JudikaturOGH

12Ns61/09f – OGH Entscheidung

Entscheidung
24. September 2009

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat am 24. September 2009 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Dr. Holzweber als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofs Hon.-Prof. Dr. Schroll und Dr. T. Solé als weitere Richter, in Gegenwart der Richteramtsanwärterin Dr. Hofer als Schriftführerin, in der Strafsache gegen Mag. K***** L***** und andere Beschuldigte wegen des Verbrechens des Missbrauchs der Amtsgewalt gemäß § 302 Abs 1 StGB, AZ 2 St 53/09p der Korruptionsstaatsanwaltschaft und 18 Bs 216/09k des Oberlandesgerichts Wien, über die Anzeige der Ausgeschlossenheit des Hofrats des Obersten Gerichtshofs Dr. H***** N***** den Beschluss

gefasst:

Spruch

Hofrat des Obersten Gerichtshofs Dr. H***** N***** ist von der Entscheidung über die Beschwerde des E***** M***** gegen den Beschluss des Oberlandesgerichts Wien vom 6. Juli 2009, AZ 18 Bs 216/09k des Oberlandesgerichts Wien, ausgeschlossen.

Gründe:

Rechtliche Beurteilung

Der Oberste Gerichtshof hat über eine Beschwerde des Anzeigers E***** M***** gegen den Beschluss des Oberlandesgerichts Wien vom 16. Juli 2009, AZ 18 Bs 216/09k, mit dem sein Antrag auf Fortführung des Verfahrens unter anderem gegen den Richter Mag. K***** L*****, das von der Korruptionsstaatsanwaltschaft eingestellt worden war, zu entscheiden.

Nach der Geschäftsverteilung des Obersten Gerichtshofs fällt diese Sache in die Zuständigkeit des Senats 13. Hofrat des Obersten Gerichtshofs Dr. H***** N***** ist Mitglied dieses Senats und als Berichterstatter vorgesehen. Er legte den Akt am 27. August 2009 aufgrund seiner persönlichen Bekanntschaft mit Mag. L***** infolge geltentlicher gemeinsamer sportlicher Aktivitäten und gemeinsamen Musizierens zur Entscheidung über seine Ausgeschlossenheit gemäß § 43 Abs 1 Z 3 StPO vor.

Derartige persönliche Kontakte, die weit über ein bloßes dienstliches Begegnungsverhältnis hinausgehen, stellen äußere Umstände im Sinne des § 43 Abs 1 Z 3 StPO dar, die geeignet sind, bei einem verständig würdigenden objektiven Beurteiler naheliegende Zweifel an der unvoreingenommenen und unparteilichen Dienstverrichtung zu wecken (Lässig, WK-StPO § 43 Rz 10 f).

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