JudikaturOLG Innsbruck

Ds21/12 – OLG Innsbruck Entscheidung

Entscheidung
19. August 2014

Kopf

Das Oberlandesgericht Innsbruck als Disziplinargericht für Richter und Staatsanwälte hat durch den Senatspräsidenten des Oberlandesgerichtes Dr. Salzmann als Vorsitzenden sowie den Senatspräsidenten des Oberlandesgerichtes Dr. Hoffmann und die Senatspräsidentin des Oberlandesgerichtes Dr. Brandstätter als weitere Mitglieder des Senates in der Disziplinarsache gegen Mag. T***** S***** über den Antrag der Disziplinaranwältin vom 22.7.2014 (ON 49) in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen:

Spruch

Gemäß § 130 Abs 1 RStDG wird das gegen Mag. T***** S***** eingeleitete Disziplinarverfahren e i n g e s t e l l t .

Text

Begründung:

Mit Beschluss des Disziplinargerichtes für Richter und Staatsanwälte vom 10.10.2013

Rechtliche Beurteilung

(ON 24) wurde gegen den Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft S***** Mag. T***** S***** in Anwendung des § 123 Abs 1 RStDG die Disziplinaruntersuchung wegen des Verdachtes eingeleitet, er habe die ihm durch § 57 Abs 1 zweiter Satz RStDG auferlegten Pflichten, sich mit voller Kraft und allem Eifer dem Dienst zu widmen, die Pflichten seines Amtes gewissenhaft, unparteiisch und uneigennützig zu erfüllen und seiner Verpflichtung zu einem achtungsvollen Umgang (Mobbingverbot) gemäß § 57a RStDG, wonach Richter, Staatsanwälte bzw Mitarbeiter einander mit Achtung zu begegnen und zu einem guten Funktionieren der dienstlichen Zusammenarbeit beizutragen und im Umgang mit Kollegen sowie Mitarbeitern Verhaltensweisen oder das Schaffen von Arbeitsbedingungen zu unterlassen haben, die die menschliche Würde verletzen oder dies bezwecken oder sonst diskriminierend sind, schuldhaft verletzt, indem er in wiederholten Fällen, teils ohne jegliche Entscheidungsgrundlage, teils mit sachfremden Argumenten als weisungsbefugter Gruppenleiter Sitzungsvertreter der Staatsanwaltschaft S***** angewiesen habe, Rechtsmittel gegen gerichtliche Urteile und Beschlüsse anzumelden bzw solche teilweise selbst angemeldet habe, insbesondere in den Verfahren ***** Hv ***** des Landesgerichtes S***** (***** St ***** der StA S*****), ***** Hv ***** des Landesgerichtes S***** (***** St ***** der StA S*****), ***** U ***** des BG H***** (***** NSt ***** der StA S*****), ***** Hv ***** des Landesgerichtes S***** (***** St ***** der StA S*****), und er habe hiedurch ein Dienstvergehen nach § 101 Abs 1 RStDG begangen. Die vom Disziplinaranwalt beantragte Einleitung der Disziplinaruntersuchung gegen Mag. T***** S***** wegen des weiteren Verdachtes, am 13./14.12.2012 durch sein Verhalten bei einer Jahresabschlussfeier ein Dienstvergehen nach § 101 Abs 1 RStDG begangen zu haben, wurde rechtskräftig abgelehnt.

Die durch den Untersuchungskommissär durchgeführte Disziplinaruntersuchung durch Vernehmung des Mag. T***** S*****, sowie der ZeugInnen Mag. C***** R*****, Mag. A***** W*****, Dr. C***** W*****, Mag. M***** H*****, Mag. C***** S*****, Mag. A***** S***** sowie HR Dr. C***** C***** haben den Verdacht, der Disziplinarbeschuldigte habe gegen die in § 57 Abs 1 zweiter Satz RStDG normierten Amtspflichten bzw gegen seine Verpflichtung zu einem achtungsvollen Umgang gemäß § 57a RStDG verstoßen, nicht erhärtet und keinen tragfähigen Hinweis auf die Begehung eines Dienstvergehens durch Mag. T***** S***** erbracht.

Das Disziplinarverfahren war daher im Sinne des Antrages der Leiterin der Oberstaatsanwaltschaft Innsbruck als Disziplinaranwältin vom 22.7.2014 gemäß § 130 Abs 1 RStDG einzustellen.

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