BundesrechtVerordnungen26. Nachtrag zum ArzneibuchAnl. 3

Anl. 3

In Kraft seit 20. Mai 2008
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Aethanolum dilutum

Ethanol 70 Prozent ist eine Mischung von Ethanol 96 Prozent und Wasser.

Gehalt: Ethanol 70 Prozent enthält mindestens 69,2 und höchstens 71,5 Prozent (V/V) Ethanol (C 2 H 6 O ; Mr 46,07) beziehungsweise mindestens 61,5 und höchstens 64,0 Prozent (mlm) Ethanol (C 2 H 6 O; Mr 46,07) bei 20 °C.

Ethanol 96 Prozent 665 g

Wasser, Gereinigtes 335 g

Aussehen: klare, farblose, flüchtige Flüssigkeit

Löslichkeit: mischbar mit Wasser und Dichlormethan

Die Substanz brennt mit blauer, nicht rußender Flamme.

1: A, B

2: A, C, D

A. Relative Dichte (2.2.5): 0,883 bis 0,889

B. IR-Spektroskopie (2.2.24) Vergleich: Ethanol-70 Prozent Referenzspektrum des ÖAB. Das Spektrum der Substanz muss unter den gleichen Bedingungen aufgenommen werden wie das Referenzspektrum von Ethanol 70 Prozent.

C. 0,2 ml Substanz werden in einem 10-ml-Becherglas mit 1 ml einer Lösung von Kaliumpermanganat R (10 g · I -1 ) und 0,2 ml verdünnter Schwefelsäure R gemischt. Das Becherglas wird sofort mit einem Filterpapier bedeckt, das mit einer frisch hergestellten Lösung von 0,1 g Natriumpentacyanonitrosylferrat R und 0,5 g Piperazin-Hexahydrat R in 5 ml Wasser R getränkt ist. Nach einigen Minuten entwickelt sich auf dem Filterpapier eine intensive Blaufärbung, die nach 10 bis 15 min verblasst.

D. 1 ml Substanz wird mit Wasser R zu 100 ml verdünnt. Werden 5 ml Lösung mit 3 ml verdünnter Natriumhydroxid-Lösung R und anschließend langsam mit 2 ml Jod-Lösung (0,05 mol · I -1 ) versetzt, entwickelt sich der Geruch nach Jodoform. Innerhalb von 10 min bildet sich ein gelber Niederschlag.

Aussehen : Die Substanz muss klar (2.2.1) und farblos (2.2.2, Methode II) sein. 0,5 ml Substanz wird mit Wasser R zu 10 ml verdünnt. Nach 5 min langem Stehen muss die Lösung klar (2.2.1) sein.

Sauer oder alkalisch reagierende Substanzen : 20 ml Substanz werden mit 20 ml kohlendioxidfreiem Wasser R und 0,1 ml Phenolphthalein-Lösung R versetzt. Die Lösung ist farblos. Nach Zusatz von 1,0 ml Natriumhydroxid-Lösung (0,01 mol · I -1 ) muss eine Rosafärbung auftreten (30 ppm, berechnet als Essigsäure).

Flüchtige Verunreinigungen : Gaschromatographie (2.2.28).

Untersuchungslösung: 100 ml Substanz werden mit 25 μl 4-Methylpentan-2-ol R versetzt.

Referenzlösung: 50,0 ml Substanz werden mit 125 μl 4-Methylpentan-2-ol R, 75 μl wasserfreiem Methanol R, 4 μl Acetaldehyd R, 12 μl Acetal R und 1 μl Benzol R versetzt. 20 ml Lösung werden mit Substanz zu 200 ml verdünnt.

Säule:

–Größe:

l

= 30 m, Ø = 0,32 mm

–Stationäre Phase: Poly[(cyanopropyl)(phenyl)][dimethyl]siloxan

R

(Filmdicke 1,8 μm)

Trägergas : Helium zur Chromatographie R

Durchflussrate: 1,5 ml · min -1

Splitverhältnis: 1 : 20

Temperatur:

Zeit (min) Temperatur (°C)
Säule 0-12 40
12-32 40-240
32-42 240
Probeneinlass 260
Detektor 260

Detektion: Flammenionisationsdetektor

Einspritzen : je 1 μl

1 μl Referenzlösung wird eingespritzt. Die Empfindlichkeit des Systems wird so eingestellt, dass die Höhe des zweiten Peaks, der vor dem Hauptpeak eluiert, mindestens 50 Prozent des maximalen Ausschlags beträgt.

Eignungsprüfung: Referenzlösung

–Auflösung: mindestens 1,5 zwischen dem ersten (Acetaldehyd) und dem zweiten Peak

(Methanol)

Grenzwerte

– Acetaldehyd und Acetal: höchstens 8 ppm

(V/V),

berechnet als Acetaldehyd

Die Summe der Gehalte an Acetaldehyd und Acetal, berechnet als Acetaldehyd in ppm (V/V), wird nach folgender Formel berechnet:

Aldehyd U = Fläche des Acetaldehyd-Peaks im Chromatogramm der Untersuchungslösung
Aldehyd R = Fläche des Acetaldehyd-Peaks im Chromatogramm der Referenzlösung
Acetal U = Fläche des Acetal-Peaks im Chromatogramm der Untersuchungslösung
Acetal R = Fläche des Acetal-Peaks im Chromatogramm der Referenzlösung
P U = Fläche des Peaks von 4-Methylpentan-2-ol im Chromatogramm der Untersuchungslösung
P R = Fläche des Peaks von 4-Methylpentan-2-ol im Chromatogramm der Referenzlösung
–Methanol: höchstens 150 ppm (V/V)

Der Gehalt an Methanol (ppm) wird aus den Flächen der entsprechenden Peaks in den Chromatogrammen der Untersuchungslösung und der Referenzlösung nach folgender Formel berechnet:

Methanol U = Fläche des Methanol-Peaks im Chromatogramm der Untersuchungslösung
Methanol R = Fläche des Methanol-Peaks im Chromatogramm der Referenzlösung
P U = Fläche des Peaks von 4-Methylpentan-2-ol im Chromatogramm der Untersuchungslösung
P R = Fläche des Peaks von 4-Methylpentan-2-ol im Chromatogramm der Referenzlösung
–Benzol: höchstens 2 ppm (V/V)

Der Gehalt an Benzol (ppm) wird aus den Flächen der entsprechenden Peaks in den Chromatogrammen der Untersuchungslösung und der Referenzlösung nach folgender Formel berechnet:

Benzol U = Fläche des Benzol-Peaks im Chromatogramm der Untersuchungslösung
Benzol R = Fläche des Benzol-Peaks im Chromatogramm der Referenzlösung
P U = Fläche des Peaks von 4-Methylpentan-2-ol im Chromatogramm der Untersuchungslösung
P R = Fläche des Peaks von 4-Methylpentan-2-ol im Chromatogramm der Referenzlösung

Falls erforderlich kann der Nachweis von Benzol mit einem anderen geeigneten Chromatographie-System (stationäre Phase mit unterschiedlicher Polarität) geführt werden.

–Summe weiterer Verunreinigungen im Chromatogramm der Untersuchungslösung:

Die Summe der Peakflächen, mit Ausnahme der Fläche des Hauptpeaks und der Peakflächen von 4- Methylpentan-2-ol, Acetaldehyd, Methanol, Acetal und Benzol, darf nicht größer sein als die Peakfläche von 4-Methylpentan-2-ol im Chromatogramm der Referenzlösung (250 ppm).

Verdampfungsrückstand : höchstens 25 ppm (m/V)

100 ml Substanz werden auf dem Wasserbad zur Trockne eingedampft. Der Rückstand, 1 h lang bei 100°C bis 105°C getrocknet, darf höchstens 2,5 mg betragen.

Vor Licht geschützt

A. 1,1-Diethoxyethan (Acetal)

B. Acetaldehyd

C. Aceton

D. Benzol

E. Cyclohexan

F. Methanol

G. Butan-2-on (Ethylmethylketon)

H. 4-Methylpentan-2-on (Isobutylmethylketon)

I. Propan-1-ol

J. Propan-2-ol (Isopropanol)

K. Butan-1-ol

L. Butan-2-ol

M. 2-Methylpropanol (Isobutanol)

N. Furan-2-carbaldehyd (Furfural)

O. 2-Methylpropan-2-ol (tert-Butanol; 1,1-Dimethylethylalkohol)

P. 2-Methylbutan-2-ol

Q. Pentan-2-ol

R. Pentan-1-ol

S. Hexan-1-ol

T. Heptan-2-ol

U. Hexan-2-ol

V. Hexan-3-ol

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