132Bs100/18b – OLG Wien Entscheidung
Kopf
Das Oberlandesgericht Wien als Vollzugssenat nach § 16a StVG hat durch den Senatspräsidenten Dr. Dostal als Vorsitzenden sowie die Richterin Mag. Neubauer und den fachkundigen Laienrichter Oberst Mörwald als weitere Senatsmitglieder in der Vollzugssache des U***** L***** über dessen Beschwerde gegen den Erlass der Generaldirektion des (ungeachtet der am 8. Jänner 2018 in Kraft getretenen Bundesministeriengesetz-Novelle 2017,BGBl I Nr. 164/2017) „Bundesministeriums für Justiz“ vom ****, GZ *****, nach § 121b Abs 3 StVG in nichtöffentlicher Sitzung den
B e s c h l u s s
gefasst:
Spruch
Die Beschwerde wird als unzulässig zurückgewiesen.
Text
B e g r ü n d u n g
Mit dem angefochtenen Erlass ordnete die Generaldirektion beim Bundesministerium für Justiz (richtig: für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz) gemäß § 134 Abs 6 StVG den weiteren Vollzug der über den in der Justizanstalt ***** inhaftierten U***** L***** verhängte Freiheitsstrafe in der Justizanstalt ***** an.
Dagegen richtet sich die Beschwerde des Strafgefangenen, in der er zusammengefasst moniert, der Mitgefangene T***** B***** habe Handys in die Justizanstalt ***** geschickt, er sei folglich ohne Schuld verlegt worden und ersuche um Rücküberstellung in die Justizanstalt ***** (*****).
Rechtliche Beurteilung
Nach § 16a Abs 1 Z 2 StVG entscheidet das Oberlandesgericht Wien für das gesamte Bundesgebiet über Beschwerden gegen einen Bescheid des Bundesministeriums für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz.
Gemäß § 120 Abs 2 StVG können Strafgefangene binnen 14 Tagen Beschwerde gegen jede ihre subjektiv-öffentlichen Rechte betreffende Entscheidung erheben.
Sowohl durch die erstmalige Klassifizierung (§ 9 Abs 1 StVG) als auch durch eine allfällige spätere amtswegige Vollzugsortsänderung (§ 10 StVG) werden subjektiv-öffentliche Rechte des Strafgefangenen nicht berührt (vgl VwGH 15. April 2020, 2005/06/0218).
Gegen die mit Erlass der Generaldirektion verfügte amtswegige Vollzugsortsänderung vom ***** existiert daher kein Rechtszug (Drexler, StVG 3 § 134 Rz 4).
Die Beschwerde war daher als unzulässig zurückzuweisen.