(1) Das Sammeln in größeren Mengen als in § 17 Abs. 2 festgelegt und das erwerbsmäßige Sammeln von wildwachsenden Pflanzen (Pflanzenteilen) sowie das Sammeln freilebender Tiere (Entwicklungsformen oder Teilen) ist vier Wochen vor Aufnahme der Tätigkeit der Behörde anzuzeigen.
(2) In der Anzeige sind die sammelnden Personen, Umfang, Zeit (höchstens ein Kalenderjahr), Ort, Zweck und Art des Sammelns anzugeben.
(3) Die Behörde hat das Sammeln zu untersagen, wenn im Sammelgebiet ein bedrohlicher Rückgang der zu sammelnden Art zu befürchten ist oder die anzuwendende Fangart mit einer unnötigen Tierquälerei verbunden ist.
(4) Durch Bescheid kann die Landesregierung Ausnahmen von den Vorschriften nach § 18 gestatten, sofern es keine anderweitige zufrieden stellende Lösung gibt und unter der Bedingung, dass die Populationen der betroffenen Art in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet trotz der Ausnahmegenehmigung ohne Beeinträchtigung in einem günstigen Erhaltungszustand verweilen. In der Bewilligung ist zumindest festzulegen,
1. für welche Arten die Ausnahme gilt,
2. die zugelassenen Fang- oder Tötungsmittel, -einrichtungen und –methoden und
3. welche Kontrollen vorzunehmen sind.
(5) Eine Bewilligung gemäß Abs. 4 darf nur erteilt werden
1. zum Schutz der wildlebenden Tiere und Pflanzen und zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume;
2. zur Verhütung ernster Schäden insbesondere an Kulturen und in der Tierhaltung sowie an Wäldern, Fischgründen und Gewässern sowie an sonstigen Formen von Eigentum;
3. im Interesse der Volksgesundheit und der öffentlichen Sicherheit oder aus anderen zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art oder positiver Folgen für die Umwelt;
4. zu Zwecken der Forschung und des Unterrichts, der Bestandsauffüllung und Wiederansiedlung und der für diese Zwecke erforderlichen Aufzucht einschließlich der künstlichen Vermehrung von Pflanzen;
5. um unter strenger Kontrolle, selektiv und in beschränktem Ausmaß die Entnahme oder Haltung einer begrenzten Anzahl von Exemplaren bestimmter Tier- und Pflanzenarten zu erlauben.
( 6) Die Landes r eg ier ung kann m it Ve r o r dnung A u snah m en von den Ve r bo t en nach § 18 Abs. 4 f ür einz e lne Tie r - und Pflanz e n art en zulas s en, so f e r n es keine a nde r e zu fr iedens te ll e nde Lös u ng gibt u nd un t er der Bed i ngung, dass die Popu l a t i o nen der b e tr o ff enen Art in ih re m na t ü r lichen Ve r b r ei t u n gsgeb i et t r o t z der Ausnah m e r egel u ng o hne Be e i ntr äch t igung in einem gü ns t igen E r hal t ungsz u s t and ve r we i len, w enn e iner der f ol ge nden Gr ünde vorlieg t :
1. im I n t e r esse der V olksges u n d heit und der ö ff en t lichen Si c he r hei t , insbes o nd er e bei G e f ahr f ür Leib u n d Leben, o d er aus ande re n zwin g end e n Gr ünden des ü be r wie g e n den ö ff en t lichen I n t e r esses, einsc h lie ß l i ch solcher sozialer oder wi rt scha ft licher A r t oder posi t iv e r Folgen f ür die U m w e l t ;
2. zum Schu t z der wild l ebend e n T i e r e und P f lanzen und zur E r hal t ung der na t ü r lichen Lebens r ä um e;
3. zur Verhü t ung e r ns t er Schäden insbes o nde r e an Kul t u r en u nd in d e r Tie r hal t u n g sowie a n Wälde r n, Fischg r ünd e n und G ewässe r n s owie a n sons t igen Fo rm en von Eigen t u m ;
4. zu Zweck e n der Fo r schung und des Un t e rr ich t s, der Bes t ands a u ff üllu n g und Wi e d er ansied l u n g und der f ür diese Z wecke e rfor de r lichen Au f zucht einsc h lie ß l i ch der küns t lichen V erm eh r ung von P f lanz e n;
5. um un t er str enger K o n tr olle, se l ek t iv und i n besch r ä n k t em Aus m aß di e En t nah m e oder Hal t ung einer beg r enz t en, spezi f iz i e rt en Anzahl von Exe m pla re n bes t i mm ter Tie r - und P f lanze n a rt en zu erlauben.
( 7) I n der Ve r o r dnung nach Abs. 6 sind anz u geben:
1. f ür welche A r t die Ausnah m e gil t ,
2. zugelas s e n e Fang- oder Tö t ungs m i tt el, - einrich t ungen und -m e t hoden,
3. A r t der Risiken und ze it liche und ört liche U m s t ände f ür die Ausnah m e,
4. M aßnah m en zur st r engen Übe rw achung,
5. A r t der Kon tr ollen und
6. Bew e issic h e r ungs m aßnah m en .
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