteristikum des freikirchlichen Religionsunterrichts ist seine Identität durch Gemeinsames und Verbindendes, aber auch durch Unterschiedliches, das sich durch die Schwerpunkte der einzelnen Bünde der „Freikirchen in Österreich“ ergibt. Der Religionsunterricht möchte diese Einheit in der Vielfalt reflektieren, die jungen Menschen mit ihrer jeweils eigenen Tradition vertraut machen und einen Beitrag zur Bildung dieser umfassenden christlichen Identität leisten.
Die Inhalte und die Kompetenzen der in der Folge angeführten Lehrpläne entsprechen formalen Richtlinien. Die Glaubensgrundsätze, wie sie kompakt in der Verfassung der „Freikirchen Österreichs“ zu finden sind, sind hingegen inhaltliche Festschreibungen. Die Lehrpläne des freikirchlichen Religionsunterrichts möchten Kompetenzen und Grundsätze miteinander kombinieren. Jedes Themengebiet des Lehrplans eines jeweiligen Schuljahres wird – zumindest zum Teil – behandelt, bei den Unterkapiteln sind durch die Lehrkräfte nach eigenem Ermessen Schwerpunkte zu setzen. Je nach Umfang des Religionsunterrichts pro Klasse und je nach Schulform sind spezifische Schwerpunktsetzungen und Differenzierungen pädagogisch sinnvoll, weshalb sie ausdrücklich zu begrüßen sind.
Die „Freikirchen in Österreich“ sind sich bei der Nennung all dieser Ziele bewusst, dass die angeführten Anliegen und Grundsätze selbst auf vieles hinweisen, was es erst zu erreichen gilt. Besonders die Hoffnung auf das Gelingen und das Vertrauen auf Gottes Hilfe sei aber eine Ermutigung dafür, das Gute unermüdlich zu suchen und sich daran zu beteiligen, dass die Welt etwas schöner, besser und gerechter wird.
1. SCHULSTUFE
Anl. 1
JAHRESTHEMA: GOTT LIEBT MICH – ICH BIN EIN GESCHENK GOTTES
Lernvers: Psalm 139,14
1. Gott ist Liebe – für mich: Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Selbstwertgefühl und Persönlichkeit
1.1.1. Ich bin neu hier.
1.1.2. Gott ist mit mir, wo ich hingehe (Josua 1,9)
1.1.3. Mein Weg hierher
1.1.4. Das bin ich
1.1.5. Ich und mein Name
1.1.6. Gott ruft mich bei meinem Namen (Jes. 43,1)
1.1.7. Ich bin von Gott geliebt (Zefanja 3,17, Hos. 2,21 HFA)
1.1.8. Ich bin wertvoll und gewollt
1.1.9. Ich bin anderen viel wert
1.2. Lebensfragen
1.2.1. Worauf ich vertraue …
1.2.2. Was ist vertrauen? Sich auf jemanden und seine Zusagen verlassen.
1.2.3. Im meinem Leben gibt es Licht und Dunkelheit (Ps. 23)
1.3. Identität durch Kreativität
Darstellung (mit Hilfe künstlerischer Techniken):
1.3.1. Meine Familie
1.3.2. Mein Weg hierher
1.3.3. Mein Zimmer
1.3.4. Mein Haustier/Lieblingstier
1.3.5. Die Erschaffung der Welt und des Menschen
2. Gott liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
2.1. Meine Familie
2.1.1. Das sind meine Eltern, Großeltern, Geschwister …
2.1.2. Ich bin Teil meiner Familie
2.2. Meine Klassengemeinschaft
2.2.1. Ich bin Teil meiner Klassengemeinschaft
2.2.2. Hier ist mein Platz
2.2.3. wir brauchen einander
2.2.4. Wertschätzung, Achtung, Annahme für einander
2.3. Freundschaft
2.3.1. Freunde finden, dazugehören
1.3.2. Freunde: Erfahrungen und Erwartungen
2.3.2. Zwei gute Freunde: David und Jonathan
2.3.4. Zwei gute Freundinnen: Noemi und Ruth
2.3.5. Das sind meine Freunde
2.4. Christliche Identität
2.4.1. Das ist meine Gemeinde.
2.4.2. Die lokale Gemeinde als Gemeinschaft der Glaubenden
2.4.3. Meine christlichen Freunde, meine Kindergruppe/Jungschargruppe/Gruppe in der Gemeinde
2.5. Feste und Feiern
Feste und Feiern – wir gehen gemeinsam durchs Kirchenjahr:
Weihnachten:
2.5.1. Jesus wird geboren
2.5.2. Jesus, das Licht für uns Menschen
Ostern:
2.5.3. Jesus geht einen schweren Weg
2.5.4. Aus dem Tod wächst neues Leben
2.5.5. Jesus nimmt uns an
Pfingsten:
2.5.6. Das Pfingstereignis
3. Gott liebt diese Welt! Verantwortung für seine Schöpfung
3.1. Bewahrung der Schöpfung
3.1.1. Die Schöpfungsgeschichte – so fing alles an
3.1.2. Erde, Tiere und Pflanzen sind Geschenk und Aufgabe
3.1.3. Wir passen auf die Erde gut auf
3.1.4. Gott schuf uns Menschen
3.1.5. Gott schuf für uns den Ruhetag
3.1.6. Sündenfall
3.1.7. Das Wunder Mensch
3.1.8. Schöpfungsfest: wir feiern Erntedank
3.1.9. Leben ist wachsen (werden) und vergehen
3.1.10. Jahreszeiten: eine Pflanze gibt Samen, stirbt, wächst wieder (die Lebenskraft der Natur – Aufblühen – Frühling)
4. Gott liebt seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Grundlage Bibel
4.1.1. Leben zur Zeit der Bibel
4.1.2. Umwelt des NT
4.1.3. Lebensumfeld einer orientalischen Familie/ein orientalischer Haushalt
4.2. Leben mit der Bibel
Altes Testament:
4.2.1. Abraham und Sarah: Mut und Vertrauen
4.2.2. Noah: Vertrauen
4.2.3. Ruth: Gott geht mit mir
4.2.4. Elia: ein mutiger Prophet
Neues Testament:
Jesus kümmert sich um Menschen:
4.2.5. Jesus macht sehend (Mk. 10,46-52)
4.2.6. Der Mann mit der kranken Hand (Lk. 6,6-11)
Jesus hat große Macht:
4.2.7. Jesus und der Sturm (Lk. 8,22-25)
4.2.8. Lazarus (Joh. 11,1-45)
So ist Jesus:
4.2.9. Jesus sieht meine Not (geht auf dem Wasser)
4.2.10. Jesus liebt Menschen (Heilung am Sabbat)
4.2.11. Jesus freut sich über meinen Dank (10 Aussätzige; Lk. 17,11-19)
Kinder in der Bibel:
4.2.12. Die Tochter des Jairus (Mk. 5,21-43)
4.2.13. Die Kinder, die zu Jesus kamen (Mk. 10,13-16)
4.3. Spiritualität
Ich gehöre zu Jesus:
4.3.1. Jesus-Nachfolge
Gebet:
4.3.2. Reden mit Gott ist Bitten
4.3.3. Reden mit Gott ist Loben
4.3.4. Reden mit Gott ist Danken
4.3.5. Reden mit Gott ist wie Reden mit einem Freund/einer Freundin
4.3.6. Menschen können überall beten (Kirche, in meinem Zimmer, in der Natur …)
4.3.7. Lobpreis und Anbetung, eine besondere Form des Gebetes: lernen und einüben
4.4. Christentum und andere Religionen
4.4.1. Christliche Symbole: Das Kreuz, der Fisch
4.4.2. Religionszugehörigkeiten in meiner Klasse
KOMPETENZEN
Die Lernenden geben den Lernvers (Psalm 139,14) auswendig wieder und stellen einen Bezug zu ihrer eigenen Person her.
1. Gott ist Liebe – für mich: Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Selbstwertgefühl und Persönlichkeit
Die Lernenden
– nehmen wahr und beschreiben, was es bedeutet, neu/fremd zu sein
– entdecken und erfassen Gottes Annahme und Begleitung
– erklären die Bedeutung ihres Namens
– nehmen ihre Einzigartigkeit wahr
– gewinnen Selbstvertrauen
– nehmen ihre Persönlichkeit wahr und beschreiben sich selbst
– lernen biblische Texte von Gottes Liebe mit uns Menschen kennen und setzen sie in Bezug zu ihren Erfahrungen
– wissen um ihre unabsprechbare Würde
1.2. Lebensfragen
Die Lernenden
– erklären, was vertrauen bedeutet
– nehmen wahr und nennen, worauf sie vertrauen
– nehmen Glücks- und Unglücksfälle ihres Lebens wahr
– können Beispiele für Glücks- und Unglücksfälle des eigenen Lebens nennen
– entdecken und erfassen Gottes Annahme und Begleitung
1.3. Identität durch Kreativität
Die Lernenden
– nehmen ihre Einzigartigkeit und Begabungen im kreativen Schaffen wahr
– stellen ihre Familienzusammenhänge mit Hilfe künstlerischer Techniken dar
– reflektieren ihren Weg bis zum jetzigen Zeitpunkt
– stellen ihre Wohnumgebung künstlerisch dar
– stellen ihr Haustier/Lieblingstier vor
– stellen die Erschaffung der Welt und des Menschen mit Hilfe künstlerischer Techniken dar
– bringen Wertschätzung für Gottes Schöpfungswerk in ihrem künstlerischen Gestalten zum Ausdruck
2. Gott liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
Die Lernenden
– nehmen sich als Teil einer Gemeinschaft (Familie, Klassengemeinschaft, …) wahr
– erzählen von positiven Erfahrungen in Gemeinschaft
– gehen achtsam und respektvoll mit den Menschen in ihrem Alltag um
– erkennen und erfassen, dass die Mitglieder einer Gemeinschaft einander brauchen
2.1. Meine Familie
Die Lernenden
– beschreiben ihre Familienzusammenhänge
– nehmen sich als Teil ihrer Familie wahr
2.2. Meine Klassengemeinschaft
Die Lernenden
– nehmen sich als Teil ihrer Klassengemeinschaft wahr
– entdecken ihren Platz in der Klassengemeinschaft
– erfassen, dass die Mitglieder einer Klassengemeinschaft einander brauchen
– begegnen den Menschen in ihrem Schulalltag mit Wertschätzung
2.3. Christliche Identität
Die Lernenden
– erzählen von der eigenen Kirchengemeinde
– können Angebote für Kinder aus ihrer Kirchengemeinde aufzählen
– zählen Freunde aus ihrem christlichen Umfeld auf
2.4. Freundschaft
Die Lernenden
– nehmen ihre Erfahrungen mit Freundschaften wahr
– nennen ihre Erwartungen an Freunde
– definieren, wer ihre Freunde sind
– reflektieren an Hand der Geschichten von David mit Jonathan und Ruth mit Noemi ihre eigenen Freundschaften und ihr eigenes Verhalten in Freundschaften
– beschreiben Haltungen, die für das Gelingen von Freundschaften wichtig sind
2.5. Feste und Feiern
Die Lernenden
– beschreiben Erfahrungen mit den Festen Weihnachten – Ostern – Pfingsten
– wissen, dass Weihnachten, Ostern und Pfingsten zentrale christliche Feste sind
– begründen, warum Weihnachten, Ostern und Pfingsten zentrale christliche Feste sind
– setzen die Weihnachtsgeschichte mit der Menschwerdung Gottes in Beziehung
– geben die Geschichten rund um die Geburt von Jesus wieder
– verknüpfen die Geburt Jesu mit dem Weihnachtsfest
– nehmen Jesus als Licht für uns Menschen wahr
– verbinden das Osterfest mit dem Erlösungswirken von Jesus und seiner Auferstehung
– erzählen die Geschichten vom Leiden und Sterben Jesu, sowie von seiner Auferstehung
– erkennen, dass Jesus als König gefeiert wurde, für einen Lügner und Verbrecher gehalten und gefangen genommen wurde, obwohl er nichts Böses getan hatte und am Kreuz starb
– nehmen die Auferstehung Jesu als Grund zur Freude wahr.
– wissen, dass Jesus gesagt hat, dass die, die an ihn glauben, so wie er auferstehen werden.
– erzählen das Pfingstereignis nach
– setzten sich mit der Person „Heiliger Geist“ auseinander
3. Gott liebt diese Welt! Verantwortung für seine Schöpfung
3.1. Bewahrung der Schöpfung
Die Lernenden
– erzählen die Schöpfungsgeschichte aus der Bibel nach
– wissen, dass Christen Gott als Schöpfer bekennen
– staunen über das Schöpfungswerk Gottes und über die wunderbare Welt
– begreifen die Schöpfung als Gottes Geschenk und Aufgabe für uns
– leiten aus dem Staunen über das Schöpfungswerk Gottes ab, achtsam und sorgsam mit der Schöpfung umzugehen
– erkennen die Besonderheit des Menschen im Schöpfungswerk Gottes als sein Ebenbild
– können die Notwendigkeit eines Ruhetages begründet vertreten
– gestalten ein Erntedankfest als ein Schöpfungsfest
– entdecken und erfassen den Kreislauf von Werden und Vergehen im Leben und in den Jahreszeiten
4. Gott liebt seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Grundlage Bibel
Die Lernenden
– erkunden und entdecken das Leben zur Zeit der Bibel
– beschreiben das Umfeld einer orientalischen Familie zur Zeit Jesu
– stellen die Umwelt des Neuen Testaments dar
4.2. Leben mit der Bibel
Die Lernenden
– nehmen Mut und Vertrauen an Gott anhand von Abraham und Sarah, Noah, Ruth und Elia wahr
– leiten Mut und Gottesvertrauen für die eigene Lebenswirklichkeit ab
– erfassen, dass Gott immer da ist – auch wenn sich alles rundherum ändert
– erzählen, wie sich Jesus um Menschen kümmert – damals und auch heute noch
– reflektieren, wo sie Gottes Eingreifen im eigenen Leben sehen können
– können Auskunft geben über die Macht Jesu
– geben Attribute von Jesus wieder
– beschreiben die besondere Bedeutung, die Jesus den Kindern schenkte
4.3. Spiritualität
Die Lernenden
– ordnen Gebete als Ausdruck einer realen, lebendigen, vertrauensvollen Kommunikation mit Gott ein
– formulieren eigene Gebete als Bitten, Lob, Dank, mit denen sie sich Gott anvertrauen
– nehmen Lobpreis und Anbetung als besondere Form des Gebets wahr
– können altersgerechte Lobpreis- und Anbetungslieder wiedergeben
– wissen, dass Menschen überall beten können
– bringen ihre Gebete in angemessener Weise zum Ausdruck
4.4. Christentum und andere Religionen
Die Lernenden
– nennen Mitglieder anderer Religionen in ihrer Klasse und deren Religionszugehörigkeit
– erkennen christliche Symbole wie Kreuz und Fisch und erklären ihre Entstehung und Bedeutung
2. SCHULSTUFE
Anl. 1
JAHRESTHEMA: WIR FEIERN – GEMEINSCHAFT MITEINANDER UND MIT GOTT
Lernvers: Psalm 23 und Vaterunser
1. Gott ist Liebe – für mich: Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Selbstwertgefühl und Persönlichkeit
1.1.1. Das bin ich
1.1.2. Das kann ich gut
1.1.3. Das macht mich stark
1.1.4. Ich bin wunderbar und einzigartig
1.1.5. Ich nehme meine Gefühle wahr
1.1.6. Ich lerne mit meinen Gefühlen umzugehen
1.1.7. Ich gehöre zu Gott
1.1.8. Ich bin von Gott getragen
1.1.9. Gott begleitet mich
1.1.10. Meine Vorstellung/ Idee von Gott
1.1.11. Ich bin gesegnet und werde zum Segen
1.2. Ethik
1.2.1. Umgang mit Schuld und Versagen – sich selbst und anderen vergeben lernen
1.2.2. Jesus vergibt uns (Grundlage aller menschlichen Vergebung; 1 Joh. 1,9; Mt. 18,21-35)
1.2.3. Wege zu Vergebung/Versöhnung
1.2.4. Versöhnliche Handlungen, so zeigt sich Versöhnung
1.2.5. Einander bestärken
1.2.6. Ich hab genug, ich kann teilen
1.3. Lebensfragen
1.3.1. Das ist mir wichtig/wertvoll
1.4. Identität durch Kreativität
Darstellung mit künstlerischen Mitteln:
1.3.2. Die Menschen um mich herum
1.3.3. Was ich nachts träume …
2. Gott liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
2.1. Ich lebe in Gemeinschaft
2.1.1. Menschen, die mein Leben prägen
2.1.2. Da gehöre ich hin
2.1.3. Diesen Leuten vertraue ich
2.1.4. Freude über Gemeinschaft – gemeinsam an einem Tisch essen
2.1.5. Was Zusammenleben oft schwierig macht (1. Mose 4; Röm. 3,9-24)
Meine Klassengemeinschaft:
2.1.6. Gemeinsam sind wir stark
2.1.7. Wertschätzung, Achtung, einander annehmen
2.1.8. Alle Menschen sind verschieden – Gott liebt alle gleich
(Themenbereiche: soziale, ethnische, geschlechtliche, gesundheitliche Verschiedenheit. Und: Jedes Leben ist lebenswert)
2.2. Christliche Identität
Hauptmerkmale freikirchlich gelebten Christentums:
2.2.1. Richtschnur ist die Bibel
2.2.2. Gott liebt mich bedingungslos
2.2.3. Gott will meine Begabungen verwenden
2.2.4. Mein Kontakt mit Gott
2.2.5. Vertrauen in Gottes Souveränität
2.2.6. Die selbständige Ortsgemeinde
Meine Gemeinde:
2.2.7. Gottesdienst feiern
2.2.8. Gemeinde-Kennenlern-Aktion (Gemeindeleben)
2.2.9. Eine Tauffeier
2.2.10. Gemeinde – Gemeinschaft der Glaubenden lokal global
2.3. Feste und Feiern
Bei besonderen Stationen auf dem Lebensweg zB Kindersegnung (Rückschau), Taufe (Vorschau), evtl. Entlassung aus dem Gemeindeunterricht, Taufe, Hochzeit, Beerdigung.
Feste im Jahreskreis: (Auswahl)
2.3.1. Kirchliche Feste: Martin, Nikolaus, Reformationstag, Weihnachten, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam
2.3.2. Kommerzfeste: Halloween, Valentinstag, Muttertag, Vatertag
2.3.3. Staatliche Anlässe: Staatsfeiertag, Maifeiertag
Weihnachten: Schenken und beschenkt werden, Sinn des Schenkens
2.3.4. Gott schenkt Kinder: Elisabeth/Maria
2.3.5. Gott schenkt uns seinen Sohn
2.3.6. Gott schenkt sich uns in seinem Sohn
2.3.7. Jesus bekommt Besuch (Hirten – arme Menschen sind Gott wichtig – hören als erste von Jesu Geburt/Weise – Geschenke)
2.3.8. Die Prophetin Hannah und das lang ersehnte Geschenk
Ostern: Fest der Versöhnung mit Gott durch Jesus
2.3.9. Der König zieht ein in Jerusalem
2.3.10. Das letzte Abendmahl (ein ganz besonderes Essen)
2.3.11. Verraten/gefangen/verleugnet (Lk. 22,54ff)
2.3.12. Golgatha
2.3.13. Jesus lebt!
Pfingsten:
2.3.14. Begeisterung über das Geschenk des Heiligen Geistes
2.3.15. Von Gottes Geist erfüllt werden
3. Gott liebt diese Welt! Verantwortung für seine Schöpfung
3.1. Bewahrung der Schöpfung
3.1.1. Wunderbare Welt – staunen über Gottes Schöpfung
3.1.2. Ökosystem Erde, Mensch, Tier, Umwelt
3.1.3. Dank für die Schöpfung: Erntedank
3.1.4. Zukunft der Schöpfung und unser Anteil daran
3.1.5. Umweltschutz fängt zu Hause/in der Klasse an
3.2. Ethik für das Leben
3.2.1. Umgang mit dem Nächsten – Mitmenschlichkeit
Jesus sagt: Mach’s wie ich:
3.2.2. Ein Ausländer hilft (Barmherziger Samariter)
3.2.3. Helfer gesucht
Goldene Regel:
3.2.4. Regeln für ein gutes Miteinander Verantwortung für Mitmenschen und sich selbst
3.2.5. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
4. Gott liebt seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Grundlage Bibel
4.1.1. Inhalt und Einteilung (Altes Testament, neues Testament)
4.1.2. Entstehung der Bibel
4.1.3. Israel, das Land in dem Jesus lebte
4.2. Leben mit der Bibel
4.2.1. Namen Gottes – Gottes Versprechen an uns
4.2.2. Jona: Gott ermöglicht Umkehr
4.2.3. Hannah: ersehnt, erhofft, erwartet: Kinder
AT: Vom Streiten und Versöhnen:
4.2.4. Isaak und Rebekka
4.2.5. Jakob und Esau – zwei ungleiche Brüder
4.2.6. Abenteuer auf der Flucht
4.2.7. Jakob muss arbeiten
4.2.8. Rahel und Lea
4.2.9. Zwei Brüder vertragen sich
Josef, der Träumer:
4.2.10. Streit unter Brüdern
4.2.11. Ausgeträumt
4.2.12. Ungerecht (Josef im Gefängnis)
4.2.13. Endlich frei (Josef als Stellvertreter des Pharao)
4.2.14. Versöhnung (Josef trifft seine Familie wieder)
NT:
4.2.15. Jesus wird im Jordan getauft
4.2.16. Hochzeit zu Kana
4.2.17. Das Festessen (Gott lädt zu seinem Fest; Mt. 22, 1-14))
4.2.18. Ein Geschenk für Gott (arme Witwe; Mk. 12, 41-44)
Jesus und sein Vater:
4.2.19. Ganz nah bei seinem Vater (12jähriger Jesus im Tempel)
4.2.20. Reden mit Papa (Vater unser)
Jesus schenkt Vergebung:
4.2.21. Gelähmter und 4 Freunde (Mk. 2,1-12)
4.2.22. Zachäus
4.2.23. Ehebrecherin (Joh. 8, 1-11)
4.2.24. Der barmherzige Vater (verlorener Sohn)
4.2.25. Petrus liebst du mich? (Joh. 21,1-14)
4.2.26. Heil für das ganze Haus (Apg. 16,23-40)
4.2.27. Sündenvergebung (Mk. 2, 13-17)
Kinder in der Bibel:
4.2.28. Josef und sein Mantel
4.2.29. Josia und das Buch des Gesetzes
4.3. Spiritualität
4.3.1. Jesus schenkt neues Leben
4.3.2. Gott lieben
4.3.3. Schuld und Vergebung
4.3.4. Taufe im NT
Gebet: Antwort auf Gottes Gegenwart
4.3.5. Reden mit Gott ist Bitten – Loben – Danken
4.3.6. Gebet ist Schweigen – auf Gott hören
4.3.7. Reden mit Gott ist Singen
4.3.8. Reden mit Gott ist Tanzen
4.3.9. Vater unser
4.3.10. Lobpreis- und Anbetungslieder: lernen und einüben
4.4. Christentum und andere Religionen
4.4.1. Kinder in unserem Land haben verschiedene Religionsbekenntnisse
KOMPETENZEN
Die Lernenden geben die Lernverse (Psalm 23, 5-6) auswendig wieder und stellen Bezüge zu ihrer eigenen Lebenssituation her.
1. Gott ist Liebe – für mich: Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Selbstwertgefühl und Persönlichkeit
Die Lernenden
– nehmen ihre Persönlichkeit wahr und beschreiben sich selbst
– entdecken und beschreiben ihre eigenen Fähigkeiten
– erkennen eigene Stärken und Schwächen
– erkunden, entdecken und geben Auskunft darüber, was sie stärkt
– nehmen ihre Einzigartigkeit wahr
– erfassen, dass sie wunderbar gemacht sind und können darüber Auskunft geben
– gewinnen Selbstvertrauen
– nehmen ihre Gefühle wahr
– können ihre Gefühle angemessen zum Ausdruck bringen
– finden Wege, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen
– entdecken, dass Gott ihnen hilft
– nennen Situationen wo sie Gottes Begleitung erlebt haben
– spüren ihrer eigenen Vorstellung/Idee von Gott nach und bringen diese zum Ausdruck
– nehmen wahr, dass sie gesegnet sind
– erkunden und entdecken, wo und wie sie zum Segen für andere werden und bringen dies zur Sprache
1.2. Ethik
Die Lernenden
– nehmen Fehler und Versagen im menschlichen Leben wahr und tauschen sich darüber aus
– nehmen wahr, dass sie auch anderen Menschen Schaden zufügen können (Schuld)
– nehmen wahr, dass ihr Handeln Auswirkungen und Konsequenzen hat
– erkennen, dass Schadenersatz und Wiedergutmachung Werkzeuge zur Versöhnung sind und erproben diese, da, wo es möglich ist
– entdecken, dass die Vergebung Jesu eine Grundlage dafür ist, sich selbst und anderen zu vergeben und nennen Beispiele dafür
– erkunden und finden Wege zur Vergebung und Versöhnung
– erklären die Auswirkungen von echter Versöhnung
– nennen Beispiele für Handlungen zur Versöhnung
– nennen eigene Erfahrungen mit Versöhnung und beschreiben den Wert von Versöhnung
– benennen, was „andere bestärken“, bedeutet
– bringen in Beispielen zum Ausdruck, wie sie andere bestärken können
– nehmen wahr, dass es eine Bereicherung ist, vom Überfluss abzugeben und zu teilen
– zeigen Einfühlungsvermögen und können teilen
1.3. Lebensfragen
Die Lernenden
– spüren nach, was für sie wichtig, wertvoll oder etwas Besonderes ist
– begründen, was ihnen wichtig und wertvoll ist
– nehmen wahr, was den anderen wichtig und wertvoll ist
– respektieren, was den anderen wichtig und wertvoll ist
1.4. Identität durch Kreativität
Die Lernenden
– nehmen ihre Einzigartigkeit und Begabungen im kreativen Schaffen wahr
– stellen die Menschen in ihrem Lebensumfeld mit Hilfe künstlerischer Techniken dar
– stellen nächtliche Träume mit künstlerischen Mitteln dar
– gestalten und beschreiben ihre Vorstellungen/Ideen von Gott mit Hilfe von künstlerischen Mitteln und tauschen sich darüber aus
2. Gott liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
Die Lernenden
– nehmen sich als Teil einer Gemeinschaft (Familie, Klassengemeinschaft …) wahr
– erzählen von positiven/negativen Erfahrungen in einer Gemeinschaft
– begegnen ihren Mitmenschen mit Achtung und Respekt
– erkennen und erfassen, warum die Mitglieder einer Gemeinschaft aufeinander angewiesen sind
2.1. Ich lebe in Gemeinschaft
Die Lernenden
– spüren nach, von welchen Menschen ihr Leben geprägt wird und zählen diese auf
– formulieren ihre Zugehörigkeit
– reflektieren, welchen Menschen sie vertrauen
– erfassen das gemeinsame Essen als ein praktisches Zeichen einer Gemeinschaft
– Entdecken Schwierigkeiten des Zusammenlebens und tauschen sich darüber aus
Meine Klassengemeinschaft:
Die Lernenden
– denken über den Wert des Klassenzusammenhalts nach und überlegen, wie sie ihn stärken können
– spüren nach, was sie an den Mitschülerinnen und Mitschülern schätzen oder was ihnen Mühe bereitet
– bringen Wertschätzung verbal zum Ausdruck
– überlegen, wie sie Unbehagen angemessen ausdrücken können
– nehmen sozial, ethnische, geschlechtliche und gesundheitliche Unterschiede wahr
– erkennen den Wert und die Würde eines jeden Menschenlebens
– üben einen achtsamen und respektvollen Umgang miteinander
2.2. Christliche Identität
Die Lernenden
– nennen die Hauptmerkmale freikirchlich geprägten Christentums
– entdecken die Merkmale freikirchlich geprägten Christentums in den Ausdrucksweisen ihres persönlich gelebten Glaubens und tauschen sich darüber aus
– beschreiben eine Gottesdienstfeier ihrer Kirchengemeinde
– erforschen das Gemeindeleben ihrer Kirchengemeinde (Gemeinde-Kennenlern-Aktion) und berichten darüber
– beschreiben den Ablauf und die Voraussetzungen einer Taufe im biblischen Kontext
– erfassen, dass die Gemeinde als Gemeinschaft der Glaubenden – sowohl lokal, als auch global zu verstehen ist
2.3. Feste und Feiern
Die Lernenden
– nennen Feste und Feiern zu besonderen Stationen auf dem Lebensweg und berichten von persönlichen Erlebnissen
– beschreiben Erfahrungen mit den Festen im Jahreskreis – kirchlichen Festen, Kommerzfesten und staatlichen Anlässen
– geben Hintergrundwissen zu persönlich relevanten Festen wieder
– wissen, das Weihnachten, Ostern und Pfingsten zentrale christliche Feste sind
– erzählen ihre Erfahrungen mit schenken und beschenkt werden
– beschreiben ihre Familientraditionen zum Thema „Schenken und Beschenkt werden“
– hinterfragen Werthaltungen solcher Familientraditionen
– erkunden den Sinn des Schenkens
– finden eigene Überzeugungen zum Thema „Schenken und Beschenkt werden“
– nehmen den schenkenden und „sich schenkenden“ Gott wahr – in den biblischen Geschichten um Weihnachten und im eigenen Leben
– erzählen von eigenen Erfahrungen solcher Begegnungen mit Gott
– verbinden das Osterfest mit dem Versöhnungswerk von Gott durch Jesus
– entdecken, dass Jesus Christus die unmittelbare Verbindung zu Gott, dem Schöpfer darstellt
– geben die Geschichten vom Leiden und Sterben Jesu, sowie von seiner Auferstehung mit eigenen Worten wieder
– entdecken in Jesu Leidensweg seine Identifikation mit unserer Trauer, unserer Angst, unserem Leid und unserer Sünde
– wissen von der Befreiung aus der Macht der Sünde durch Jesu Tod und Auferstehung
– nehmen die Auferstehung Jesu als Grund zur Freude und Hoffnung wahr
– erfahren in seiner Auferstehung eine Ermutigung zum Weitergehen
– wissen um die eigene Auferstehung durch den Glauben an Jesus
– erkunden, was es bedeutet, dass der Heilige Geist „der Stellvertreter Christi“ auf Erden ist
– entdecken durch biblische Berichte, was es bedeutet, mit Gottes Geist erfüllt zu sein/zu werden
– geben mit eigenen Worten die Bedeutung des Heiligen Geistes als „Geschenk an uns Menschen“ wieder
– betrachten den Zusammenhang „Begeisterung“ und „Heiliger Geist“ an Hand des Pfingstgeschehens und eigener Erfahrungen
3. Gott liebt diese Welt! Verantwortung für seine Schöpfung
3.1. Bewahrung der Schöpfung
Die Lernenden
– wissen, dass Christen Gott als Schöpfer bekennen
– staunen über das Schöpfungswerk Gottes und über die wunderbare Welt
– entdecken Zusammenhänge und Kreisläufe im Ökosystem Erde, Mensch, Tier, Umwelt
– leiten aus dem Staunen über das Schöpfungswerk Gottes ab, achtsam und sorgsam mit der Schöpfung umzugehen
– erkennen das jeder einzelne Verantwortung hat für die Zukunft der Schöpfung
– erfassen, dass Umweltschutz bei mir/in der Familie/in der Klasse anfängt
– zählen Möglichkeiten auf, was sie konkret zum Umweltschutz beitragen können
– können die Notwendigkeit eines Ruhetages begründet vertreten
– gestalten ein Erntedankfest als Dankfest für die Schöpfung
– entdecken und erfassen den Kreislauf von Werden und Vergehen im Leben und in den Jahreszeiten
3.2. Ethik für das Leben
Die Lernenden
– übertragen gemeinsam die Geschichte vom Barmherzigen Samariter in unsere Zeit
– bringen Empathie für das „Opfer“ zum Ausdruck
– geben die „Goldene Regel“ mit eigenen Worten wieder und übertragen sie in ihren Alltag und ihr Handeln
– nennen Regeln für ein gutes Miteinander und erproben sie in ihrem Alltag
– übersetzen Nächstenliebe und Selbstliebe in ihren alltäglichen Kontext
– erfassen den Zusammenhang zwischen Selbstliebe/Selbstannahme und Nächstenliebe
– erklären, was es bedeutet, Verantwortung für Mitmenschen und für sich selbst zu übernehmen
– begreifen, warum Jesus möchte, dass wir die Not unserer Mitmenschen sehen, mitfühlen und Nächstenliebe zeigen
– entwickeln die Fähigkeit, emotional und aktiv angemessen zu reagieren
– reflektieren ihre Erfahrungen damit
4. Gott liebt seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Grundlage Bibel
Die Lernenden
– ordnen die Bibel als zentrales Buch der Christenheit ein
– unterscheiden in der Bibel das Alte und das Neue Testament
– beschreiben die Entstehung der Bibel
– wissen, dass die Bibel eine Sammlung von verschiedenen Büchern ist, die von Menschen mit Hilfe göttlicher Eingebung geschrieben und zusammengestellt wurde
– wissen, dass Christen die Bibel als das „Wort Gottes“ anerkennen
– erkunden das Land Israel, in dem Jesus lebte und wirkte
4.2. Leben mit der Bibel
Die Lernenden
– verstehen die Namen Gottes als Gottes Versprechen an uns
– erklären 3 Namen Gottes, von welchen sie sich besonders angesprochen fühlen
– reflektieren an Hand der biblischen Geschichten rund um den Erzvater Jakob ihr eigenes Verhalten in Streit und im Ringen um Versöhnung
– erkennen, dass sie mit allen Problemen und Sorgen zu Gott kommen können
– erfassen, dass Lüge und Betrug menschliches Zusammenleben belastet
– erkennen, dass Gott helfen will, sich zu versöhnen
– erkennen an Hand der Geschichte von Josef, dass Gott schlimme Dinge in unserem Leben zum Guten wenden kann
– betrachten, wie Josef mit den Ungerechtigkeiten umging
– denken nach über eigene besondere Träume und tauschen sich darüber aus
– reflektieren an Hand der Geschichte von Jona den Umgang Gottes mit Fehlverhalten
– deuten die Geschichte von Hannah, die ihr Herz vor Gott ausschüttet und dann von ihm beschenkt wird für ihre eigene Lebenswirklichkeit
– reflektieren, wo sie Gottes Eingreifen im eigenen Leben erfahren haben
– geben die Geschichte von der Taufe Jesu wieder
– erzählen das erste Wunder Jesu bei der Hochzeit von Kana nach
– erkennen, das wir Feste feiern und fröhlich sein können
– entdecken, dass Gott uns zu seinem Festmahl (zum großen Abendmahl am Ende unserer Zeit) einlädt
– beschreiben die Beziehung Jesu zu seinem Vater
– entdecken in ausgewählten Berichten der Evangelien, wie Jesus Vergebung schenkt
– beschreiben, wie Gott durch Josef und König Josia handelte
– deuten die Geschichten von Josef und König Josia für ihr eigenes Leben
4.3. Spiritualität
Die Lernenden
– entdecken, wie Jesus neues Leben schenkt und tauschen sich darüber aus
– geben wieder, was es bedeutet, Gott zu lieben
– reflektieren, wie sich „Gott zu lieben“ konkret in ihrem eigenen Leben zeigt
– erklären den Weg von Schuld zur Vergebung in einzelnen Schritten
– beschreiben die Taufe im Neuen Testament
– ordnen Gebete als Ausdruck einer realen, lebendigen und vertrauensvollen Kommunikation mit Gott ein
– deuten Gebet als Antwort auf Gottes Gegenwart
– erproben das Hören auf Gott im Schweigen
– formulieren eigene Gebete als Bitten, Lob und Dank
– nehmen Lobpreis und Anbetung als besondere Form des Gebets wahr
– kennen altersgerechte Lobpreis- und Anbetungslieder
– wissen, dass Menschen überall beten können
– erproben religiöse Ausdrucksweisen, wie schweigen, tanzen, singen
– sagen das Vater unser auswendig
4.4. Christentum und andere Religionen
Die Lernenden
– nennen Mitglieder anderer Religionen (und deren Religionszugehörigkeit) aus ihrer Klasse/Schule/Ort/Stadt/Bekanntenkreis
– nehmen Merkmale anderer Religionen wahr und beschreiben sie
– reflektieren ihren eigenen Umgang mit dem Anderssein
3. SCHULSTUFE
Anl. 1
JAHRESTHEMA: GEMEINSAM AUFBRECHEN – GOTT FÜHRT MICH, NEUES WAGEN
Lernvers: Ps 91
1. Gott ist Liebe – für mich:Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Selbstwertgefühl und Persönlichkeit
1.1.1. Meine Erfahrungen auf meinem Weg
1.1.2. Ich erlebe Nähe und Distanz
1.1.3. Ich darf Grenzen setzen und NEIN sagen
1.1.4. Wie kann ich Gefährdungen widerstehen
1.1.5. Ich kann immer wieder von vorne anfangen
1.1.6. Bewusster Umgang mit mir selbst und meinem Körper (Nahrung, Bewegung, geistliche Nahrung, …)
1.1.7. Ich habe viele Fragen (Jesus als 12-Jähriger im Tempel, Jesus und Nikodemus)
1.2. Ethik
1.2.1. Ich erlebe Konflikte und suche Lösungen
1.2.2. Ich nehme meine Gefühle und Bedürfnisse wahr und drücke sie aus (gewaltfreie Kommunikation)
1.2.3. Ich gerate in einen Streit und finde konstruktive Klärungswege
1.2.4. Ich helfe einen Streit zu schlichten
1.2.5. Wiedergutmachung
1.2.6. Kann ich verzeihen, mich entschuldigen?
1.3. Lebensfragen
1.3.1. Klagen über einen Verlust
1.3.2. Ich begegne Angst/Trauer/Trennung/Tod
1.3.3. Getragen sein im Leid
1.3.4. Gottes Zusage: „Ich bin bei dir“
1.3.5. Sterben und Tod und mein christlicher Glaube
1.3.6. Ein Zuhause bei Gott (Weg nach Hause zum Vater)
1.3.7. Partnerschaft: Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen
1.4. Identität durch Kreativität
Darstellung apersonaler Gottesbegriffe: zB:
1.4.1. Licht
1.4.2. Liebe
1.4.3. Weg
1.4.4. Quelle des Lebens
Entdecken und mit künstlerischen Mitteln zum Ausdruck bringen
2. Gott liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
2.1. Ethik in Gemeinschaft
2.1.1. Wir leben in Gemeinschaft
2.1.2. Gemeinschaft stärkt und fordert heraus
2.1.3. Zueinander finden und einander ermutigen
2.1.4. Wertschätzung, Achtung, Annahme für einander
2.2. Christliche Identität
2.2.1. Geschichte der Freikirchen
2.2.2. Wer sind die „Freikirchen in Österreich“?
Die Bünde:
2.2.3. Wir gehören zusammen: unterschiedliche christliche Kirchen
2.2.4. Glaube lebt in Gemeinschaft
2.2.5. Jesu Zusage und Auftrag: „Friede sei mit euch“
2.3. Feste und Feiern
Weihnachten:
2.3.1. Hoffnung auf den Retter (Erlöser)
2.3.2. Messias-Prophetien im AT
2.3.3. Erfüllte Verheißung: Gott kommt in die Welt – ein Kind
2.3.4. Die Sterndeuter
2.3.5. Flucht nach Ägypten
Ostern:
2.3.6. Abendmahl – Passahmahl
2.3.7. Passion Jesu
2.3.8. Weg ins Leiden – Weg ins Leben
2.3.9. Trauer
2.3.10. Jesus lebt!
2.3.11. Emmaus
Himmelfahrt:
2.3.12. Jesus geht zum Vater
2.3.13. Jesus verspricht einen Begleiter
Pfingsten:
2.3.14. Der Heilige Geist und seine Gaben
3. Gott liebt diese Welt! Verantwortung für seine Schöpfung:
3.1. Bewahrung der Schöpfung
3.1.1. Der Auftrag, zu bewahren und unser Umgang mit Ressourcen: Wasser, Nahrung, Luft, Energie
3.1.2. Der Begriff „Nachhaltigkeit“: Dinge reparieren, tauschen, selbst herstellen, etc.
3.2. Ethik für das Leben
3.2.1. Regeln, Schul- bzw. Klassenordnung
3.2.2. Recht – Menschenrechte (und spezifiziert in : Kinderrechten)
3.2.3. Wir arbeiten für eine gerechte Welt
3.2.4. Wir achten auf die Geringsten (praktische Nächstenliebe zB Flüchtlingsarbeit, etc./Werke der Barmherzigkeit)
4. Gott liebt seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Grundlage Bibel
4.1.1. Evangelien: eine Geschichte – mehrere Versionen – Zeugenschaft
4.2. Leben mit der Bibel
AT:
4.2.1. Gottes neue Welt suchen: Frieden (Jes. 11,1-6)
Mose – Gott rettet die Israeliten
4.2.2. Die israelitischen Hebammen
4.2.3. Das Baby im Nil (Mutter und Schwester von Mose)
4.2.4. Tochter des Pharao/Prinz von Ägypten
4.2.5. Der Dornbusch brennt!
4.2.6. Das erste Passah
4.2.7. Endlich frei/Gottes Volk ist unterwegs
4.2.8 10. Gebote
4.2.9. Zelt der Begegnung/Bundeslade
4.2.10. Einzug ins verheißene Land
NT:
Das Leben Jesu: ein Überblick
Leben in Fülle:
Gleichnisse:
4.2.11. Sauerteig
4.2.12. Senfkorn
4.2.13. Schatz im Acker
4.2.14. Perle
Seligpreisungen:
4.2.15. wen Jesus als glückselig bezeichnet (Mt. 5,1-8)
Jesus begegnet uns:
4.2.16. Jesus richtet auf (gekrümmte Frau) (Lk. 13,10-17)
4.2.17. Speisung der 5000 (Mk. 6,35-44)
4.2.18. Samariterin (Joh. 6,35)
4.2.19. Brot des Lebens (Joh. 6,35)
Mit Jesus unterwegs zu den Menschen:
4.2.20. Aussendung der Jünger (Mk. 6,7-13)
Kinder in der Bibel:
4.2.21. Miriam und ihr Bruder Mose
4.2.22. Der Junge, der sein Brot teilte
4.3. Spiritualität
4.3.1. Feier des Abendmahles
4.3.2. Der Glaube in meinem Alltag/Praxis der „Stillen Zeit“, (Gebets-)Tagebuch, Bibelleseplan und regelmäßige Bibellese
Gebet:
4.3.3. Reden mit Gott ist Bitten – Loben – Danken – Schweigen/Hören – Singen – Tanzen
4.3.4. Reden mit Gott ist Klagen
4.3.5. Das freie Gebet
4.3.6. Vom Vertrauen beim Beten
4.3.7. Lobpreis und Anbetung, eine Herzenshaltung
Neues wagen unter Gottes Schutz
4.4. Christentum und andere Religionen
Christliche Kirchen in Österreich und weltweit:
4.4.1. Konfessionen
4.4.2. Das Gespräch zwischen den Konfessionen (einander in Wertschätzung begegnen)
4.4.3. Mit Verschiedenheiten umgehen (1. Kor. 12,12-31a) ein Leib, viele Glieder
Elemente des jüdischen Lebens und Glaubens: Thora, Sabbat, Passah-Fest, Synagoge
Bezüge Judentum – Christentum
4.4.4. Verschiedenen religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen begegnen
KOMPETENZEN
Die Lernenden geben die Lernverse (Psalm 91,14-16) auswendig wieder und stellen Bezüge zu ihrer eigenen Lebenssituation her.
1. Gott ist Liebe – für mich: Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Selbstwertgefühl und Persönlichkeit
Die Lernenden
– deuten ihr Leben als einen Weg
– erzählen von ihren Erfahrungen auf ihrem Weg
– nehmen Nähe und Distanz in Beziehungen wahr
– ordnen Situationen, in denen sie Nähe oder Distanz erleben, ein
– erfassen die Notwendigkeit von eigenen Grenzen und warum es wichtig ist, auch NEIN zu sagen
– geben mit eigenen Worten wieder, mit welchen Gefährdungen sie konfrontiert sind
– entwickeln und erläutern Strategien, mit denen sie diesen Gefährdungen wiederstehen können
– deuten eigenes Fehlverhalten, als Chance, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, den Schaden gutzumachen und von vorne anzufangen
– entdecken, was ihnen selber gut tut (seelisch, körperlich) und tauschen sich darüber aus
– erklären, warum ein bewusster und gesunder Umgang mit sich selbst und ihren Körper notwendig ist (Nahrung, Bewegung, geistliche Nahrung …)
– achten auf einen bewussten Umgang mit sich selbst
– bringen ihre eigenen Fragen zum Ausdruck an Hand der Geschichten von Jesus im Tempel und Nikodemus
– suchen gemeinsam nach Antworten für ihre Fragen
– erleben, dass nicht alle Fragen beantwortet werden
1.2. Ethik
Die Lernenden
– erzählen von eigenen Konflikten in der Vergangenheit und gefundenen Lösungen
– nehmen aktuelle eigene Konflikte wahr
– spüren dem eigenen Bedürfnis nach einer Lösung des Konfliktes nach
– denken über eigene oder gemeinsame Lösungsmöglichkeiten nach
– versuchen gefundene Konfliktlösungsansätze anzuwenden
– nehmen ihre Gefühle wahr und beschreiben ihre Empfindungen
– stellen ihre Gefühle mit künstlerischen Mitteln dar (szenisch, bildnerisch, musikalisch-rhythmisch, …)
– nehmen Gefühle bei anderen wahr und deuten sie
– erproben Hilfsmittel für den angemessenen Umgang mit den eigenen Gefühlen und denen anderer
– ordnen ihre Gefühle ihren Bedürfnissen zu
– formulieren, ihre Bedürfnisse
– nennen konstruktive Lösungsmöglichkeiten, einen Streit zu schlichten und wenden diese in ihrem Alltag an
– suchen Friedensbotschaften, um den Kontakt mit dem/den Streitgegner/n wieder herzustellen
– nennen angemessene Möglichkeiten für Schadenersatz und Wiedergutmachung
– erklären die Bedeutung von „verzeihen“
– vergleichen Jesu Haltung zum Thema „Vergebung“ mit ihrem eigenen Handeln
– gehen empathisch miteinander um und bringen Bedauern/Entschuldigung zum Ausdruck
1.3. Lebensfragen
Die Lernenden
– setzen sich mit menschlichen Grenzsituationen (Ängste, Trennung, Misserfolg, Krankheit, Tod, Trauer, …) auseinander
– erzählen von ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen mit Grenzsituationen
– drücken Trauer, Angst, Wut, Enttäuschung,… aus
– begegnen den Erzählungen ihrer Mitlernenden mit Empathie und bringen ihre eigene Betroffenheit verbal zum Ausdruck
– finden in der Bibel Zuspruch und Trost
– denken über Gottes Zusage „Ich bin bei dir“ in Bezug auf menschliche Grenzsituationen nach
– finden heraus, was die Bibel zu den Themen „Sterben und Tod“, „Leben nach dem Tod“ und „ewiges Leben“ sagt
– erfahren, dass Jesus für uns ein Zuhause in der Gegenwart Gottes vorbereitet
– setzen sich mit dem biblischen Bild von Partnerschaft auseinander und vergleichen es mit ihrem persönlichen Lebensumfeld
1.4. Identität durch Kreativität
Die Lernenden
– stellen apersonale Gottesbegriffe mit künstlerischen Mitteln dar
– bringen ihre Gefühle auf künstlerische Art und Weise zum Ausdruck
– stellen ihre Konflikte mit kreativen Mitteln dar
2. Gott liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
2.1. Ethik in Gemeinschaft
Die Lernenden
– nehmen sich als Teil einer Gemeinschaft wahr
– beschreiben, in welchen Gemeinschaften sie leben
– nehmen wahr, wo sie die Gemeinschaft stärkt, und was sie in der Gemeinschaft herausfordert
– entdecken Brücken auf dem Weg zueinander
– gehen achtsam und respektvoll mit ihren Mitmenschen um
– artikulieren Wertschätzung
– ermutigen einander
– erkennen und erfassen, dass die Mitglieder einer Gemeinschaft einander brauchen
2.2. Christliche Identität
Die Lernenden
– umreißen die Geschichte der Freikirchen in Österreich und weltweit
– nennen die Bünde der Freikirchen in Österreich
– entdecken Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Bünde
– entdecken die Bedeutung des Leibes Christi als Gemeinschaft der Glaubenden und beschreiben die Vielfalt der Konfessionen
– entdecken, wie sie gemeinsam Kirche mitgestalten können
2.3 Feste und Feiern
Die Lernenden
– betrachten die Advents- und Weihnachtszeit unter dem Aspekt „Jesus der Retter“
– entdecken die Messias-Prophetien im Alten Testament
– geben mit eigenen Worten die Geschichte der Sterndeuter und die Flucht nach Ägypten wieder
– geben Auskunft über das letzte Abendmahl (Passahmahl)
– spüren der Trauer nach Jesu Tod nach
– spüren der Freude über Jesu Auferstehung nach
– Erzählen von der Himmelfahrt Jesu
– Charakterisieren an Hand der Bibel den Begleiter, den Jesus verspricht
– Entdecken die Gaben des Heiligen Geistes und geben darüber Auskunft
3. Gott liebt diese Welt! Verantwortung für seine Schöpfung
3.1. Bewahrung der Schöpfung
Die Lernenden
– reflektieren ihren Umgang mit den Ressourcen Wasser, Nahrung, Luft, Energie
– erklären den Begriff „Nachhaltigkeit“
– finden Wege, selber nachhaltig umzugehen zu Hause und in der Schule
3.2. Ethik für das Leben
Die Lernenden
– erläutern den Sinn von Regeln
– geben Schul- und Klassenregeln mit eigenen Worten wieder
– spüren dem Begriff „Recht“, „Menschenrecht“, „Kinderrecht“ nach
– nennen Beispiele für Kinderrechte
– erzählen Lebensschicksale von Kindern in Armut und Unrecht
– zeigen Empathie für Benachteiligte
– finden Wege, Solidarität und Nächstenliebe zu zeigen
– zeigen auf, wie wir für eine gerechtere Welt arbeiten können
– nennen Beispiele für praktische Nächstenliebe
– entdecken, wer die „Geringsten“ in ihrer Umgebung sind
– überlegen, wie den „Geringsten“ Achtung entgegengebracht werden kann
– entwickeln die Fähigkeit, emotional und aktiv angemessen zu reagieren
– reflektieren Erfolg und Misserfolg bei der Umsetzung
4. Gott liebt seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Grundlage Bibel
Die Lernenden
– entdecken verschiedene Versionen der gleichen Geschichte in den vier Evangelien
– betrachten unterschiedliche Zeugenberichte aus verschiedenen Blickwinkeln
4.2. Leben mit der Bibel
Die Lernenden
– erkennen, dass Gott Männer, Frauen und Kinder für seine Aufträge einsetzt
– erkennen, dass Gott Menschen aus höchster Gefahr retten kann (Mose im Nil)
– erfassen Gott als den Retter und Befreier des Volkes Israel
– beschreiben Gott als den, der sein Volk immer da „abholt“, wo es grade ist
– deuten die Gleichnisse Jesu als Veranschaulichung des Reiches Gottes
– betrachten Maßstäbe Jesu fürs Leben (Seligpreisungen) im Vergleich mit gesellschaftlichen Maßstäben
– entdecken an Hand der Geschichte von der Aussendung der Jünger, die Bedeutung, von Gott abhängig zu sein und alles von ihm geschenkt zu bekommen
– beschreiben, wie Jesus den Menschen damals begegnet (in ausgewählten Geschichten) und folgern daraus, wie Jesus uns heute begegnen will
– nehmen die Person Jesus als geschichtliche Person wahr
– geben überblicksmäßig das Leben Jesu wieder
4.3. Spiritualität
Die Lernenden
– beschreiben die Feier des Abendmahles und dessen Bedeutung
– erläutern, wie sich Glaube im Alltag zeigt
– reflektieren ihre Erfahrungen mit: „Stiller Zeit“, Tagebuch schreiben, Bibelleseplan und regelmäßiger Bibellese und tauschen sich darüber aus
– finden für sich passende Ausdrucksformen des Glaubens in ihrem Alltag
– entdecken in den Psalmen Gebetsformen, wie: bitten, loben, danken, schweigen, singen, tanzen, klagen
– formulieren eigene Gebete und/oder Liedtexte
– erkennen, dass Lobpreis und Anbetung eine christliche Lebenshaltung ist
– wagen Herausforderungen im Vertrauen auf Gottes Begleitung und Schutz
– definieren die Herausforderungen
4.4. Christentum und andere Religionen
Die Lernenden
– nehmen andere Konfessionen wahr
– nennen verschiedene christliche Konfessionen
– nennen Mitglieder anderer Konfessionen aus ihrer Klasse/Schule
– finden Wege für einen wertschätzenden Umgang mit Mitgliedern anderer Konfessionen
– finden Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit anderen Konfessionen
– transponieren das Bild von einem Leib und vielen Gliedern in ihre Bezugswelt
– nennen Elemente des jüdischen Lebens und Glaubens
– finden Bezüge zwischen Judentum und Christentum
4. SCHULSTUFE
Anl. 1
JAHRESTHEMA: DIE WELT MITGESTALTEN – GOTTES RUF ANNEHMEN UND VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN
Lernvers: Mt. 28,18-20, Apostolisches Glaubensbekenntnis
1. Gott ist Liebe – für mich: Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Selbstwertgefühl und Persönlichkeit
1.1.1. Ich sehne mich nach einem geglückten Leben
1.1.2. Gestaltung meines Lebensraumes
1.1.3. Ich bin gerufen und gemeint
1.1.4. Ich kann entscheiden und antworten
1.1.5. Das ist mir heilig/wertvoll/kostbar
1.1.6. Was kann ich gut?
1.1.7. Biographiearbeit: Mein bisheriger Weg – ein neuer Abschnitt liegt vor mir
1.1.8. Ich kann verzichten
1.2. Ethik
1.2.1. Erfahrungen von Abschied – Verlust – Sterben
1.2.2. Jesus tröstet uns, wenn wir traurig sind. Er fühlt mit, er trägt mit, …
1.2.3. Menschen stehen einander bei – mitfühlen – mittragen – mittrösten
1.2.4. Menschen als Wegweiser
1.2.5. Glück und Unglück im Leben/Ruth und ihre Schwiegertöchter
1.3. Lebensfragen
1.3.1. Unsichtbarer Gott
1.3.2. Unfassbarer Gott
1.3.3. Die „Abwesenheit“ Gottes
1.4. Identität durch Kreativität
Darstellung mit künstlerischen Mitteln: zB:
1.4.1. Mein Lebenstraum (Hoffnungsbilder)
1.4.2. Stationen meines Lebens
2. Gott liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
2.1. Ethik in Gemeinschaft
2.1.1. Wir arbeiten miteinander – wir lernen voneinander und aneinander
2.1.2. Klassengemeinschaft: Wertschätzung, Achtung und Annahme contra Mobbing
2.2. Christliche Identität
2.2.1. Gott bei den Menschen: Glaube lebt in Gemeinschaft (zwei oder drei versammelt in meinem Namen – Mt. 18,20): Großveranstaltungen und große Verbände für Kinder und Jugendliche
2.2.2. Dienste/Dienstgaben in der Gemeinde (Eph. 4,11-12)
2.2.3. Das trägt mich (meine Identität in Christus) Wer ich in Christus Jesus bin!
2.2.4. Leben in Gottes Hand und unter Gottes Segen (Ps. 31,16a; 4. Mose 6,24-26 = Segen Aarons)
2.3. Feste und Feiern
Zeiten der Erwartung:
2.3.1. Advent
2.3.2. Fastenzeit/vorösterliche Zeit
Zeiten der Feste:
Weihnachten:
2.3.3. Engel überbringen die Botschaft und Auftrag an Zacharias, Maria, Josef und die Weisen aus dem Morgenland
2.3.4. Weihnachten in aller Welt
Ostern:
2.3.5. Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens
2.3.6. Auferstehung und Vergebung der Sünden
Pfingsten:
2.3.7. Die Jünger und Jüngerinnen handeln im Geist Jesu (Übertragung: Wir handeln im Geist Jesu!) – Die frohe Botschaft von Jesus breitet sich aus
Übertragung: Wir sind ausgesandt
2.3.8. Die Dreieinigkeit Gottes
Der Sonntag als Feiertag
Feste und die begleitenden Bräuche:
2.3.9. hinterfragen und
2.3.10. interpretieren
3. Gott liebt diese Welt! Verantwortung für seine Schöpfung
3.1. Bewahrung der Schöpfung
Wir sind EINE Welt:
3.1.1. In verschiedenen Welten leben
3.1.2. Verantwortung gegenüber Armut und Unrecht (Mt. 25,31-40: Werke der Barmherzigkeit)
3.1.3. Entwicklungszusammenarbeit
Ich stehe für Gerechtigkeit:
3.1.4. Nehemia
3.1.5. Ester
3.1.6. Martin Luther King
3.1.7. Corrie ten Boom
3.2. Ethik für das Leben
3.2.1. Schutz des Lebens von Anfang an
3.2.2. Vom Beginn und von der Würde des Menschen
Gedenkarbeit: Shoah:
3.2.3. Unterdrückung
3.2.4. Widerstand
3.2.5. Krieg
3.2.6. Schlimme Zeit
4. Gott liebt seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Grundlage Bibel
Die Einteilung des AT:
4.1.1. Pentateuch
4.1.2. Geschichtsbücher
4.1.3. Prophetische Bücher
4.1.4. Psalmen
Die Einteilung des NT:
4.1.5. Evangelien
4.1.6. Apostelgeschichte
4.1.7. Briefe
4.1.8. Offenbarung
Länder und Völker der Bibel
Das römische Reich
4.2. Leben mit der Bibel
AT (Auswahl aus):
Samuel:
4.2.1. Gott beruft ein Kind zum Propheten!
David wird König:
4.2.2. König gesucht
4.2.3. Klein, aber oho!
4.2.4. Musik für Gott
4.2.5. Endlich König
4.2.6. Die Bundeslade kommt zurück
Der weise König Salomo
4.2.7. Ein neuer König
4.2.8. Salomo wünscht sich was
4.2.9. Ein Haus für Gott
Daniel: Abenteuer mit Gott
4.2.10. Gemüse macht klug und stark
4.2.11. In heißer Gefahr
4.2.12. Achtung! Bissige Löwen!
Klagepsalmen:
4.2.13. Warum lässt Gott uns leiden?
NT (Auswahl aus):
Jesus und sein Team:
4.2.14. Simon wird Menschenfischer (Lk. 5,1-11)
4.2.15. Nathanael begegnet Jesus Jesus (Joh. 1,35-51)
4.2.16. Jesus sucht Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Mt. 9,35-10,42)
Jesus unser Vorbild:
4.2.17. Jesus hört die Not (Bartimäus)
4.2.18. Jesus spürt die Not (Blutflüssige Frau)
4.2.19. Jesus liebt vorbehaltslos (Ehebrecherin)
4.2.20. Jesus im Tempel
4.2.21. Jesus hasst Heuchelei (Pharisäer)
Paulus:
4.2.22. Paulus begegnet Jesus
4.2.23. Paulus ist für Jesus unterwegs
4.2.24. Steh auf (Heilung des Verkrüppelten)
4.2.25. Paulus und Silas
Kinder in der Bibel:
4.2.26. Samuel – siehe oben
4.2.27. Timotheus und die gute Nachricht
4.3. Spiritualität
4.3.1. Das apostolische Glaubensbekenntnis
4.3.2. Gebet: gemeinsam praktizieren
4.3.3. Lobpreis und Anbetung: ein Lebensstil
4.3.4. Von Gott erzählen
4.3.5. Missionsbefehl: Ein Versprechen und ein Auftrag
4.3.6. Mission – für/mit Jesus unterwegs
4.3.7. Lebensbilder: Hudson Taylor, Mathilda Wrede, etc.
4.3.8. Christenverfolgungen in Vergangenheit und Gegenwart
4.3.9. Märtyrertum
4.4. Christentum und andere Religionen
Elemente – Islamischer Glaube:
4.4.1. Koran, Mohammed, Ramadan, Moschee
Bezüge Christentum – Islam
4.4.2. Verschiedenen religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen begegnen
KOMPETENZEN
Die Lernenden geben die Lernverse (Mt 28,18-20) auswendig wieder und stellen Bezüge zu ihrer eigenen Lebenssituation her. Sie sprechen das Apostolische Glaubensbekenntnis auswendig
1. Gott ist Liebe – für mich: Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Selbstwertgefühl und Persönlichkeit
Die Lernenden
– beschreiben ihre Sehnsucht nach Erfüllung und Glück im Leben
– verbalisieren ihre Vorstellung von Erfüllung und Glück im Leben
– entdecken, dass Gott Menschen in besonderer Weise gebraucht (Berufung; Querverbindung: Samuel)
– fragen konkret nach Gottes Plan für ihr eigenes Leben
– erkennen Gottes Berufung für ihr eigenes Leben
– treffen begründete Entscheidungen
– entdecken, was ihnen heilig (wichtig, kostbar) ist und tauschen sich darüber aus
– nehmen ihre Fähigkeiten und Stärken wahr und geben darüber Auskunft
– reflektieren ihren bisherigen Lebensweg und denken nach über den neuen Abschnitt (Schulwechsel, …), der vor ihnen liegt
– formulieren Hoffnungen, Erwartungen, Ängste, Unsicherheiten, … in Bezug auf den neuen Abschnitt
– geben die Bedeutung des Wortes „verzichten“ mit eigenen Worten und Beispielen wieder
– versuchen, das Verzichten auf etwas zu üben, was sie selbst bestimmt haben
– reflektieren die Erfahrungen beim Verzichten
1.2. Ethik
Die Lernenden
– setzen sich mit Grenzerfahrungen (Abschied, Verlust, Sterben, …) auseinander
– erzählen von ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen mit solchen Grenzerfahrungen
– bringen Hoffnung, Trauer, Angst, Wut, Enttäuschung, Resignation, … durch Worte, Bilder, Gesten, Aktionen zum Ausdruck
– begegnen ihren Mitlernenden mit Empathie und drücken ihre eigene Betroffenheit verbal aus
– finden in der Bibel Zuspruch und Trost
– finden heraus, was die Bibel zu den Themen „Sterben und Tod“, „Leben nach dem Tod“ und „ewiges Leben“ sagt
– schöpfen Hoffnung aus den biblischen Referenzgeschichten
– denken über Gottes Zusage „Ich bin bei dir“ in Bezug auf menschliche Grenzsituationen nach
– erfahren, dass Jesus für uns ein Zuhause in der Gegenwart Gottes vorbereitet
– erarbeiten Möglichkeiten, wie sie anderen Mitgefühl, Verständnis und Trost vermitteln können
– reflektieren ihre Erfahrungen beim Mitfühlen, Mittragen und Mittrösten
– überlegen, wo ihnen Menschen ihn Entscheidungssituationen eine Hilfe waren (Wegweiser)
– betrachten an Hand der Geschichte von Ruth und ihren Schwiegertöchtern den Umgang mit Glück und Unglück (Grenzerfahrungen im Leben)
– zeigen auf, wie Ruth und Noemi auf Gott vertraut haben und sich dadurch ihr Leben verändert hat
1.3. Lebensfragen
Die Lernenden:
– verbalisieren ihre Gedanken und Empfindungen zu den Themen „Unsichtbarer Gott“, „Unfassbarer Gott“ und „Abwesender Gott“
– finden Möglichkeiten der Interpretation
1.4. Identität durch Kreativität
Die Lernenden
– stellen ihren Lebenstraum (Hoffnungsbilder) mit künstlerischen Mitteln dar
– stellen Stationen ihres Lebens auf kreative Art und Weise dar
2. Gott liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
2.1. Ethik in Gemeinschaft
Die Lernenden:
– nehmen wahr, dass gemeinsames Arbeiten eine Bereicherung ist, wo sie voneinander lernen können
– entwickeln Teamfähigkeit
– gehen achtsam und respektvoll mit ihren Mitmenschen um
– artikulieren Wertschätzung
– beschreiben Mobbing und die daraus resultierenden Folgen
– nehmen Ausgrenzung oder Mobbing in der Klasse wahr und reagieren angemessen
– erarbeiten Möglichkeiten, die zur Erhaltung und zum Schutz eines guten Klassenklimas beitragen und setzen diese um
2.2. Christliche Identität
Die Lernenden
– erfahren, dass der Glaube in der Gemeinschaft wächst
– nennen Angebote aus ihrer Gemeinde und Verbände für Kinder und Jugendliche und tauschen darüber aus
– berichten von Großveranstaltungen für Glaubende
– beschreiben Dienste und Gaben in ihrer Gemeinde
– beschreiben ihre Identität in Jesus Christus sind
– deuten ihr Leben in Gottes Hand und unter Gottes Segen
2.3. Feste und Feiern
Die Lernenden
– erleben den Advent bewusst als Zeit der Erwartung und der inneren Einkehr
– gestalten eine Adventsfeier
– reflektieren, was es heißt „den Ruf Gottes annehmen“ an Hand der Geschichten von Zacharias und Elisabeth, Maria und Josef und den Sterndeutern
– charakterisieren Engel als Botschafter Gottes
– erklären beispielhaft, wie Weihnachten rund um den Globus gefeiert wird
– beschreiben die zentrale Bedeutung des Osterfestes
– erleben die Fastenzeit (vorösterliche Zeit) bewusst als Vorbereitung auf das Osterfest und als Zeit der inneren Einkehr
– üben Verzicht in der Fastenzeit (zB Verzicht auf Fernsehen, Süßigkeiten,…)
– gestalten eine Besinnungsfeier in der Fastenzeit
– interpretieren den Tod Jesu am Kreuz als Konsequenz seiner Liebe zu Gott und zu uns Menschen
– verstehen den Tod und die Auferstehung Jesu als wesentliche Grundlage des christlichen Glaubens und als Beginn des neuen Bundes zwischen Gott und Mensch
– reflektieren die Folgen der Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger beim ersten Pfingstfest
– deuten die Erfüllung mit dem Heiligen Geist als kraftvolle Dynamik zur Verkündigung des Evangeliums in aller Welt
– übertragen die Pfingstgeschichte auf ihr eigenes Leben: Aussendung (Missionsbefehl)
– erläutern die Bedeutung des Sonntags aus christlicher und aus gesellschaftlicher Sicht
– hinterfragen und interpretieren Feste und die begleitenden Bräuche
– beschreiben die Bedeutung der Dreieinigkeit
3. Gott liebt diese Welt! Verantwortung für seine Schöpfung
3.1. Bewahrung der Schöpfung
Die Lernenden
– erklären den Satz „Wir sind EINE Welt“
– erkennen, dass wir zwar verschiedenen Kulturräumen leben, aber auf einer Erde
– erkennen, dass weltweit gesehen Ressourcen und deren Verbrauch ungerecht verteilt sind
– lesen und reflektieren den Text „Wenn die Welt ein Dorf wäre“
– wissen, was Entwicklungszusammenarbeit bedeutet
– erfahren an Hand von Beispielgeschichten mit Kindern den Wert von Entwicklungszusammenarbeit
– finden Wege, selbst aktiv zu werden gegen Armut und Unrecht
– nehmen Teil an Aktionen, wie zB „Weihnachten im Schuhkarton“
– entdecken in den Berichten von Nehemia, Ester, Martin Luther King und Corrie ten Boom solidarisches Handeln und Verantwortung gegenüber Benachteiligten
– entdecken, dass erst Glaube in Taten die Liebe zu den Mitmenschen zeigt
– reflektieren an Hand der Berichte von Nehemia, Ester, Martin Luther King und Corrie ten Boom, wie sie selbst für Gerechtigkeit einstehen können
3.2. Ethik für das Leben
Die Lernenden
– beschreiben den Werdegang eines Menschen von Anbeginn an
– positionieren sich für den Schutz des Lebens von Anfang an
– beschreiben die Würde des Menschen mit eigenen Worten
– denken nach über die schlimme Zeit im 2. Weltkrieg
– beschreiben mit eigenen Worten die Verbrechen am Volk Israel, an anderen Völkern, an Menschen mit Beeinträchtigung …, die da geschehen sind
– reagieren mit Empathie auf ausgewählte Geschichten und Lebensberichte
– nennen und beschreiben im Kontrast zu den schlimmen Ereignissen der Shoah positive Werte, wie zB der Zusammenhalt der Familie, die Hilfsbereitschaft der Nachbarn, persönliche Nähe und Wärme und Integration
4. Gott liebt seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Grundlage Bibel
Die Lernenden
– erklären die Einteilung der Bibel
– verstehen das Alte Testament als jüdische Grundlage, aus dem der christliche Glauben gewachsen ist
– zählen Länder der Bibel auf
– nennen die Völker der Bibel und charakterisieren ihre Lebensweisen
– nennen Sprachen der Bibel
– beschreiben das römische Reich zur Zeit von Jesus und Paulus
4.2. Leben mit der Bibel
Die Lernenden
– erzählen oder inszenieren biblische Szenen aus der Sicht verschiedener involvierter Personen
– erzählen die Berufungsgeschichte von Samuel und David mit eigenen Worten nach
– entdecken in der Berufungsgeschichte von David, dass Gott sich den Jüngsten ausgesucht hat und damit andere Maßstäbe setzt
– diskutieren König Salomos Wunsch nach Weisheit und dem daraus folgendem Segen in Bezug auf ihr eigenes Leben
– denken nach, was sie sich selbst von Gott wünschen würden
– erkennen an Hand des Verhaltens von Daniel die Hilfe Gottes in schwierigen oder lebensbedrohlichen Situationen
– skizzieren die Wunder in den Berichten Daniels: Traumdeutung, Feuerofen, Löwengrube
– erkennen im Bericht von Daniel in der Löwengrube, dass Gott bei ihnen ist, auch wenn andere gegen sie sind
– nennen menschliche Klagen in den Klagepsalmen
– erfassen, dass Jesus heute wie damals Menschen sucht, die ihm nachfolgen und anderen von ihm erzählen
– erkennen, dass auch eine Freundschaft mit Jesus nicht davon abhängt, alles zu können, zu wissen und richtig zu machen
– deuten, dass Jesus sie persönlich kennt und liebt, so wie sie sind und dass auch sie eine persönliche Freundschaft mit ihm eingehen können
– erkennen, dass Jesus auf die Not von Menschen reagiert
– erfassen, dass Jesus die Menschen vorbehaltslos liebt
– entdecken, dass Jesus Scheinheiligkeit und Doppelmoral hasst
– erkennen, das Jesus unser Vorbild ist (Christ – Christus)
– geben die Bekehrungsgeschichte von Paulus mit eigenen Worten wieder und folgern daraus, dass Gott Menschen total verändern kann.
– erzählen, wie Paulus berufen wurde
– erfassen, dass Menschen mit Gottes Hilfe Dinge tun können, die sonst nicht möglich sind
– entdecken, dass Gott Menschen im Gefängnis begegnet
– erkennen, an Hand des jungen Timotheus, dass Gott Menschen jeden Alters zur Mitarbeit gebraucht
4.3. Spiritualität
Die Lernenden
– sprechen das Apostolische Glaubensbekenntnis auswendig
– sprechen gemeinsam vorgegebene oder frei formulierte Gebete
– erkennen, dass Lobpreis und Anbetung Ausdruck einer christlichen Lebenshaltung sind, die das ganze Leben prägen
– erfassen den Sinn des Missionsbefehls als Auftrag der Christen
– spüren dem Auftrag für sich persönlich nach um zu erkennen, wie Jesus sie selbst gebrauchen möchte und erwarten seine Anleitung und Hilfe
– finden Wege, von Gott zu erzählen und teilen ihre Erfahrungen bei der Umsetzung mit
– entdecken in den Lebensbildern von Hudson Taylor und Mathilda Wrede was Nachfolge Christi“ bedeuten kann
– beschreiben an Hand ausgewählter Beispiele Christenverfolgung in der Vergangenheit und in der Gegenwart
– nennen Menschen, die für ihren Glauben an Jesus Christus starben
4.4. Christentum und andere Religionen
Die Lernenden
– nennen Elemente des islamischen Glaubens
– finden Bezüge zwischen Christentum und Islam
– finden Bezüge zwischen Judentum, Christentum und Islam
Anlage 2
LEHRPLAN FÜR DEN FREIKIRCHLICHEN RELIGIONSUNTERRICHT AN HAUPTSCHULEN, NEUEN MITTELSCHULEN, VOLKSSCHULEN (VOLKSSCHULOBERSTUFE), SONDERSCHULEN (5. BIS 8. SCHULSTUFE) UND DER UNTERSTUFE ALLGEMEINBILDENDER HÖHERER SCHULEN
Präambel
Anl. 2
INHALT UND ANLIEGEN DES RELIGIONSUNTERRICHTS
Der freikirchliche Religionsunterricht möchte in erster Linie ein Dienst an den Schülerinnen und Schülern sowie an der Schule und somit an der Gesellschaft sein. Er hat das Anliegen, den am Unterricht Teilnehmenden den christlichen Glauben vorzustellen. Auch sollen mit Hilfe des gesellschaftsverändernden Anspruchs Jesu selbstverständlich Erachtetes in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft usw. in Frage gestellt und neue Lösungsansätze gesucht werden.
Glaubensüberzeugungen und ein sich daraus ergebender Lebensstil sind ein Angebot, das man wie ein Geschenk annehmen kann. Dieser Glaube ist immer wieder zu reflektieren, damit er weiterentwickelt werden kann. Dazu kann der Religionsunterricht einen wertvollen Beitrag leisten, indem sich Lernende und Lehrende gemeinsam auf den Weg begeben, neue Einsichten zu gewinnen. Vor allem die Bibel, die inhaltlich wichtigste Grundlage des freikirchlichen Religionsunterrichts, stellt eine unerlässliche Quelle der Glaubenserkenntnis dar.
Jeder Mensch macht sich zu verschiedenen Anlässen des Lebens Gedanken über existentielle Fragen, wie nach Ursprung, möglichem Ziel und Sinn des Lebens, nach dem Grund erfahrener Ungerechtigkeit und eigener Schuldfähigkeit und Unzulänglichkeit. Der Religionsunterricht möchte den Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, über Dinge zu sprechen, die sie unmittelbar betreffen und die vielleicht im schulischen Alltag nicht oft angesprochen werden. Dieses Sprechen beinhaltet die persönliche Betroffenheit sowie die gelebte Spiritualität und soll zu einer systematischen Theologie führen. Um nicht bloße Theorie zu bleiben, ist diese Theologie immer wieder mit den Glaubenserfahrungen einzelner Menschen zu konfrontieren. Der freikirchliche Religionsunterricht versteht den Glauben als etwas Lebendiges und Lebensveränderndes. Das reflektierende Reden über den Glauben soll befähigen, subjektiv Geglaubtes in Worte zu fassen und dies auch anderen weiterzuerzählen, um die Gesellschaft in einem positiven Sinn mitzuprägen. Wenngleich es darum geht, anderen Menschen den Grund der eigenen Hoffnung zu erklären, bleiben Gläubige dabei selbst auch Lernende. Ein Glaube ohne Demut ist demnach nicht möglich.
Schwerpunktartig werden in den Schulstufen folgende Themen behandelt: Identitätsentwicklung, Gemeinschaftsbildung, Schöpfungsverantwortung, Bibelkunde, Spiritualität, Religionssoziologie, Religionsphilosophie, Ethik, Kirchengeschichte und Freikirchenkunde. Diese Themen kommen in den Lehrplänen der verschiedenen Schulformen vor, die Lehrpläne bauen aufeinander auf und sind miteinander inhaltlich und strukturell verbunden.
THEMENBEREICHE UND KERNKOMPETENZEN
Der freikirchliche Religionsunterricht will neben fachlicher Kompetenz auch personale, soziale und Handlungskompetenz sowie Konfliktbewältigungs- und Friedenskompetenz vermitteln und ein Wertebewusstsein schaffen. Es ist daher auch das Anliegen des Religionsunterrichts, ein Gegenpol zu unserer leistungsorientierten Gesellschaft zu sein und besonders jene Kompetenzen zu fördern, die nicht funktional verwertet werden können. Grundlage der Beurteilung ist aber die fachliche Kompetenz.
Personale Kompetenz : Das Vertrauen, von Gott geschaffen und geliebt zu sein, ermöglicht eine Haltung der Dankbarkeit und Zuversicht. Aus dieser Erfahrung heraus gelingt die Wertschätzung Anderer leichter. An personaler Kompetenz zuzunehmen bedeutet, dass man sich einerseits von Gottes Gnade abhängig weiß, da Gott das Wollen und das Gelingen schenkt. Andererseits ist man aber auch selbst bereit, soweit dies im Bereich der eigenen Möglichkeiten liegt, sich um ein tugendhaftes Leben zu bemühen. Zur Persönlichkeits- und Charakterentwicklung gehört auch die Kompetenz, sich als Teil einer Kultur- sowie einer Glaubenstradition zu verstehen, diese Zugehörigkeit zu reflektieren und seine eigene Position zu ermitteln. (Im Lehrplan: Identitätsentwicklung, Spiritualität, Kirchengeschichte und Freikirchenkunde, Religionsphilosophie)
Bibelkompetenz : Für den freikirchlichen Religionsunterricht charakteristisch ist der Glaube an die Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus und durch die Bibel, das Wort Gottes. Diese soll kennengelernt und in Beziehung mit dem eigenen Leben sowie mit gesellschaftlichen Herausforderungen gebracht werden. Die Kenntnis davon, sowie ein kritischer Umgang mit verschiedenen Methoden der Exegese sind dafür unerlässlich. (Im Lehrplan: Bibelkunde, Identitätsentwicklung, Spiritualität)
Glaubenskompetenz : Im Religionsunterricht soll darauf hingewiesen werden, dass der Mensch, der als Geschöpf Gottes besondere Würde besitzt und dem unveräußerliche Menschenrechte zukommen, zu einer persönlichen Beziehung mit Gott eingeladen ist. Diese Beziehung wird dem Menschen unabhängig von seinen Verdiensten und seiner Herkunft aus Gnade angeboten, der Mensch kann seinem freien Willen entsprechend dieses Geschenk annehmen. An Gott zu glauben bedeutet, ihm zu vertrauen und dementsprechend sein Leben auszurichten. Dies zeigt sich auch in einem Lebensstil des Gebets, des Dialogs mit Gott und dem Wunsch nach geistlichem Wachstum und persönlicher Weiterentwicklung. (Im Lehrplan: Bibelkunde, Spiritualität, Kirchengeschichte und Freikirchenkunde)
Gewissenskompetenz : Der Glaube ist eine persönliche Entscheidung des Menschen, die sich in einer individuellen Erfahrung ausdrückt. Diese Erfahrung ist zu reflektieren, weshalb der Vernunft im freikirchlichen Religionsunterricht eine wichtige Rolle zukommt. Diese ist auch Voraussetzung für die Willensfreiheit des Menschen und damit verbundene Gewissensentscheidungen, die sich in konkretem Einsatz für die Einhaltung von Menschenrechten und auch in sachlich begründetem Einspruch äußern können. Glaubensüberzeugungen verdanken sich sowohl der persönlichen Erfahrung, als auch einer begründeten sowie nachvollziehbaren Überzeugung und drücken sich in einem hohen Maß an Eigenverantwortung aus. Da sich der persönliche Glaube immer in einem Prozess befindet, Veränderungen unterworfen ist und sich je nach Lebenssituation anders zeigt, geht es im freikirchlichen Religionsunterricht auch um die Auseinandersetzung mit der Dialektik von vertrauen und zweifeln, auch die eigene Glaubwürdigkeit ist eine Frage, die sich immer wieder stellt. (Im Lehrplan: Identitätsentwicklung, Kirchengeschichte und Freikirchenkunde, Ethik, Religionsphilosophie)
Soziale Kompetenz : Die Beziehung anderen Menschen gegenüber ist geprägt von Respekt, Wertschätzung, Nächstenliebe. Angesichts der Verschiedenheit der Menschen sollen besonders Chancengleichheit und gegenseitige Solidarität betont werden. Die Kenntnis anderer Traditionen und Überzeugungen ist dafür eine wichtige Grundvoraussetzung. (Im Lehrplan: Gemeinschaftsbildung, Religionssoziologie, Religionsphilosophie, Ethik)
Gesellschaftspolitische Kompetenz : Der Religionsunterricht soll zu einer positiven Lebenseinstellung und zu Hoffnung ermutigen. Der Glaube soll vermittelt werden als von Gott geschenkte Offenbarung, die sich in Geschichte und Tradition entfaltet, sowie als Kontrast zur herrschenden Kultur und zur Gesellschaft. Als glaubender Mensch ist man zwar Teil der Kultur, hat aber auch den Anspruch, diese Kultur durch den Hinweis auf das gesellschaftspolitische Reformanliegen Jesu, wie es beispielsweise in der Bergpredigt gezeigt wird, herauszufordern und zu einer positiven Veränderung beizutragen. Das Verständnis der Menschenrechte, insbesondere Glaubens- und Gewissensfreiheit, ist für den freikirchlichen Religionsunterricht wesentlich und soll das Bewusstsein politischer Verantwortung wie auch demokratisches Denken fördern. Besonders der Hinweis auf die Verantwortung, einen nachhaltigen Lebensstil zu führen und künftige Generationen sowie die uns anvertraute Schöpfung mit zu berücksichtigen, wird im Religionsunterricht hervorgehoben. Damit hängt auch das Bekenntnis zur Unantastbarkeit des Lebens in all seinen Phasen zusammen. Der Glaube wird daher als Gabe, sowie als Auf-Gabe an den Menschen verstanden. (Im Lehrplan: Schöpfungsverantwortung, Ethik)
Gemeinwohlkompetenz : Der Glaube hat immer auch einen gemeinschaftlichen Aspekt, der sich in gemeinsamen Erfahrungen in Familie, Kirchengemeinde und Schule auswirkt. In den sozialen Aufgaben des Glaubens wie Diakonie und Mission zeigt sich die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber. Jeder Einsatz für Einzelinteressen muss immer auch das Gemeinwohl mitberücksichtigen. (Im Lehrplan: Ethik, Religionssoziologie, Religionsphilosophie)
DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE UND FACHDIDAKTISCHE HINWEISE
Der freikirchliche Religionsunterricht erfüllt einen Teil des Bildungs- und Lehrauftrags der österreichischen Schule. Es geht ihm darum, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach den sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken (vgl.§ 2 Schulorganisationsgesetz). Der Religionsunterricht soll einen wesentlichen Beitrag zur Allgemein- und Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler, die didaktisch und methodisch in der Mitte des Unterrichts stehen, leisten und ist daher bemüht, sie – je nach Lernvoraussetzungen, spezifischen Bedürfnissen und religiösem Vorwissen sowie Glaubenserfahrungen – differenziert und individuell zu behandeln.
Der Religionsunterricht ist in der Rolle eines Bindeglieds zwischen Elternhaus, Kirchengemeinde und Schule, es geht ihm um einen ganzheitlich verstandenen Glaubensbegriff, der stets das Wohl des Kindes im Blick zu haben versucht. Religion zu unterrichten bedeutet immer auch eine Auseinandersetzung mit dem sich ändernden gesellschaftlichen Umfeld sowie mit Fragen der christlichen Identität und des Dialogs. Darüber hinaus möchte der Religionsunterricht auch zur Umsetzung des Gelernten in gelebter Spiritualität einladen.
Ein besonderes Charakteristikum des freikirchlichen Religionsunterrichts ist seine Identität durch Gemeinsames und Verbindendes, aber auch durch Unterschiedliches, das sich durch die Schwerpunkte der einzelnen Bünde der „Freikirchen in Österreich“ ergibt. Der Religionsunterricht möchte diese Einheit in der Vielfalt reflektieren, die jungen Menschen mit ihrer jeweils eigenen Tradition vertraut machen und einen Beitrag zur Bildung dieser umfassenden christlichen Identität leisten.
Die Inhalte und die Kompetenzen der in der Folge angeführten Lehrpläne entsprechen formalen Richtlinien. Die Glaubensgrundsätze, wie sie kompakt in der Verfassung der „Freikirchen Österreichs“ zu finden sind, sind hingegen inhaltliche Festschreibungen. Die Lehrpläne des freikirchlichen Religionsunterrichts möchten Kompetenzen und Grundsätze miteinander kombinieren. Jedes Themengebiet des Lehrplans eines jeweiligen Schuljahres wird – zumindest zum Teil – behandelt, bei den Unterkapiteln sind durch die Lehrkräfte nach eigenem Ermessen Schwerpunkte zu setzen. Je nach Umfang des Religionsunterrichts pro Klasse und je nach Schulform sind spezifische Schwerpunktsetzungen und Differenzierungen pädagogisch sinnvoll, weshalb sie ausdrücklich zu begrüßen sind.
Die „Freikirchen in Österreich“ sind sich bei der Nennung all dieser Ziele bewusst, dass die angeführten Anliegen und Grundsätze selbst auf vieles hinweisen, was es erst zu erreichen gilt. Besonders die Hoffnung auf das Gelingen und das Vertrauen auf Gottes Hilfe sei aber eine Ermutigung dafür, das Gute unermüdlich zu suchen und sich daran zu beteiligen, dass die Welt etwas schöner, besser und gerechter wird.
5. bis 8. SCHULSTUFE
In jedem Schuljahr sind vier Bereiche vorgesehen, die zusammen die Lebenswelt der Lernenden einigermaßen umfassen sollen:
1. Identität (Wer bin ich? Wie bin ich gedacht?)
2. Gemeinschaft (Leben in Kirche und Gesellschaft)
3. Schöpfung (Welt und Umwelt)
4. Glaube (Verkündigung und Dialog)
Der Bogen religionspädagogischer Inhalte im freikirchlichen Unterricht spannt sich damit von der Entwicklung eines persönlichen Zugangs zum Glauben über diverse Gemeinschafts-Erfahrungen in christlichem oder säkularem Kontext und über die Auseinandersetzung mit Umwelt und Natur bis hin zur Frage, was die christliche Botschaft alles beinhaltet, und für wen.
Weiters: Mit den Jahresthemen sollen Brücken gebaut werden zwischen den alterstypischen Herausforderungen der Lernenden und den hoffentlich immer wieder korrespondierenden Inhalten im jeweiligen Lehrplan.
Aus einer womöglich „rätselhaft“ klingenden Formulierung zu Beginn des Schuljahres kann eine Entdeckungsreise werden, die schließlich zur besonderen Wertschätzung des allmählich angeeigneten Inhalts führt. Nicht zuerst die Wiedergabe von Inhalten, sondern der persönliche Weg der Erarbeitung derselben soll den Unterricht leiten. Das Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden soll von der gemeinsamen Suche nach tiefen, echten und tragfähigen Antworten leben. Der Glaube ist auf dem Weg zur Selbständigkeit, was auch darin nachvollziehbar ist, dass die Lernenden in den Jahren der fünften bis achten Schulstufe sowohl nach jüdischer Tradition als auch nach aktuellem Recht religionsmündig werden. Jetzt soll auch die Heilige Schrift ganz in ihre Hand „übergehen“, sie sollen sich u.a. durch das Memorieren wesentliche Texte aneignen.
Daneben wird in der Altersgruppe die „Leitkultur“ der Familie durch die der Peergroup abgelöst. Damit wird die religiöse Zugehörigkeit erstmals ernsthaft hinterfragt. Es braucht bei den Lehrenden eine ehrliche und transparente Haltung, mit der die Lernenden klar ihre eigene Freiheit erkennen und dabei zugleich die tiefe Bedeutung des Glaubens spüren und dann auch Stück für Stück verstehen können.
Der Umfang der Inhalte dieses Lehrplans ist für ein Schuljahr mit 38 Schulwochen und zwei Stunden pro Woche angelegt. Kommt nur eine Stunde pro Woche zustande, ist der/die Lehrende angehalten, einerseits alle vier Bereiche (Identität, Gemeinschaft, Schöpfung und Glaube) in die Jahresplanung aufzunehmen, andererseits klare Schwerpunkte zu setzen und entsprechend die anderen Inhalte weg zu lassen. Von einer Verdichtung der Stunden, um möglichst viele Inhalte unterzubringen, ist dringend abzuraten. Im Gegensatz empfiehlt es sich, genügend Zeit einzuräumen, um jede Stunde mit einer Schlussrunde zu beenden, bei der die Frage im Raum steht, was sich die Lernenden jeweils aus der Stunde mit „nach Hause“ nehmen.
KOMPETENZZIELE im freikirchlichen Religionsunterricht der 5. bis 8. Schulstufe
Der Erwerb der folgenden Kompetenzen ist die Zielsetzung des freikirchlichen Religionsunterrichts im Laufe der 5. bis 8. Schulstufe. Aufgrund der Planung von zwei Wochenstunden muss bei einer Wochenstunde Religion auch bei der Zielsetzung, was die Kompetenzen angeht, entsprechende Abstriche gemacht werden.
Weiters ist zu beachten, dass sich der Erwerb der diversen Kompetenzen aufgrund der altersmäßigen Entwicklung oder auch der Vertrautheit zum Beispiel im Umgang mit der Bibel früher oder später innerhalb der vier Jahre ergeben kann. Eine dem Unterrichtsstil entsprechende sachgemäße Zielüberprüfung wird selbstverständlich zur Planung des Unterrichts dazu gehören.
Entwicklung von Persönlichkeit und Selbstwertgefühl
Die Lernenden können sich in ihrer Persönlichkeit beschreiben und sich auch als kreative Persönlichkeiten vorstellen. Sie können über die Gottesebenbildlichkeit des Menschen reflektieren. Sie sind in der Lage, ihre eigene Lebensplanung darzustellen und zu begründen. Sie erkennen in den diversen Vorstellungen und Zielen innerhalb der Klassengemeinschaft Gemeinsamkeiten und Unterschiede und können sich gegenseitig beraten.
Die Lernenden lernen, im religiösen Feld zwischen offenen Angeboten einerseits und manipulativen Versuchen andererseits zu unterscheiden. Sie sind in der Lage, Vergleiche zu Manipulationsversuchen in anderen Bereichen anzustellen. Sie erfassen ihr Potential zum Selbstschutz ebenso wie ihre Freiheit, sich neuen Prozessen zu öffnen. Sie können schließlich Bezüge herstellen zu christlichen Bewegungen und Errungenschaften sowie Sackgassen erkennen.
Ethik des Einzelnen
Die Lernenden können das christliche Verständnis von Vergebung erläutern und mit ein bis zwei divergierenden Ansätzen in anderen Religionen vergleichen. Auch der Vergleich der wichtigsten Merkmale der kirchlichen Praxis von Vergebung ist bekannt, Unterschiede in der Wirkungsgeschichte können gewürdigt werden.
Die Lernenden können die Rolle des menschlichen Gewissens beschreiben. Sie können erklären, was Einfluss auf das Gewissen nimmt. Sie habe sich damit auseinandergesetzt, woher sie selbst ethische Grundsätze geholt haben.
Lebensfragen
Die Lernenden haben sich mit der Frage nach dem Umgang mit Spannungen, Sehnsucht und Sucht auseinandergesetzt. Die Vorstellung, mit unerfüllten Wünschen leben zu können, ist bekannt und wird als Folie im Diskurs unter den Gleichaltrigen kompetent verwendet.
Die Lernenden können die Unterschiede zwischen realer und virtueller Gemeinschaft erklären und bewerten. Sie sind in der Lage, selbstbestimmt temporäre Veränderungen in Bezug auf soziale Netzwerke zu begründen, zu planen und gemeinschaftlich oder individuell durchzuführen.
Liebe und Sexualität
Die Lernenden haben sich mit der Frage nach sicheren Umgebungen für die Entwicklung der persönlichen Sexualität auseinandergesetzt. Die Lernenden können eigenständig die an ihrem persönlichen Bibelverständnis orientierten Überlegungen in Bezug auf Partnerschaft und Sexualität formulieren. Sie können die Vergleichspunkte zwischen dem antiken, der Bibel zugrunde liegenden und dem christlichen Eheverständnis benennen und diskutieren. Sie sind in der Lage, Gruppendruck einerseits und innere Freiheit andererseits zu erkennen und die eigene Position zu argumentieren. Die grundlegenden Dimensionen von Sexualität und Fortpflanzung sind bekannt.
Ethik in Gemeinschaft
Die Lernenden können markante Konfliktgeschichten in der Bibel anhand der verschiedenen Hintergründe einordnen. Sie können Familienkonflikte in Bezug bringen zu ihnen vertrauten Familienkonstellationen und sich mindestens in triangulierte Konfliktsituationen hinein versetzen. Weiters können sie sich damit mögliche Wege der Konfliktlösung eröffnen und können Vergleiche anstellen und ihre bzw. andere Lösungsansätze beurteilen.
Christliche Identität
Die Lernenden können die Freikirchen in ihren Eigenschaften beschreiben und Vergleiche zwischen den Traditionen anstellen. Die Bünde der Freikirchen werden in ihrer inneren und äußeren Verfassung auch im Gegenüber zu den anders verfassten Kirchen diskutiert und gewürdigt. Die Eckpunkte der geschichtlichen Entwicklung sind bekannt und können in Bezug gesetzt werden zur historischen und aktuellen Bedeutung. Die Lernenden können neben den Verhältnissen in Österreich auch überblicksmäßig die jeweiligen Größenverhältnisse weltweit wiedergeben.
Die Lernenden erfassen die gesellschaftliche Randsituation der Täufer bzw. diverser folgender Erneuerungsbewegungen. Sie erfassen den prophetischen und zugleich dissidenten Charakter dieser Bewegungen und können Vergleiche zu heute anstellen. Sie sind in der Lage, die Frage nach einer Aktualisierung von Erneuerungsbewegungen in die Gegenwart zu ventilieren.
Die Lernenden diskutieren die Charakterisierung der Kirche Jesu Christi in ihrer zweifachen Bedeutung als göttliche Stiftung und menschliche Gemeinschaft. Sie bringen sich in Bezug zu dieser Gemeinschaft. Sie sind in der Lage, die Vielfalt der weltweiten Kirche anhand von Eckpunkten zu erfassen und persönlich zu bewerten. Sie klären ihre eigenen Verbindungen zur weltweiten Kirche.
Die Lernenden verstehen das Prinzip des Dialogs und können Alternativen zum Dialog sachlich einordnen und bewerten. Sie können die Begriffe Dialog und Identität in Beziehung zueinander setzen und persönlich Stellung beziehen.
Bewahrung der Schöpfung
Die Lernenden können den Auftrag, den die Vorstellung von Schöpfung beinhaltet, in seinen verschiedenen Aspekten erklären und die Bedeutung der Schöpfungsgeschichten würdigen.
Die Lernenden wissen um einzelne ethische Spannungsfelder in Bezug auf biotechnologische Fortschritte. Sie befassen sich mit den Fragen nach Freiheit und Grenzen und können ihre Beurteilung artikulieren, gegebenenfalls sich auch an der öffentlichen Meinungsbildung beteiligen.
Die Diskussion um den Klimawandel kann von den Lernenden in Bezug auf den biblischen Bewahrungsauftrag für die Schöpfung eingeordnet werden. Bezüglich eines möglichen persönlichen Beitrags finden die Lernenden selbständig und respektvoll im Umgang mit Andersdenkenden zu einer eigenen Entscheidung.
Ethik für das Leben
Die Lernenden sind aufgrund der Kenntnis christlicher Grundwerte imstande, selbständig Grundhaltungen in Bezug auf den Schutz des Lebens in diversen Situationen zu formulieren. Sie können u.a. die palliativmedizinischen Angebote von einer euthanasieorientierten Sterbehilfe unterscheiden und einen eigenen Standpunkt argumentieren.
Grundlage Bibel
Die Lernenden verfügen über ein Grundwissen über die Bibel und können in Bezug auf Entstehung, Gestalt und Vielfalt der biblischen Bücher kompetent Auskunft geben. Sie sind außerdem in der Lage, Bibeltexte aufzufinden und die wesentlichen Typen von biblischen Texten zu erkennen.
Die Lernenden verstehen anhand eines Beispiels aus der Geschichte der Auslegung von Bibeltexten, wie eine interessengeleitete Interpretation zu Irrwegen in der Kirchengeschichte führen konnte.
Sie trainieren im Diskurs ihre Entscheidungsfähigkeit in Bezug auf die Einbeziehung diverser Kriterien bei der Auslegung von Bibeltexten.
Leben mit der Bibel
Die Lernenden können die wesentlichen Epochen der alttestamentlichen Geschichte unterscheiden und beispielhaft Persönlichkeiten aus jeder Epoche nennen.
Die Lernenden können Redeformen im Alten Testament und Reden Jesu hinsichtlich ihrer Zielrichtung erklären. Sie können u.a. die Umstände der Entstehung apokalyptischer Texte selbständig erklären. Sie verstehen es, Parallelen in die Gegenwart zu ziehen. Sie formulieren eigenständig aktuelle prophetische Ansagen.
Am Beispiel prophetisch auftretender Persönlichkeiten der jüngeren Geschichte setzen sich die Lernenden mit dem Wechselspiel zwischen Wirkmächtigkeit und Ohnmacht auseinander. Schließlich geben sie eine persönliche Beurteilung über die Bedeutung der individuellen Leistungen einzelner Persönlichkeiten für die „Freikirchen in Österreich“ ab.
Die Lernenden können die wesentlichen Grundzüge der Lehre Jesu, die Bedeutung des Heiligen Geistes und das Heilsgeschehen in Passion und Ostern bzw. den nachösterlichen Ereignissen erklären und im altersgemäßen Diskurs persönliche Stellungnahmen abgeben.
Spiritualität
Die Lernenden haben sich ein allgemeines und ein persönliches Verständnis von Gebet und spirituellem Zwiegespräch angeeignet. Sie können Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Meditationsformen und Gebetsriten in den Weltreligionen diskutieren.
Die Lernenden können persönliche religiöse Entwicklungsschritte und Glaubensentscheidungen differenzieren. Sie haben verschiedene Initiations- und Aufnahmeformen der Kirchen kennengelernt und sind in der Lage, die Glaubenstaufe als Eintritt in die Kirchenmitgliedschaft der Freikirchen dialogisch hin zu den anderen Kirchen zu besprechen.
Die Lernenden können angesichts unterschiedlicher Vorstellungen von Tod und Jenseits die grundsätzlich christliche Auffassung unterscheiden und beschreiben.
Das gleiche gilt für einige typische Redensarten und übliche Auffassungen vom Sterben im Sinne von Abschied und Ende des Lebens.
Die Lernenden sind weiters in der Lage, die christliche Hoffnung auf Auferstehung anhand biblischer Leittexte zu erklären und in ihrer Bedeutung zu beurteilen.
Schließlich sind die Lernenden so weit, dass sie ihre eigene Hoffnung bzw. Vorstellung vom Leben nach dem Tod artikulieren und begründen können.
Christentum und andere Religionen
Die Lernenden haben die Eckdaten der Weltreligionen im Religionsvergleich wahrgenommen und können sie mit eigenen Worten beschreiben.
Sie können außerdem einige Eckpunkte benennen, die in der Gegenüberstellung zwischen den anderen Weltreligionen und dem Christentum und vor allem im persönlichen Dialog in Bezug auf einen respektvollen Umgang besondere Aufmerksamkeit brauchen.
Anhand der gemeinsamen Geschichte der Weltreligionen beginnen die Lernenden, die Unterschiede zwischen historisch-politischen, ethnischen und religiös motivierten Konflikten zu verstehen und können die diversen Aspekte auch im Vergleich zu historischen Konflikten in Mitteleuropa wahrnehmen.
Die Lernenden können die unterschiedlichen Konditionen für Christinnen und Christen im römischen Reich vor und nach der konstantinischen Wende beschreiben.
Erweitert: Die Lernenden können die Unterschiede zwischen der Verfolgung der Juden und der Verfolgung der Christen im Römischen Reich beschreiben.
Die Lernenden sind in der Lage, die Verschärfungen in der Christenverfolgung im 19. und 20. Jahrhundert und die Umstände für diese Entwicklung zu beschreiben. Außerdem können sie anhand von der Einteilung der Welt in Nationalstaaten einen aktuellen Überblick geben über die besonders kritischen Regionen.
Die Lernenden können anhand von biblischen Aussagen, Menschenrechten und Grundgesetzen Stellung beziehen und die Christenverfolgung im Rahmen der Menschenrechte einordnen. Außerdem können sie über die Möglichkeiten persönlichen Engagements Auskunft geben und selbst dazu Position beziehen.
5. SCHULSTUFE
JAHRESTHEMA: SIE HATTEN ALLE DINGE GEMEINSAM
1. GOTT ist Liebe – für mich! Identität entwickeln
Zum Auswendiglernen: Psalm 23
1.1. Entwicklung von Persönlichkeit und Selbstwertgefühl
1.1.1. Wer bin ich jetzt? Was kann ich, was macht mir Spaß? Vom Wechsel in neue Lebenswelten
1.1.2. Wertschätzung contra Mobbing
1.1.3. Erstbegegnung mit jugendkulturellen Ausdrucksformen (Wie mache ich das: Ausprobieren, dabei sein, und sich auch abgrenzen können)
1.1.4. Selbstachtung – weil ich ein von Gott geliebtes Kind bin (Jes. 43,1; Mk. 10,13ff; Lk. 15,11ff.)
1.2. Lebensfragen
1.2.1. Umgang mit Sterben und Tod aus Sicht des christlichen Glaubens
1.3. Liebe und Sexualität
1.3.1. Am Beispiel der Erzelterngeschichten: Gelingende und scheiternde familiäre Beziehungen
2. GOTT liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
Zum Auswendiglernen: Apg. 2, 41-47
2.1. Verhältnis zur eigenen Familie
2.1.1. Was weiß ich von meinen Eltern, Großeltern, Geschwistern, ...? Familie ist verschieden – und bleibt die erste Instanz menschlicher Gemeinschaft
2.2. Christliche Identität
2.2.1. Wohin gehen wir in die Gemeinde? Gemeinde oder Kirche? Warum Freikirchen? Verschiedene christliche Kirchen. Die Gemeinde als Gemeinschaft der Glaubenden.
2.2.2. Einführung: Die Bünde in den „Freikirchen in Österreich“
2.3. Feste und Feiern
2.3.1. Feste und Feiern – wir gehen gemeinsam durchs Kirchenjahr
3. GOTT liebt diese Welt! Verantwortung für Seine Schöpfung
Zum Auswendiglernen: Psalm 8, 1-7
3.1. Bewahrung der Schöpfung
3.1.1. Erde, Tiere und Pflanzen als Geschenk und Aufgabe – die Schöpfungsgeschichte(n) der Bibel
3.1.2. Symbole des Lebens in der Bibel (ua. Wasser, Regenbogen, Baum, Brot, etc.)
4. GOTT liebt seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
Zum Auswendiglernen: Joh. 3,16
4.1. Grundlage Bibel
4.1.1. Inhalt und Einteilung, Alter und Entstehung der Bibel
4.1.2. Einübung im Umgang mit der Bibel: Texte finden
4.2. Leben mit der Bibel
4.2.1. Altes Testament
4.2.1.1. Davids Aufstieg und Königtum
4.2.1.2. Salomo
4.2.1.3. Teilung des Reiches
4.2.2. Neues Testament
4.2.2.1. Der Heilige Geist und die Entstehung der ersten Gemeinde
4.2.3. Lebensbilder aus vorreformatorischer Zeit
4.2.3.1. Hildegard von Bingen
4.2.3.2. (Petrus) Valdes
4.2.3.3. John Wycliffe
4.2.3.4. Jan Hus
4.3. Spiritualität
4.3.1. Beten ist kein Monolog – wann ich rede, wann ich hinhöre (Davids Psalmen als Beispiel)
4.3.2. Beten ist kein Monolog – die Zwiesprache mit Gott lernen und einüben
4.4. Christentum und andere Religionen
4.4.1. Der Islam als zweitgrößte Glaubensgemeinschaft: erste Begegnungen
6. SCHULSTUFE
JAHRESTHEMA: WAS IST DER MENSCH?!
1. GOTT ist Liebe – für mich! Identität entwickeln
Zum Auswendiglernen: Doppelgebot der Liebe (Mt. 22, 37-40)
1.1. Zur Entwicklung von Persönlichkeit und zum Selbstwertgefühl
1.1.1. Der Mensch als Ebenbild Gottes – Würde und Verantwortung
1.1.2. Zur Wertschätzung menschlicher Kreativität und anderer Fähigkeiten in den Lernenden
1.2. Ethik
1.2.1. Umgang mit Schuld und Versagen – sich selbst und anderen vergeben können
1.3. Lebensfragen
1.3.1. Sucht und Sehnsucht – unbändige Kräfte verstehen und ein Leben mit Spannungen einüben
1.4. Liebe und Sexualität
1.4.1. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden 1. Teil: Als Mann und Frau leben lernen (ua. Vergleiche zwischen orientalisch-antiker und moderner Kultur)
1.4.2. Sichere Räume für die sexuelle Identitätsentwicklung heute
2. GOTT liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
Zum Auswendiglernen: Dekalog (Ex. 20, 2-17)
2.1. Ethik in Gemeinschaft
2.1.1. Der Dekalog (zweiter Teil) als Grundlage für Gemeinschaft. Regeln und Gebote als Hilfsmittel für das Zusammenleben
2.1.2. Die menschliche Gemeinschaft und ihre Randgruppen: Respekt und Hilfsbereitschaft, Praxis der Diakonie
2.2. Christliche Identität
2.2.1. Geschichte und Selbstverständnis der Freikirchen (Grundlagen): seit wann können wir von Freikirchen sprechen (Beispiele der Geschichte portraitiert)
2.2.2. Freikirchliches Gemeindeverständnis (Ekklesiologie) 1. Teil: lokal und global – kleine „Einheiten“ und die weltweiten Bewegungen
2.3. Feste und Feiern
2.3.1. Feste und Feiern – bei jedem neuen Lebensabschnitt (Kindersegnung, Entlassung aus dem Gemeindeunterricht, Taufe, Hochzeit, Begräbnis)
3. GOTT liebt diese Welt! Verantwortung für Seine Schöpfung
Zum Auswendiglernen: Psalm 104 (in Auszügen)
3.1. Bewahrung der Schöpfung
3.1.1. Nachhaltige Lebensführung im Privaten – Vorbild sein, auch wenn keiner zuschaut
3.1.2. Globale Probleme zwischen Fernsehnachrichten und Bibellektüre: Hunger
3.2. Ethik für das Leben
3.2.1. Courage und Mitmenschlichkeit – wenn die Überzeugung etwas kostet
4. GOTT liebt seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
Zum Auswendiglernen: Mt. 28, 18-20
4.1. Grundlage Bibel
4.1.1. Wir lernen die Vielfalt in der Bibel kennen (Textgattungen): Wie kreativ Menschen von und für Gott gesprochen haben.
4.1.2. Die Bibel als Gottes Wort – Übersetzungen und Bibelausgaben zum besseren verstehen.
4.2. Leben mit der Bibel
4.2.1. Altes Testament
4.2.1.1. Urgeschichte Gen. 1-11
4.2.2. Neues Testament
4.2.2.1. Jesus von Nazareth und seine Botschaft (die Verkündigung vom Reich Gottes)
4.2.3. Lebensbilder aus reformatorischer Zeit
4.2.3.1. Balthasar Hubmaier
4.2.3.2. Menno Simons
4.2.3.2. Jakob Huter
4.2.3.3. Huldreych Zwingli
4.2.3.4. Katharina von Bora (Ehefrau Martin Luther)
4.3. Spiritualität
4.3.1. Bekehrung und Taufe als Elemente unserer Glaubenspraxis
4.4. Christentum und andere Religionen
4.4.1. Das Judentum allgemein
4.4.2. Das Judentum als gemeinsame Wurzel für Christentum und Islam
4.4.3. Das Judentum – Shoah und modernes Israel
7. SCHULSTUFE
JAHRESTHEMA: ZUR FREIHEIT SIND WIR BEFREIT!
1. GOTT ist Liebe – für mich! Identität entwickeln
Zum Auswendiglernen: Gal. 5,1
1.1. Entwicklung von Persönlichkeit und Selbstwertgefühl
1.1.1. Leistung und Selbstwert – Ethik der Arbeit kontra Selbstwert aufgrund von Leistung
1.1.2. Nähe und Distanz: Grenzen setzen, sich öffnen, Erfahrungen reflektieren
1.2. Ethik
1.2.1. Konflikte und ihre Lösungen; gewaltfreie Sprache, Streitigkeiten und konstruktive Klärungswege
1.3. Lebensfragen
1.3.1. Sinnsuche in Weltanschauungsangeboten (Esoterik, Sekten, Okkultismus)
1.4. Liebe und Sexualität
1.4.1. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden 2. Teil: Als Mann und Frau leben lernen: Konventionelle und untypische Rollenverteilungen in der Bibel
2. GOTT liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
Zum Auswendiglernen: Eph. 4,3-6
2.1. Ethik in Gemeinschaft
2.1.1. Der Dekalog (erster Teil): das Ruhetaggebot als soziale Errungenschaft
2.2. Christliche Identität
2.2.1. Geschichte und Selbstverständnis der Freikirchen (Fortsetzung): Wie ging und geht es einer Minderheit?
2.2.2. Freikirchliches Gemeindeverständnis (Ekklesiologie) 2. Teil: Delegieren und Leiten, Entscheidungsfindung und Hierarchiekritik
3. GOTT liebt diese Welt! Verantwortung für Seine Schöpfung
Zum Auswendiglernen: Gen. 1,27f.
3.1. Bewahrung der Schöpfung
3.1.1. Globale Probleme zwischen Fernsehnachrichten und Bibellektüre: Wasser und andere Ressourcen (zB Wasseraufbereitung mit Moringa Oleifera in Ex. 15,22ff.)
3.2. Ethik für das Leben
3.2.1. Schutz des Lebens von Anfang an: Von der Zeugung bis zum Erwachsenen
4. GOTT liebt seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
Zum Auswendiglernen: Röm. 3,22-24
4.1. Grundlage Bibel
4.1.1. Die Bibel – Gottes Wort in Menschenhand: Was macht das Buch der Bücher einzigartig
4.1.2. Der biblische Kanon und die außerbiblischen Schriften
4.1.3. Die Geschichte der weltweiten Verbreitung der Bibel
4.2. Leben mit der Bibel
4.2.1. Altes Testament
4.2.1.1. Exodus und Landnahme (exemplarische Geschichten)
4.2.2. Neues Testament
4.2.2.1. Kreuz und Auferstehung in Evangelien und Briefen
4.2.3. Gott erfahren
4.2.3.1. Diverse Vorstellungen von Gott, und die Namen Gottes in der Bibel
4.2.4. Lebensbilder aus Pietismus, Aufklärung, Erweckungsbewegung
4.2.4.1. Francke, Zinzendorf, Matthias Claudius
4.2.4.2. John Wesley, John Bunyan (Pilgerreise), Roger Williams (Religionsfreiheit)
4.2.4.3. J.C.Blumhardt, H. Wichern, H.H. Grafe, J.G. Oncken
4.3. Spiritualität
4.3.1. Nachfolge: Leben in der Nähe Gottes
4.3.2. Vom Beginn des Lebens – theologische und ethische Aspekte
4.3.3. Erstes Hineinnehmen in die Gemeinde: Kindersegnung
4.4. Christentum und andere Religionen
4.4.1. Buddhismus
8. SCHULSTUFE
JAHRESTHEMA: SIEHE, ICH MACHE ALLES NEU!
1. GOTT ist Liebe – für mich! Identität entwickeln
Zum Auswendiglernen: Psalm 50,15
1.1. Entwicklung von Persönlichkeit und Selbstwertgefühl
1.1.1. Lebensziele und Lebensplanung – wie gehe ich vor?!
1.1.2. Nähe und Distanz: Grenzen setzen, sich öffnen, Erfahrungen reflektieren
1.2. Ethik
1.2.1. Mein eigenes Gewissen und die allgemeine Moral: was zählt mehr? Woher hole ich mir meine persönlichen Maßstäbe?
1.3. Lebensfragen
1.3.1. Facebook und Co: Soziale Netzwerke und ihre Wirkungen
1.4. Liebe und Sexualität
1.4.1. Eine altersgemäße und christlich orientierte Auseinandersetzung mit Freundschaft, Partnerschaft, Liebe, Selbstbestimmung, Fruchtbarkeit, etc.
2. GOTT liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
Zum Auswendiglernen: Gen. 50,20
2.1. Ethik in Gemeinschaft
2.1.1. Vergebung und Versöhnung: Biblische Modelle (ua. Joseph)
2.2. Christliche Identität
2.2.1. Geschichte und Selbstverständnis der Freikirchen (Fortsetzung): Ursprünge bei den Täufern, in Pietismus und Erweckungsbewegung
2.2.2. Freikirchliches Gemeindeverständnis (Ekklesiologie) 3. Teil: Der eine Leib weltweit und die Gemeinschaft der Heiligen?
2.2.3. Der Dialog mit den anderen Religionen
3. GOTT liebt diese Welt! Verantwortung für Seine Schöpfung
Zum Auswendiglernen: Röm. 8, 19-22
3.1. Bewahrung der Schöpfung
3.1.1. Aktuelle bioethische Fragen: Machbarkeit und Selbstbegrenzung
3.1.2. Globale Probleme zwischen Fernsehnachrichten und Bibellektüre: Energiekrise und Klimawandel
3.2. Ethik für das Leben
3.2.1. Schutz des Lebens bis zum Ende: zweifelsfreie Sterbebegleitung
3.2.2. Palliativmedizin in christlicher Sicht
4. GOTT liebt seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
Zum Auswendiglernen: Jes. 65,17
4.1. Grundlage Bibel
4.1.1. Wirkungsgeschichte der Bibelauslegung
4.2. Leben mit der Bibel
4.2.1. Altes Testament
4.2.1.1. Prophetisches Reden und Handeln
4.2.2. Neues Testament
4.2.2.1. Jesus als Prophet
4.2.2.1. Deutung der antichristlichen Umwelt in der Offenbarung
4.2.3. Lebensbilder des 19. und 20. Jahrhunderts
4.2.3.1. Florence Nightingale
4.2.3.2. Dietrich Bonhoeffer und Franz Jägerstetter
4.2.3.3. Corrie Ten Boom
4.2.3.4. Martin Luther King
4.2.3.5. Charles Fox Parham und William J. Seymour
4.2.3.6. Smith Wigglesworth, Nikolaus Betschel und Klaus Korhonen
4.3. Spiritualität
4.3.1. Vom Ende des Lebens: Sterben, Abschied und Tod
4.3.2. Auferstehungshoffnung und Jenseitsvorstellungen
4.4. Christentum und andere Religionen
4.4.1. Hinduismus
4.4.2. Christenverfolgung in Vergangenheit und Gegenwart
Anlage 3
Lehrplan für den freikirchlichen Religionsunterricht an Polytechnischen Schulen, in der 9. Schulstufe der Sonderschule (Berufsvorbereitungsjahr), an allgemeinbildenden höheren Schulen (ausgenommen der Unterstufe), an Berufsschulen, an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, an der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik und an der Bildungsanstalt für Sozialpädagogik sowie an Kollegs, Schulen für Berufstätige und Sonderformen
1. Bildungs- und Lehraufgabe
1.1 Inhalt und Anliegen des freikirchlichen Religionsunterrichts
Anl. 3
Der freikirchliche Religionsunterricht ist in erster Linie ein Dienst an den Schülerinnen und Schülern sowie an der Schule und somit an der Gesellschaft. Hier lernen die Teilnehmenden den christlichen Glauben freikirchlicher Prägung kennen und begründen. Mit Hilfe des gesellschaftsverändernden Anspruchs Jesu soll selbstverständlich Erachtetes in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft usw. in Frage gestellt und neue Lösungsansätze gesucht werden.
Glaubensüberzeugungen und ein sich daraus ergebender Lebensstil sind ein Angebot, das man wie ein Geschenk annehmen kann. Dieser Glaube ist immer wieder zu reflektieren, damit er weiterentwickelt werden kann. Dazu kann der Religionsunterricht einen wertvollen Beitrag leisten, indem sich Lernende und Lehrende gemeinsam auf den Weg begeben, neue Einsichten zu gewinnen. Die Bibel, die inhaltlich wichtigste Grundlage des freikirchlichen Religionsunterrichts, stellt eine unerlässliche Quelle der Glaubenserkenntnis dar.
Jeder Mensch macht sich zu verschiedenen Anlässen des Lebens Gedanken über existentielle Fragen, zum Beispiel nach dem Ursprung und dem möglichen Ziel und Sinn des Lebens oder nach dem Grund erfahrener Ungerechtigkeit, eigener Schuldfähigkeit und Unzulänglichkeit. Im Religionsunterricht wird den Teilnehmenden die Möglichkeit geboten, über Dinge zu sprechen, die sie unmittelbar betreffen. Dieses Sprechen beinhaltet die persönliche Betroffenheit sowie die gelebte Spiritualität. Auf diese Weise wird der Glaube lebendig.
Ein besonderes Charakteristikum des freikirchlichen Religionsunterrichts ist seine Identität durch Gemeinsames und Verbindendes, aber auch durch Unterschiedliches, das sich durch die Schwerpunkte der einzelnen Bünde der „Freikirchen in Österreich“ ergibt. Im Religionsunterricht wird diese Einheit in der Vielfalt reflektiert und die jungen Menschen werden mit ihrer jeweils eigenen Tradition vertraut. Gleichzeitig lernen sie, andere Traditionen kennen und wertzuschätzen. So werden sie auf einen umfassenden interkonfessionellen und interreligiösen Dialog vorbereitet.
1.2 Didaktische Grundsätze
Anl. 3
Der freikirchliche Religionsunterricht erfüllt einen Teil des Bildungs- und Lehrauftrags der österreichischen Schule, indem er an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach den sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen mitwirkt (vgl. § 2 Schulorganisationsgesetz, BGBl. Nr. 242/1962). Er soll einen wesentlichen Beitrag zur Allgemein- und Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler, die didaktisch und methodisch in der Mitte des Unterrichts stehen, leisten. Die Schülerinnen und Schüler sollen – je nach Lernvoraussetzungen, spezifischen Bedürfnissen und religiösem Vorwissen sowie Glaubenserfahrungen – differenziert und individuell behandelt werden.
Der Religionsunterricht ist ein Bindeglied zwischen Elternhaus, Kirchengemeinde und Schule. Religion zu unterrichten bedeutet immer auch eine Auseinandersetzung mit dem sich ändernden gesellschaftlichen Umfeld sowie mit Fragen der christlichen Identität und des Dialogs. Darüber hinaus werden die Teilnehmenden auch zur Umsetzung des Gelernten in gelebter Spiritualität eingeladen.
Das reflektierende Reden über den Glauben soll befähigen, subjektiv Geglaubtes für sich und andere in Worte zu fassen sowie praktisch nach dem Prinzip der Nächstenliebe umzusetzen, um die Gesellschaft in einem positiven Sinn mitzuprägen.
1.3 Beiträge des freikirchlichen Religionsunterrichts zu den allgemeinen Bildungsbereichen
Anl. 3
1.3.1 Sprache und Kommunikation:
Sprache ist das wichtigste menschliche Verständigungsmedium. Zentrale Grundvoraussetzung für gelingendes Sprechen sind Wertschätzung, Respekt und innere Achtsamkeit. Im freikirchlichen Religionsunterricht werden daher Kompetenzen wie Dialog und Kommunikation als Themen gelebter Spiritualität behandelt. Das reflektierende Reden über den Glauben soll befähigen, subjektiv Geglaubtes in Worte zu fassen und dies auch anderen weiterzuerzählen, um die Gesellschaft in einem positiven Sinn mitzuprägen.
1.3.2 Mensch und Gesellschaft:
In seinem persönlichen Glauben ist der Mensch zwar alleine vor Gott. Auswirkungen von Gewissensentscheidungen und Handlungen betreffen aber immer auch Mitwelt und Umwelt. Die Erziehung zur Gemeinwohlkompetenz sowie der gelebte soziale Einsatz sind daher im freikirchlichen Religionsunterricht ein großes Anliegen.
1.3.3 Natur und Technik:
Natur ist alles, worin und wodurch wir unser gegenwärtiges Leben entfalten. Natur ist aber auch Gabe des Schöpfers, der uns Menschen den Auftrag gegeben hat, Verantwortung zu übernehmen und zum Wohl der Umwelt und unserer Mitmenschen beizutragen. Technik ist Mittel und Methode, um die menschlichen Lebensbedingungen zu verbessern. Folgenabschätzung und Nachhaltigkeit sind die Prinzipien, mit denen sich jede verantwortungsvolle technische Forschung und Anwendung auseinandersetzen muss.
1.3.4 Gesundheit und Bewegung:
Der christlichen Botschaft gemäß ist Jesus gekommen, damit die Menschen das Leben in Fülle haben können (Joh. 10,10). Einem ganzheitlich verstandenen Glaubensbegriff entspricht umfassendes Heil bzw. heil werden und Wohlergehen aller Menschen. Im freikirchlichen Religionsunterricht soll das Bewusstsein gestärkt werden, dass mit der eigenen körperlichen und seelischen Gesundheit dankbar und achtsam umzugehen ist.
1.3.5 Kreativität und Gestaltung:
Die Welt in ihrer Schönheit ist Inspiration und Herausforderung für den Menschen, selbst kreativ tätig zu werden. Kreativ kann man im Nachahmen und vor allem im eigenständigen Gestalten sein. Für beides bietet der christliche Glaube, der von Gott als dem kreativen Schöpfer berichtet, Anregungen.
2. Kompetenzen und Themenbereiche
Anl. 3
Im freikirchlichen Religionsunterricht werden neben fachlicher Kompetenz auch personale, soziale und Handlungskompetenz sowie Konfliktbewältigungs- und Friedenskompetenz vermittelt und ein Wertebewusstsein geschaffen. Er soll ein Gegenpol zu unserer leistungsorientierten Gesellschaft sein und besonders jene Kompetenzen fördern, die nicht funktional verwertet werden können.
Schwerpunktartig werden folgende Themenbereiche behandelt: Bibelkunde, Kirchengeschichte, Persönlichkeitsentwicklung, Ethik, Interreligiöses Lernen.
2.1 Fach- und Kernkompetenzen
Anl. 3
2.1.1 Personale Kompetenz:
Das Vertrauen, von Gott geschaffen und geliebt zu sein, ermöglicht eine Haltung der Dankbarkeit und Zuversicht. Aus dieser Erfahrung heraus gelingt die Wertschätzung Anderer leichter. An personaler Kompetenz zuzunehmen bedeutet, dass man sich einerseits von Gottes Gnade abhängig weiß, da Gott das Wollen und das Gelingen schenkt. Andererseits ist man aber auch selbst bereit, soweit dies im Bereich der eigenen Möglichkeiten liegt, sich um ein tugendhaftes Leben zu bemühen. Zur Persönlichkeits- und Charakterentwicklung gehört auch, sich als Teil einer Kultur sowie einer Glaubenstradition zu verstehen, diese Zugehörigkeit zu reflektieren und seine eigene Position zu ermitteln.
(Beim Lehrstoff: Themenbereich Persönlichkeitsentwicklung )
2.1.2 Bibelkompetenz:
Für den freikirchlichen Religionsunterricht charakteristisch ist der Glaube an die Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus und durch die Bibel, das Wort Gottes. Diese soll kennengelernt und in Beziehung mit dem eigenen Leben sowie mit gesellschaftlichen Herausforderungen gebracht werden. Die Kenntnis davon, sowie ein kritischer Umgang mit verschiedenen Methoden der Exegese sind dafür unerlässlich.
(Beim Lehrstoff: Themenbereich Bibelkunde )
2.1.3 Glaubenskompetenz:
Im Religionsunterricht soll darauf hingewiesen werden, dass der Mensch, der als Geschöpf Gottes besondere Würde besitzt und dem unveräußerliche Menschenrechte zukommen, zu einer persönlichen Beziehung mit Gott eingeladen ist. Diese Beziehung wird dem Menschen unabhängig von seinen Verdiensten und seiner Herkunft aus Gnade angeboten. Der Mensch kann seinem freien Willen entsprechend dieses Geschenk annehmen. An Gott zu glauben bedeutet, ihm zu vertrauen und dementsprechend sein Leben auszurichten. Dies zeigt sich auch in einem Lebensstil des Gebets, des Dialogs mit Gott und dem Wunsch nach geistlichem Wachstum und persönlicher Weiterentwicklung.
(Beim Lehrstoff: Themenbereiche Bibelkunde, Kirchengeschichte und Persönlichkeitsentwicklung )
2.1.4 Gewissenskompetenz:
Der Glaube ist eine persönliche Entscheidung des Menschen, die sich in einer individuellen Erfahrung ausdrückt. Diese Erfahrung ist zu reflektieren, weshalb der Vernunft im freikirchlichen Religionsunterricht eine wichtige Rolle zukommt. Diese ist auch Voraussetzung für die Willensfreiheit des Menschen und damit verbundene Gewissensentscheidungen, die sich im konkreten Einsatz für die Einhaltung von Menschenrechten und auch in einem sachlich begründeten Einspruch äußern können. Glaubensüberzeugungen verdanken sich sowohl der persönlichen Erfahrung, als auch einer begründeten sowie nachvollziehbaren Überzeugung und drücken sich in einem hohen Maß an Eigenverantwortung aus. Da sich der persönliche Glaube immer in einem Prozess befindet, Veränderungen unterworfen ist und sich je nach Lebenssituation anders zeigt, geht es im freikirchlichen Religionsunterricht auch um die Auseinandersetzung mit der Dialektik von Vertrauen und Zweifeln. Auch die eigene Glaubwürdigkeit ist eine Frage, die sich immer wieder stellt.
(Beim Lehrstoff: Themenbereiche Kirchengeschichte, Ethik und Bibelkunde )
2.1.5 Soziale Kompetenz:
Die Beziehung anderen Menschen gegenüber ist geprägt von Respekt, Wertschätzung und Nächstenliebe. Angesichts der Verschiedenheit der Menschen sollen besonders Chancengleichheit und gegenseitige Solidarität betont werden. Die Kenntnis anderer Traditionen und Überzeugungen ist dafür eine wichtige Grundvoraussetzung.
(Beim Lehrstoff: Themenbereiche Persönlichkeitsentwicklung, Ethik und Interreligiöses Lernen )
2.1.6 Gesellschaftspolitische Kompetenz:
Der Religionsunterricht soll zu einer positiven Lebenseinstellung und zu Hoffnung ermutigen. Der Glaube soll vermittelt werden als von Gott geschenkte Offenbarung, die sich in Geschichte und Tradition entfaltet, sowie als Kontrast zur herrschenden Kultur und zur Gesellschaft. Als glaubender Mensch ist man zwar Teil der Kultur, hat aber auch den Anspruch, diese Kultur durch den Hinweis auf das gesellschaftspolitische Reformanliegen Jesu, wie es beispielsweise in der Bergpredigt gezeigt wird, herauszufordern und zu einer positiven Veränderung beizutragen. Das Verständnis der Menschenrechte, insbesondere Glaubens- und Gewissensfreiheit, ist für den freikirchlichen Religionsunterricht wesentlich und soll das Bewusstsein politischer Verantwortung wie auch demokratisches Denken fördern. Besonders der Hinweis auf die Verantwortung, einen nachhaltigen Lebensstil zu führen und künftige Generationen sowie die uns anvertraute Schöpfung mit zu berücksichtigen, wird im Religionsunterricht hervorgehoben. Damit hängt auch das Bekenntnis zur Unantastbarkeit des Lebens in all seinen Phasen zusammen. Der Glaube wird daher als Gabe, sowie als Aufgabe an den Menschen verstanden.
(Beim Lehrstoff: Themenbereich Ethik und Interreligiöses Lernen )
2.1.7 Gemeinwohlkompetenz:
Der Glaube hat immer auch einen gemeinschaftlichen Aspekt, der sich in gemeinsamen Erfahrungen in Familie, Kirchengemeinde und Schulgemeinschaft auswirkt. In den sozialen Aufgaben des Glaubens wie Diakonie und Mission zeigt sich die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber. Jeder Einsatz für Einzelinteressen muss immer auch das Gemeinwohl mitberücksichtigen.
(Beim Lehrstoff: Themenbereich Ethik )
2.2 Semesterübergreifendes Kompetenzmodell
Anl. 3
Das zumindest europaweit Besondere an diesem Kompetenzmodell und den 14 Kompetenzen für die mündliche Reifeprüfung ist, dass sich alle Kirchen und Religionsgesellschaften, die in Österreich Religionsunterricht verantworten, darauf verständigt haben, welche Kompetenzbereiche und -dimensionen in den Blick genommen werden sowie welche Kompetenzen eine religiös gebildete Person auszeichnen.
Die zu erwerbenden Kompetenzen sind besonders in Hinblick auf die Reifeprüfung folgende:
2.2.1 Wahrnehmungskompetenz:
– Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, sich selbst, ihr Lebensumfeld und die Welt mit ihren Chancen, Problemen, Grenzen und Entwicklungsmöglichkeiten offen und differenziert wahrzunehmen und diese Wahrnehmung zum Ausdruck zu bringen.
– Die Schülerinnen und Schüler können religiös bedeutsame Phänomene wahrnehmen. Sie (er)kennen und verstehen Sprach-, Kommunikations- und Gestaltungsformen, die für das religiöse Selbst- und Weltverständnis charakteristisch sind.
– Sie erkennen die vielfältigen Dimensionen religiösen Denkens und Handelns und reflektieren die unterschiedlichen Zugänge zur Religion sowie verschiedene Ausdrucksformen von Spiritualität.
(Beim Lehrstoff: Themenbereiche Kirchengeschichte, Persönlichkeitsentwicklung und Interreligiöses Lernen )
2.2.2 Religiöse Sach- und Darstellungskompetenz:
– Die Schülerinnen und Schüler können die zentrale Botschaft, die Grundbegriffe, die Aussagen der wichtigsten Texte bzw. Lehren, sowie entscheidende Phasen und geschichtliche Schlüsselereignisse ihrer Religion/Konfession wiedergeben und deuten. Sie können in der Fülle des Einzelnen religionsspezifische bzw. theologische Leitmotive entdecken.
– Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, zwischen verschiedenen kulturellen Ausprägungen ihrer Religion zu differenzieren, deren Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zu erkennen und sensibel darzustellen.
– Die Schülerinnen und Schüler können Grundformen religiöser Praxis (zB Rituale bzw. religiöse Riten und Feiern) in ihrer allgemeinen und persönlichen Bedeutung beschreiben und reflektieren.
(Beim Lehrstoff: Themenbereiche Kirchengeschichte und Bibelkunde )
2.2.3 Interkulturelle und interreligiöse Kompetenz:
– Die Schülerinnen und Schüler können eigene religiöse Vorstellungen auf Grund der zentralen Deutungsmuster ihrer Religion reflektieren. Sie können wichtige Grundlagen anderer Religionen/Konfessionen/Weltanschauungen darlegen.
– Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, die zentralen Deutungsmuster ihrer Religion mit den Deutungsmustern anderer religiöser Traditionen/Weltanschauungen/Weltbilder in Beziehung zu setzen.
– Auf Basis ihres Wissens und der erworbenen dialogischen Grundhaltung sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage, in der (religions)pluralen Gesellschaft mit Angehörigen anderer Kulturen, Konfessionen und Religionen respektvoll zu kommunizieren.
(Beim Lehrstoff: Themenbereich Interreligiöses Lernen )
2.2.4 Ethische Deutungs- und Urteilskompetenz:
– Die Schülerinnen und Schüler können verschiedene (religiös fundierte) Modelle ethischen Handelns beschreiben und beurteilen.
– Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, auf der Basis religiöser Grundwerte zu ethischen Konflikten sowie den damit verbundenen gesellschaftlichen Diskursen Stellung zu nehmen.
(Beim Lehrstoff: Themenbereich Ethik )
2.2.5 Lebensweltliche Anwendungskompetenz:
– Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, die zentrale Botschaft und die Deutungsmuster ihrer Religion als relevant für das Leben des/der Einzelnen und das Leben in der Gemeinschaft aufzuzeigen und zu würdigen.
– Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, in (inter)kulturellen und ethischen Herausforderungen unserer Welt Handlungsoptionen zu entwickeln und zu begründen, sowie Möglichkeiten von eigenem verantwortlichen Handeln zu beschreiben.
– Die Schülerinnen und Schüler können einen verantwortlichen Umgang mit Mensch und Natur darlegen.
(Beim Lehrstoff: Themenbereich Bibelkunde, Persönlichkeitsentwicklung und Ethik )
3. Lehrstoff
3.1 Allgemeine Bestimmungen und Kennzeichnung der wesentlichen Bereiche
Anl. 3
Pro Semester werden jeweils zwei Themen aus demselben Themenbereich unterrichtet. Diese beiden Themen sind mit den Buchstaben A und B gekennzeichnet. Wenn der Unterricht in zwei Semesterwochenstunden gehalten wird, müssen beide Themen behandelt werden. Der Umfang der Inhalte dieses Lehrplans ist mit zwei Religionsunterricht pro Schulwoche angelegt. Kommt nur eine Stunde pro Woche zustande, ist der bzw. die Lehrende angehalten, einerseits alle Themenbereiche in die Jahresplanung aufzunehmen, andererseits klare Schwerpunkte zu setzen und dementsprechend die anderen Inhalte wegzulassen. Thema A stellt für das jeweilige Semester jedenfalls einen wesentlichen Bereich dar, der für den Notenabschluss relevant ist. Zusätzlich muss jeweils im Sommersemester ein Teil des Themenbereichs „Interreligiöses Lernen“ unterrichtet werden. Dabei handelt es sich ebenfalls um einen wesentlichen Bereich, der für die Abschlussnote relevant ist. Er muss durchgenommen werden, unabhängig davon, ob der Unterricht in einer oder in zwei Semesterstunden gehalten wird. Beim Lehrstoff ist das entsprechende Thema mit dem Buchstaben C gekennzeichnet.
Die Themen bauen nicht aufeinander auf. Bei schulstufenübergreifenden Gruppen können die Schuljahre auch in unterschiedlicher Reihenfolge unterrichtet werden. Wichtig ist, dass jeder Schüler bzw. jede Schülerin im Verlauf von vier Schuljahren alle Themen unterrichtet bekommt, die als wesentliche Bereiche gekennzeichnet sind (Buchstaben A und C).
Zu jedem Thema werden Vorschläge für die Durchführung gemacht. Die Auswahl der Vorschläge obliegt der Lehrkraft. Dabei ist darauf zu achten, dass die Stoffmenge, die durchgenommen wird, für die Gruppe angemessen ist.
Zusätzlich zum Lehrstoff wird eine begleitende Lektüre biblischer Bücher empfohlen. Die Auswahl der Bücher obliegt der Lehrkraft.
3.2 Zusätzliche Bestimmungen für berufsbildende Schulen (Berufsschulen, berufsbildende mittlere und höhere Schulen, Kollegs, Schulen für Berufstätige und Sonderformen)
Anl. 3
In berufsbildenden höheren Schulen ist bei der Auswahl der Inhalte und deren Präsentation auf den Praxisbezug der Berufe zu achten.
In der 13. Schulstufe können Themen nach Wahl unterrichtet werden, die in früheren Schulstufen weggelassen wurden. Bei durchgehenden zwei Semesterwochenstunden, wenn keine Themen weggelassen wurden, können einzelne Themen vertieft werden. Die Auswahl der Themen obliegt der Lehrkraft.
3.3 Zusätzliche Bestimmungen für Bildungsanstalten für Elementarpädagogik sowie für Bildungsanstalten für Sozialpädagogik sowie deren Sonderformen
Anl. 3
Für den freikirchlichen Religionsunterricht in den Bildungsanstalten für Elementarpädagogik sind die Themenbereiche für die 13. Schulstufe festgelegt. Diese Bereiche sind wesentlich und deshalb prüfungsrelevant. Die einzelnen aufgezählten Inhalte sind verpflichtend und nicht als Vorschlag zu verstehen. Bei stufenübergreifenden Gruppen kann der Lehrstoff dieser Schulstufe auch in einer anderen Schulstufe unterrichtet werden.
3.4 Bestimmungen für Polytechnische Schulen und für die 9. Stufe der Sonderschule (Berufsvorbereitungsjahr)
Anl. 3
Für die Polytechnische Schulen und für die 9. Stufe der Sonderschule (Berufsvorbereitungsjahr) gilt der Lehrstoff der neunten Schulstufe.
3.5 9. Schulstufe, 1. und 2. Semester
Anl. 3
3.5.1 Themenbereich Bibelkunde:
A. Neues Testament.
Vorschläge zur Auswahl:
– Bergpredigt
– Inhalt und Botschaft des Johannes-Evangeliums
– Das Reich Gottes in Lukas und Apostelgeschichte
– Inhalt und Botschaft des Römer-Briefs
– Offenbarung
B. Spiritualität und Leben mit der Bibel.
Vorschläge zum Inhalt:
– Persönliche Erfahrungen in der Nachfolge Jesu; Bedeutung des individuellen Glaubenszeugnisses
– Relevanz der biblischen Neugeburt (Joh. 3); Entmythologisierung des Kinderglaubens
– Biblische Texte im Alltag anwenden
– Verschiedene Formen des Gebets
– Heiliger Geist
– Dreieinigkeit
3.5.2 Themenbereich Persönlichkeitsentwicklung:
A. Entwicklung von Persönlichkeit und Selbstwertgefühl.
Vorschläge zum Inhalt:
– Die Frage nach dem (Un)Sinn des Lebens
– Suche nach Orientierung und eigener Identität, Veränderung des eigenen Körpers
– Abhängigkeiten und sozial verantwortete Selbstbestimmung
– Reifungsprozesse, Adoleszenz
– Selbstkonzept, Ichfindung in der Spannung zwischen Selbstwertgefühl und Geltungsdrang
– Eigene Lebensentwürfe
– Vergleich verschiedener Modelle der Identitätsentwicklung (zB Petzold, Fünf-Säulen-Modell nach Petzold, Menschenbild im Alten und im Neuen Testament)
B. Lebensfragen.
Vorschläge zum Inhalt:
– Lebensfreude, Sehnsüchte, Wünsche, Glück – eigene Erfahrungen und Glücksvorstellungen, Hedonismus
– Genussfähigkeit und Suchtverhalten
– Krisen und Schicksalsschläge, Ängste, Suizid, Tod
– Be- und Entschleunigung, Leistung und Leistungsdruck
– Stressbewältigung
3.5.3 Themenbereich Interreligiöses Lernen:
C. Religionskunde.
Vorschläge zum Inhalt:
– Judentum, Geschichte des Judentums in der Diaspora, Antisemitismus, Shoah
– Islam
– Hinduismus
– Buddhismus
– Taoismus
– Konfuzianismus
– Aleviten
3.6 10. Schulstufe, 3. Semester
Anl. 3
3.6.1 Themenbereich Kirchengeschichte:
A. Reformation und Täufergeschichte.
Vorschläge zum Inhalt:
– Vorreformatorische Strömungen
– Luther, Zwingli, Calvin
– Anglikanische Kirche
– Täuferbewegung
– Mennoniten
– Baptisten
B. Frühe Kirchengeschichte.
Vorschläge zum Inhalt:
– Alte Kirche
– Augustin
– Konstantin
– Mittelalter
– Klöster, Reformbewegungen (Franziskaner, Dominikaner)
3.7 10. Schulstufe, 4. Semester
Anl. 3
3.7.1 Themenbereich Ethik:
A. Ethik für das Leben.
Vorschläge zum Inhalt:
– Wirtschaftssysteme (Kapitalismus, Kommunismus und der „Dritte Weg der christlichen Sozialreform“)
– Gewissen, Gewissenskonflikte
– Verhältnis von Glauben und Wissen
– Wichtige Aspekte der Umwelt-, Sozial- und Medizinethik
– Verschiedene Bereiche der Technik-Ethik: Gentechnik, Biotechnik, Informationstechnologie
– Beginn des Lebens, Schwangerschaft, Reproduktionsmedizin
– Wirtschaftstheorien und -modelle, Ethik in der Wirtschaft
– Gefährdung der Würde des Lebens
– Gewaltlosigkeit und Frieden mit der gesamten Schöpfung als Lebensprinzipien
B. Bewahrung der Schöpfung.
Vorschläge zum Inhalt:
– Schöpfung, Geschöpfe
– Erfahrungen und Auseinandersetzung mit der Natur; ökonomischer, ökologischer und sozialer Fortschritt; Chancen und Gefahren des Fortschritts
– Grenzen des Wachstums, nachhaltige Entwicklungen
– Konsum und Umweltverhalten, Umgang mit Geld und Gütern, Verteilung des Reichtums in der Welt
– Aufteilung der Welt in unterschiedliche ökonomische Zonen und damit verbundene Probleme
– Leben mit Einschränkungen und Behinderungen; eigene Begrenztheit
– Klimawandel als Herausforderung der Gegenwart
– Nachhaltigkeit
– Naturwissenschaft und Glaube
3.7.2 Themenbereich Interreligiöses Lernen:
C. Christliche Konfessionen.
Vorschläge zum Inhalt:
– Römisch-Katholisch
– Evangelisch
– Orthodox
– Altkatholisch
– Etc.
3.8 11. Schulstufe, 5. Semester
Anl. 3
3.8.1 Themenbereich Bibelkunde:
A. Altes Testament.
Vorschläge zum Inhalt:
– Inhalt und Botschaft des Buches Deuteronomium
– Psalmen als Gebete und als prophetische Texte
– Geschichte Israels
– Inhalt und Botschaft der drei großen Propheten
B. Der biblische Kanon.
Vorschläge zum Inhalt:
– Autorität der alt- und neutestamentlichen Schriften
– Inhalt und Sammlung des biblischen Kanons
– Alttestamentliche Prophezeiungen und deren Erfüllung
– Der hebräische und griechische Urtext und seine Überlieferung
– Das synoptische Problem
3.9 11. Schulstufe, 6. Semester
Anl. 3
3.9.1 Themenbereich Persönlichkeitsentwicklung:
A. Geschlechteridentität und Sexualität.
Vorschläge zum Inhalt:
– Orientierungssuche in Freundschaft, Sexualität und Partnerschaft
– Umgang mit der eigenen Sexualität, Verantwortung für den (die) Partner(in), biblische Lehre darüber
– Männer und Frauen zwischen Geschlecht und gesellschaftlicher Erwartung
– Vielfalt familiären Zusammenlebens
– Partnerschaft, Wunschvorstellungen und Wirklichkeit
– Aktuelle Diskussion über geschlechtsspezifische Lebensstile, Ehe und Familie aus biblischer Sicht
B. Medienkompetenz.
Vorschläge zum Inhalt:
– Kommunikation und wesentliche Aspekte der Gesprächskultur
– Informations- und Kommunikationstechnologie
– Freiheiten und Zwänge in der Lebenswelt Jugendlicher
3.9.2 Themenbereich Interreligiöses Lernen:
C. Ökumenischer Dialog.
Vorschläge zum Inhalt:
– Ökumenischer Rat der Kirchen
– Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich
– Ökumenische Erfahrungen in der Kirchengemeinde (zB Gottesdienste, Lange Nacht der Kirchen)
3.10 12. Schulstufe, 7. Semester
Anl. 3
3.10.1 Themenbereich Kirchengeschichte:
A. Freikirchen in Österreich.
Vorschläge zum Inhalt:
– Bündnisgemeinschaft „Freikirchen in Österreich“: Verfassung und Organisation
– Einzelne Bünde im Überblick, Strukturen der einzelnen Bünde
– Rechtssituation der „Freikirchen in Österreich“, Trennung von Kirche und Staat in Österreich
– Gemeinsame Glaubensgrundlagen im Überblick (Verfassung der „Freikirchen in Österreich“)
– Gemeinde als Organisationsform und soziales Modell, christliches Leben in der Gemeinde
– Bedeutende Theologen und Persönlichkeiten in der Geschichte der Freikirchen
B. Kirchengeschichte seit der Aufklärung.
Vorschläge zum Inhalt:
– Aufklärung und historisch-kritische Methode
– Methodistische Bewegung
– Erweckungsbewegungen
– Fundamentalistische Bewegung in Amerika
– Evangelische Allianz
– Ökumenische Bewegung
– Pfingstbewegung
3.11 12. Schulstufe, 8. Semester
Anl. 3
3.11.1 Themenbereich Ethik:
A. Ethik in Gemeinschaft.
Vorschläge zum Inhalt:
– Beziehungen, verschiedene Rollen des Individuums in der Gesellschaft (Familie, Peers, Schule, Gemeinde, Jugendgruppe, Vereine, Konsument, Staatsbürger, Rechtsperson, etc.)
– Begegnung mit dem Fremden – Offenheit, Neugier, Annahme, Vorurteile, Sündenbockmechanismen, Rassismus, Antisemitismus
– Fragen nach der Gerechtigkeit im persönlichen, sozialen und globalen Leben, Initiativen zur Überwindung der Ungerechtigkeit, Visionen gerechten Zusammenlebens
– Menschenrechte
B. Diakonisches Engagement.
Vorschläge zum Inhalt:
– Diakonische Arbeit und kirchliche Entwicklungszusammenarbeit
– Motivation für christliches Engagement, verschiedene Formen der Mission
– Freikirchen als gesellschaftlicher Faktor in Österreich
3.11.2 Themenbereich Interreligiöses Lernen:
C. Das Christentum im Dialog mit anderen Religionen.
Vorschläge zum Inhalt:
– Funktionen von Religion und Weltanschauung und unterschiedliche Erscheinungsformen
– Der Dialog der abrahamitischen Religionen
– Christenverfolgung in Geschichte und Gegenwart
– Das Zusammenleben Angehöriger verschiedener Religionen in Schule und Gesellschaft
3.12 Lehrstoff für die 13. Schulstufe an Bildungsanstalten für Elementarpädagogik sowie für Bildungsanstalten für Sozialpädagogik, 9. Semester
Anl. 3
3.12.1 Themenbereich Interreligiöse Kompetenz:
Verpflichtende Inhalte:
– Umgang mit „Fremden“ in der Bibel
– Menschenrechte bzw. Kinderrechte und Religionsfreiheit
– Positive und negative Religionsfreiheit
– Begegnungen mit Vertretern anderer Religionen
– Von anderen Religionen lernen
– Konflikte mit religiösem Hintergrund
3.13 Lehrstoff für die 13. Schulstufe an Bildungsanstalten für Elementarpädagogik sowie für Bildungsanstalten für Sozialpädagogik, 10. Semester
Anl. 3
3.13.1 Themenbereich Religiöse Entwicklung:
Verpflichtende Inhalte:
– Entwicklung des Glaubens: Vom Kleinkind bis zum Erwachsenen
– Vermittlung von Glaubensinhalten im Kindergartenalter
– Der Bildungsbegriff und seine Wurzeln in der Bibel und in der Aufklärung
– Lebensbilder von Kindern und Jugendlichen in der Bibel