JudikaturOGH

5Ob167/03z – OGH Entscheidung

Entscheidung
08. Juli 2003

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch die Senatspräsidentin des Obersten Gerichtshofs Hon. Prof. Dr. Langer als Vorsitzende sowie die Richter des Obersten Gerichtshofs Dr. Floßmann und Dr. Baumann und die Richterinnen des Obersten Gerichtshofs Dr. Hurch und Dr. Kalivoda als weitere Richter in der Außerstreitsache der Antragsteller 1. Heinz Z*****, 2. Melitta Z*****, beide *****, vertreten durch Mag. Nadja Lorenz, Mietervereinigung Österreich Reichsratsstraße 15, wider den Antragsgegner Hans H*****, Kaufmann, *****, vertreten durch Hasberger, Seitz Partner, Rechtsanwälte OEG in Wien, und der weiteren Verfahrensparteien 1. Mathilde I*****, 2. F*****, 3. Walter R*****, 4. Gertrude S*****, 5. Maria R*****, 6. Peter K*****, 7. Hedwig W*****, 8. Martha W*****, 9. Konrad W*****, 10. Karl T*****, 11. Josefine T*****, 12. Marlene V*****, 13. Waltraud B*****, 14. Rodor B*****, 15. Theodora M*****, 16. Walter K*****, 17. Christine N*****, 18. Franz D*****, 19. Hildegard O*****, 20. Edith S*****, 21. Dr. Renate I*****, 22. Waltraud P*****, 23. Monika M*****, 24. Maria K*****, 25. Anna Z*****, 26. Veronika G*****, 27. Waltraud G*****, 28. Christian S*****, 29. Anna H*****, 30. Dr. Ilse L*****, 31. Otto S*****, 32. Alexandra S*****, 33. Josefine P*****, 34. Ing. Harald S*****, 35. Helga S*****, 36. Rosa E*****, 37. Josef *****, 38. Karla Pu*****, 39. Franz J*****, 40. Eveline J*****, 41. Gertrude F*****, 42. Friedrich T*****, 43. Editz H*****, 44. Theresia S*****, 45. Norbert M*****, 46. Mathilde K*****, 47. Brigitte W*****, 48. Ing. Gerhard Ö*****, 49. Jaffar Mohammad B*****, 50. Ingrid Z*****, 51. Brigitte H*****, 52. Rosmarie M*****, 53. Maria S*****, 54. Herbert G*****, 55. Margaretha G*****, 56. Walter B*****, 57. Josef T*****, 58. Agnes F*****, 59. Wilhelm S*****, 60. Mihajlo D*****, 61. Gulka D*****, 62. Regina S*****, 63. Harald J*****, 64. Eva Maria B*****, 65. Mladen K*****, 66. Sabine Z*****, 67. Regina J*****, 68. Ottilie S*****, 69. Susanne S*****, 70. Gertreude K*****, 71. Alois K*****, 72. Gerhard I*****, 73. Gerlinde I*****, 74. Maria M*****, 75. Josef R*****, 76. Konrad W*****, 77. Martha W*****, 78. Peter F*****, 79. Hildegard F*****, 80. Ingeborg H*****, 81. Mag. Josef Z*****, 82. Edelgard Z*****, wegen § 20 Abs 3 WEG iVm § 52 Abs 1 Z 6 WEG, aus Anlass des Revisionsrekurses der Antragsteller den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Die Akten werden dem Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien vorerst unerledigt zurückgestellt.

Das Rekursgericht wird aufgefordert, Ausfertigungen seiner Entscheidung vom 27. Februar 2003, GZ 40 R 270/02f 28, herstellen zu lassen, die dem gesetzlichen Parteienstand entsprechen.

Im Folgenden wird die Zustellung der rekursgerichtlichen Entscheidung sowie des Revisionsrekurses an die Verfahrensparteien 1. 82. durch das Erstgericht zu veranlassen sein.

Nach Ablauf der Rechtsmittelfrist werden die Akten dem Obersten Gerichtshof wiederum zur Entscheidung vorzulegen seien.

Text

Begründung:

Während das Erstgericht der Parteistellung aller Wohnungseigentümer des Hauses ***** in ***** Rechnung trug, unterließ dies das Rekursgericht mit dem Hinweis darauf, dass im Verfahren, in dem es um die Richtigkeit und Ordnungsgemäßheit der Verwalterabrechnung gehe, nur der Verwalter Antragsgegner sei, nicht jedoch die übrigen Miteigentümer. Es handle sich um einen Individualanspruch jedes einzelnen Wohnungseigentümers gegenüber seinem Machthaber.

Dem ist folgendes entgegenzuhalten:

Rechtliche Beurteilung

Dass es sich beim Anspruch auf Durchsetzung der Pflichten eines Verwalters (hier der Abrechnungsverpflichtung) um Individualansprüche der einzelnen Wohnungseigentümer handelt, heißt nur, dass nicht die Wohnungseigentümergemeinschaft, sondern der einzelne Wohnungseigentümer zur Antragstellung legitimiert ist. Aus der Bestimmung des § 52 Abs 2 Z 2 WEG ergibt sich aber, dass allen Wohnungseigentümern im Abrechnungsverfahren Parteistellung zukommt, das heißt auch die Entscheidungen zuzustellen sind. Ansonsten könnte sich die Rechtskraft einer Entscheidung nicht auf alle erstrecken. Es wird doch wohl nicht angenommen werden, dass es im gegenständlichen Haus 83 einzelne Abrechnungsverfahren gibt, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen könnten.

Um den übrigen Wohnungseigentümern ihre Verfahrensstellung deutlich zu machen, genügt jedoch ein Hausanschlag der rekursgerichtlichen Entscheidung in der derzeitigen Ausfertigung nicht, weil die Verfahrensparteien dem Kopf der Entscheidung nicht vollständig zu entnehmen sind.

Das Rekursgericht wird daher entsprechende Ausfertigungen seiner Entscheidung herzustellen haben, die Akten dem Erstgericht übersenden zu haben, damit dieses den erforderlichen Hausanschlag und damit eine ordnungsgemäße Zustellung an die übrigen Verfahrensparteien vornehmen kann. Nach Ablauf der Rechtsmittelfristen werden die Akten wieder zur Entscheidung anher vorzulegen sein.

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