1. ANWENDUNGSBEREICH
Diese Methode beschreibt die quantitative Bestimmung von Dichlormethan (Methylenchlorid) und 1,1,1-Trichlorethan (Methylchloroform).
Sie ist auf alle kosmetischen Mittel anwendbar, die diese Verbindungen enthalten können.
2. DEFINITION
Der gemäß dieser Methode bestimmte Gehalt der Probe an Dichlormethan und an 1,1,1-Trichlorethan wird in Masseprozent ausgedrückt.
3. PRINZIP
Die quantitative Bestimmung beruht auf Gaschromatographie unter Verwendung von Trichlormethan (Chloroform) als internem Standard.
4. REAGENZIEN
Alle Reagenzien müssen analysenrein sein.
4.1. Trichlormethan (CHCl 3 ).
4.2. Tetrachlorkohlenstoff (CCl 4 ).
4.3. Dichlormethan (CH 2 Cl 2 ).
4.4. 1,1,1-Trichlorethan (CH 3 CCl 3 ).
4.5. Aceton.
4.6. Stickstoff.
5. GERÄTE
5.1. Übliches Laborgerät.
5.2. Gaschromatograph mit Wärmeleitfähigkeitsdetektor.
5.3. 50-100 ml Aufnahmeflasche (siehe Probenahme 5.3, Anlage 1)
5.4. Druckgasspritze (siehe Probenahmemethode 5.4.2.2, Anlage 2)
6. VERFAHREN
6.1. Probe ohne Gasüberdruck:
Die Probe in einen mit einem Stopfen verschlossenen Erlenmeyerkolben genau einwiegen; eine genau gewogene, der vermuteten Menge des in der Probe enthaltenen CH
2
Cl
2
und CH
3
CCl
3
äquivalente Menge CHCl
3
(4.1) als internen Standard hinzufügen und gründlich durchmischen.
6.2. Probe mit Gasüberdruck: In diesem Fall ist die im Kapitel Probenahme beschriebene Methode unter Beachtung folgender Einzelheiten anzuwenden:
6.2.1. Nach Überführung der Probe in die Aufnahmeflasche eine der vermuteten Menge des in der Probe enthaltenen CH 2 Cl 2 und/oder CH 3 CCl 3 äquivalente Menge des internen Standards (4.1) hinzufügen und gründlich durchmischen. Das Totvolumen des Ventils der Aufnahmeflasche wird mit 0,5 ml CCl 4 (4.2) gespült, das man verdunsten läßt. Die Masse des internen Standards wird durch Differenzwägung der Aufnahmeflasche ermittelt.
6.2.2. Das Teflonende der Injektionsspritze wird nach dem Aufziehen der Probe so mit Stickstoff (4.6) gespült, daß vor der Einführung in den Gaschromatographen im Teflonende keinerlei Probenrückstand zurückbleibt.
6.2.3. Nach jeder Probenahme ist das Ende des Ventils oder das eventuell benutzte Anschlußstück (mit Hilfe einer Injektionsspritze) mehrere Male mit Aceton (4.5) zu spülen und danach gründlich mit Stickstoff (4.6) zu trocknen.
6.2.4. Für jede Analyse sind Messungen anhand von zwei verschiedenen Aufnahmeflaschen und fünf Messungen pro Flasche durchzuführen.
7. CHROMATOGRAPHIE-BEDINGUNGEN
7.1. Vorsäule
Material: Edelstahl. Durchmesser: 3 mm oder 6 mm. Länge: 30 cm. Säulenfüllung: Chromosorb, wie für die Herstellung der analytischen Säule verwendet.
7.2. Säule
Die stationäre Phase besteht aus Hallcomid M 18 auf Chromosorb. Die Säule muß eine Auflösung R gleich oder besser als 1,5 ergeben.
r 1 und r 2 | = | Retentionszeiten in Minuten; |
W 1 und W 2 | = | Peakbreiten in halber Höhe in mm; |
d' | = | Papiervorschub in mm/min. |
7.3. Zum Beispiel führten folgende Säulen zu den gewünschten Ergebnissen:
Säule: | I | II | |
Material der Säule: | Edelstahl | Edelstahl | |
Länge: | 3,50 m | 4,0 m | |
Durchmesser: | 3 mm | 6 mm | |
Säulenfüllung: | |||
Chromosorb: | WAW | WAW-DMCS-HP | |
Korngröße: | 100-120 mesh | 60-80 mesh | |
Stationäre Phase: | Hallcomid M 18 | Hallcomid M 18 | |
10 % | 20 % | ||
Temperatur: | |||
Säule: | 65 °C | 75 °C | |
Injektor: | 150 °C | 125 °C | |
Detektor: | 150 °C | 200 °C | |
Trägergas: | |||
Helium: | 45 ml/min | 60 ml/min | |
Vordruck: | 2,5 bar | 2,0 bar | |
Injektion: | 15![]() | 15![]() | |
8. ERMITTLUNG DER PROPORTIONALITÄTSKOEFFIZIENTEN
In einen Erlenmeyerkolben ist das folgende Gemisch genau einzuwiegen:
CH
2
Cl
2
(4.3) : 30 % m/m Dichlormethan,
CH
3
CCl
3
(4.4) : 35 % m/m Trichlorethan,
CHCl
3
(4.1) : 35 % m/m Trichlormethan.
Dieses Gemisch dient dazu, die Werte der Proportionalitätskoeffizienten zu stabilisieren.
9. BERECHNUNGEN
9.1. Berechnung des Proportionalitätskoeffizienten einer Substanz p im Verhältnis zu einer Substanz a (interner Standard)
Bedeutet p die zu analysierende Substanz,
so ist:
k
p
: der Proportionalitätskoeffizient dieser Substanz,
m
p
: ihre Masse in der Mischung,
A
p
: ihre Peakfläche;
bedeutet a die Substanz des internen Standards,
so ist:
k
a
: ihr Proportionalitätskoeffizient (= 1 gesetzt),
m
a
: ihre Masse in der Mischung,
A
a
: ihre Peakfläche:
Zum Beispiel wurden folgende Proportionalitätskoeffizienten erhalten (für CHCl
3
: k = 1):
CH
2
Cl
2
: k
1
= 0,78
0,03
CH
3
CCl
3
: k
2
= 1,00
0,03
9.2. Berechnung des prozentualen Anteils (m/m) von CH 2 Cl 2 und CH 3 CCl 3 in der zu untersuchenden Mischung
k
1
: Proportionalitätskoeffizient von CH
2
Cl
2
,
k
2
: Proportionalitätskoeffizient von CH
3
CCl
3
,
m
a
: Masse in g des zugesetzten CHCl
3
,
m
s
: Masse in g der zu untersuchenden Probe,
A
a
: Peakfläche des CHCl
3
,
A
1
: Peakfläche des CH
2
Cl
2
,
A
2
: Peakfläche des CH
3
CCl
3
,
10. WIEDERHOLBARKEIT ( 1 )
Bei einem Gehalt an Dichlormethan und/oder 1,1,1-Trichlorethan von 25 % (m/m) darf der Unterschied zwischen den Ergebnissen zweier Parallelbestimmungen an derselben Probe 2,5 % absolut nicht überschreiten.
( 1 ) Siehe ISO-Norm 5725.
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