JudikaturOGH

9ObA1015/91 – OGH Entscheidung

Entscheidung
11. September 1991

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Hon.Prof. Dr. Kuderna als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Hon.Prof. Dr. Gamerith und Dr. Petrag sowie die fachkundigen Laienrichter Dr. Martin Meches und Renate Csörgits als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei H***** T*****, vertreten durch Dr. H***** E*****, Sekretär der Kammer für Arbeiter und Angestellte *****, dieser vertreten durch ***** Rechtsanwalt *****, wider die beklagte Partei R***** Gesellschaft mbH, ***** wegen 3.585,30 S sA infolge außerordentlicher Revision der klagenden Partei gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes Linz als Berufungsgericht in Arbeits- und Sozialrechtssachen vom 9. August 1991, GZ 12 Ra 72/91-10, den Beschluß

gefaßt:

Spruch

Die außerordentliche Revision der klagenden Partei wird gemäß § 508 a Abs 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 46 Abs 1 Z 1 ASGG zurückgewiesen (§ 510 Abs 3 ZPO).

Rechtliche Beurteilung

Begründung:

In der Entscheidung vom 29. August 1990, 9 Ob S 15/90 (= RdW 1990, 412 = WBl 1990, 378 = ZAS 1991/4 = EvBl 1991/3 = DRdA 1991/23) hat der Oberste Gerichtshof klar zum Ausdruck gebracht, daß auf den in § 10 Abs 1 UrlG geregelten Anspruch auf Urlaubsabfindung gewährter Urlaub ganz generell voll anzurechnen ist. Der Unterfall der Beendigung des Arbeitsverhältnisses vor Erfüllung der sechsmonatigen Wartezeit wurde nur deswegen besonders hervorgehoben, weil dort die Anwendung der in der Entscheidung abgelehnten Berechnungsmethode zu einer besonders krassen Besserstellung des Arbeitnehmers führt, der bereits einen Teil des Jahresurlaubes verbraucht hat. In diesem Sinne wurde die Entscheidung auch von deren Kommentatoren verstanden (siehe Andexlinger, Neue Judikatur zur Urlaubsabfindung, RdW 1990, 410 f (411); Schrank, Urlaubsabfindung nach teilweisem Urlaubsverbrauch, ecolex 1991, 41 f (42 und Anm 6); Tomandl, Kommt Bewegung in das Urlaubsrecht?, ZAS 1991, 1 ff (2); Grömmer-Oberhofer, DRdA 1991, 234 ff (236)).

Rückverweise