13Ns5/02 – OGH Entscheidung
Kopf
Der Oberste Gerichtshof hat am 18. März 2002 durch den Vizepräsidenten des Obersten Gerichtshofes Hon. Prof. Dr. Brustbauer als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Rouschal, Dr. Schmucker, Dr. Habl und Dr. Ratz als weitere Richter, in Gegenwart des Richteramtsanwärters Mag. Lauermann als Schriftführer, in der Strafsache gegen Jiri S***** wegen des Vergehens des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt nach §§ 15, 269 Abs 1 StGB, AZ 3a EVr 10772/96 des Landesgerichtes für Strafsachen Wien, nichtöffentlich (§ 60 Abs 1 OGHGeo 2002) den Beschluss
gefasst:
Spruch
Die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Thomas Philipp und Dr. Michael Danek sind in der Entschädigungssache 14 Os 18/02 als befangen anzusehen.
Text
Gründe:
Rechtliche Beurteilung
Im oben bezeichneten Verfahren hat der Oberste Gerichtshof über einen Antrag nach § 2 Abs 1 lit a StEG zu entscheiden. Nach der Geschäftsverteilung des Obersten Gerichtshofes 2002 ist Hofrat des Obersten Gerichtshofes Dr. Philipp Mitglied des Senates 14, Hofrat des Obersten Gerichtshofes Dr. Danek erstes Ersatzmitglied dieses Senates. Beide haben jedoch in der Strafsache gegen Jiri S***** wegen des Vergehens des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt nach §§ 15, 269 Abs 1 StGB, AZ 3a EVr 10772/96 des Landesgerichtes für Strafsachen Wien, an der Abstimmung der Entscheidung des Oberlandesgerichtes Wien vom 29. Oktober 1996, AZ 19 Bs 416, 417/96 (= ON 24 des Vr-Aktes), teilgenommen, welche dem nun zu behandelnden Antrag nach § 2 Abs 1 lit a StEG zugrunde liegt.
Diese Konstellation wird zwar von den aufgezählten Ausschließungsgründen nach §§ 68 f StPO nicht erfasst, ist jedoch geeignet, die volle Unbefangenheit der genannten Stimmführer in Zweifel zu setzen (§ 72 Abs 2 StPO).