1Ob193/18s – OGH Entscheidung
Kopf
Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten Univ. Prof. Dr. Bydlinski als Vorsitzenden sowie die Hofräte und Hofrätinnen Mag. Wurzer, Mag. Dr. Wurdinger, Dr. Hofer Zeni Rennhofer und Dr. Faber als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei A***** S*****, gegen die beklagte Partei Republik Österreich (Bund), wegen Amtshaftung, über den außerordentlichen Revisionsrekurs der klagenden Partei gegen den Beschluss des Oberlandesgerichts Linz als Rekursgericht vom 26. September 2018, GZ 4 R 113/18t 11, mit dem deren Rekurs gegen den Beschluss des Landesgerichts Wels vom 9. August 2018, GZ 3 Nc 8/18d 5, zurückgewiesen wurde, den
Beschluss
gefasst:
Spruch
Der gerichtliche Erwachsenenvertreter Dr. E***** C*****, wird aufgefordert, binnen 14 Tagen zu erklären, ob er den von A***** S***** eingebrachten außerordentlichen Revisionsrekurs genehmigt (§ 6 Abs 2 ZPO).
Die schriftliche Erklärung ist beim Obersten Gerichtshof einzubringen.
Begründung:
Rechtliche Beurteilung
Für A***** S***** ist Rechtsanwalt Dr. E***** C***** zum Sachwalter bestellt worden, der dessen Vertretung vor Ämtern, Gerichten und Behörden zu besorgen hat. Gemäß § 1503 Abs 9 Z 10 ABGB sind Sachwalter, die vor dem 1. 7. 2018 bestellt wurden, nach dem 30. 6. 2018 gerichtliche Erwachsenenvertreter.
Nach § 1 Abs 2 ZPO mangelt es einer Person in jenen Verfahren an der Prozessfähigkeit, die in den Wirkungsbereich eines Erwachsenenvertreters fallen. Zur Vertretung im Verfahren ist nur der gesetzliche Vertreter allein berechtigt. Im Bereich der Angelegenheiten vor Gericht ist A***** S***** daher grundsätzlich nicht prozessfähig. Dieser Mangel kann allerdings durch Genehmigung des Erwachsenenvertreters geheilt werden, sodass im Sinn des § 6 Abs 2 ZPO ein entsprechender Verbesserungsauftrag zu erteilen ist (vgl 2 Ob 222/03s; 5 Ob 308/04m).