JudikaturJustiz192Bl81/20m

192Bl81/20m – LG für Strafsachen Wien Entscheidung

Entscheidung
13. Januar 2021

Kopf

Das Landesgericht für Strafsachen Wien als Vollzugsgericht am Sitz des Oberlandesgerichtes Wien (§ 16 Abs 3 StVG) hat durch den Präsidenten Mag. Friedrich Forsthuber als Vorsitzenden sowie die Richterin Mag. Sylvia Primer und die fachkundige Laienrichterin Oberstleutnant Heidemarie Heinz als weitere Senatsmitglieder über die Beschwerde des C***** G***** K***** vom 17.09.2020 gegen den Bescheid des Leiters der Justizanstalt ***** vom *****, EÜH *****, in nichtöffentlicher Sitzung am 13.01.2021 den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Der Beschwerde wird nicht Folge gegeben.

Text

Begründung:

Mit dem angefochtenen Bescheid des Leiters der Justizanstalt ***** vom ***** wurde der Antrag des C***** G***** K***** vom ***** auf Bewilligung des Vollzugs der über ihn mit Urteil des Bezirksgerichtes ***** vom ***** , rechtskräftig seit ***** , ***** , wegen des Vergehens der Körperverletzung nach § 83 Abs 1 StGB verhängten Freiheitsstrafe in der Dauer von vier Monaten in Form des elektronisch überwachten Hausarrests wegen Fehlens der Voraussetzungen des § 156c Abs 1 Z 4 StVG abgewiesen.

Gegen diesen Bescheid richtet sich die fristgerecht erhobene Beschwerde des Verurteilten vom 17.09.2020.

Folgender Sachverhalt steht fest:

Die Strafregisterauskunft (ON 35) des am ***** geborenen C***** G***** K***** weist insgesamt zehn Verurteilungen überwiegend wegen Gewalt-, Vermögens- und Kridadelikten auf, davon drei Bedachtnahmen gemäß §§ 31, 40 StGB. Zunächst wurde er mit Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen ***** vom *****, rechtskräftig seit *****, *****, *****, wegen §§ 83 Abs 1 und 125 StGB zu einer unter Bestimmung einer Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehenen Freiheitsstrafe in der Dauer von zwei Monaten verurteilt. Unter Bedachtnahme auf diese Verurteilung erfolgte vom selben Gericht unter *****, ***** am *****, rechtskräftig seit *****, wegen §§ 159 Abs 1 Z 1 und 2 (161 Abs 1) StGB und 114 Abs 1 und 2 ASVG eine Verurteilung des C***** G***** K***** zu einer für eine Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehenen Zusatzfreiheitsstrafe in der Dauer von einem Monat. Mit Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen ***** vom *****, rechtskräftig seit *****, *****, *****, wurde C***** G***** K***** wegen § 83 Abs 1 StGB zu einer Geldstrafe von 100 Tagessätzen zu je ***** ATS verurteilt, die (zum Teil) unter Bestimmung einer Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehen wurde. Unter Bedachtnahme auf die drei genannten Verurteilungen erfolgte vom selben Gericht unter *****, ***** am *****, rechtskräftig seit *****, wegen § 83 Abs 1 StGB eine Verurteilung des C***** G***** K***** zu einer unbedingten Zusatzgeldstrafe von 20 Tagessätzen zu je ***** ATS. Unter Bedachtnahme auf die genannten vier Verurteilungen wurde C***** G***** K***** mit Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen ***** vom *****, rechtskräftig seit *****, *****, *****, wegen §§ 146, 147 Abs 2 und 288 Abs 1 StGB zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe im Ausmaß von 12 Monaten verurteilt, wobei mit Entschließung des Bundespräsidenten vom ***** der Rest der Freiheitsstrafe bedingt nachgesehen wurde.

Mit Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen ***** vom *****, rechtskräftig seit *****, *****, wurde C***** G***** K***** wegen §§ 146, 147 Abs 1 Z 1, Abs 3, 148 (2. Fall) und 156 Abs 1 und 2 StGB zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt, aus welcher er mit Beschluss des Landesgerichtes ***** vom *****, *****, am ***** unter Bestimmung einer Probezeit von drei Jahren und Anordnung von Bewährungshilfe bedingt entlassen wurde.

Mit Urteil des Landesgerichtes ***** vom *****, rechtskräftig seit *****, *****, wurde C***** G***** K***** wegen §§ 156 Abs 1, 161 Abs1; 15, 105 Abs 1 und 107b Abs 1 StGB zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Vollzugsdatum ist der *****.

Mit Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen ***** vom *****, rechtskräftig seit *****, *****, wurde C***** G***** K***** wegen §§ 105 Abs 1 und 107 Abs 1 StGB zu einer Freiheitsstrafe von fünf Monaten verurteilt. Aus dieser Freiheitsstrafe wurde der Beschwerdeführer mit Beschluss des Landesgerichtes für Strafsachen ***** vom *****, *****, am ***** unter Bestimmung einer Probezeit von drei Jahren bedingt entlassen, in weiterer Folge wurde die Probezeit auf fünf Jahre verlängert. Er vollzog die Freiheitsstrafe in Form des elektronisch überwachten Hausarrestes.

Am ***** verletzte C***** G***** K***** D***** D***** durch Versetzen eines Schlages gegen das Gesicht, wodurch dieser eine Prellung in der Gesichtsregion und eine Schulterprellung erlitt, am Körper, weshalb er mit Urteil des Bezirksgerichtes ***** vom *****, *****, wegen des Vergehens der Körperverletzung nach § 83 Abs 1 StGB zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je EUR *****, somit insgesamt EUR *****, die im Zuge eines Rechtsmittelverfahrens mit Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen ***** vom *****, *****, auf eine Freiheitsstrafe von vier Monaten erhöht wurde, verurteilt wurde (ON 19). Zum Tatzeitpunkt befand sich der Beschwerdeführer im Strafvollzug in Form des elektronisch überwachten Hausarrestes zur Verbüßung der oben genannten Freiheitsstrafe. Der verfahrensgegenständliche Antrag auf Strafvollzug in Form des elektronisch überwachten Hausarrests bezieht sich auf diese Verurteilung.

Nach Erlassung der Strafvollzugsanordnung im Verfahren ***** des Bezirksgerichtes ***** stellte C***** G***** K***** am ***** den gegenständlichen Antrag auf Strafvollzug in Form des elektronisch überwachten Hausarrests, der am ***** in der Justizanstalt ***** einlangte und in dem dieser das Unternehmen „*****“ als Arbeitgeber bezeichnete. Tatsächlich war C***** G***** K***** erst ab ***** offiziell bei der ***** als Angestellter tätig (vgl. zwar Anmeldung bei der OEGK ab *****, ON 22 AS 11, allerdings weitere Anmeldung bei der OEGK ab *****, ON 22 AS 5 sowie Sozialversicherungsauskunft ON 36 ab *****). Zum Zeitpunk der Einbringung des Antrags auf Strafvollzug in Form des elektronisch überwachten Hausarrests ging er somit der im Antrag angeführten Beschäftigung nicht nach.

Im Auftrag des Anstaltsleiters der Justizanstalt ***** wurde der Beschwerdeführer mit ihm am ***** zugegangener Note vom ***** zur Nachreichung diverser Unterlagen, insbesondere eines Dienstvertrages, unter Fristsetzung von zwei Wochen aufgefordert (ON 33).

Am ***** setzte der Beschwerdeführer die Justizanstalt schriftlich per E-Mail in Kenntnis, dass er die Anmeldung bei der Krankenkasse sowie alle weiteren Bestätigungen in der ersten Jännerwoche 2020 übermitteln werde, da sowohl die Geschäftsführerin als auch deren Steuerberater bis ***** auf Urlaub seien. Am ***** informierte der Beschwerdeführer per E-Mail, dass der Steuerberater am ***** wieder da sei und er noch am selben Tag alle geforderten Unterlagen übermitteln werde (ON 29). Schließlich übermittelte der Beschwerdeführer am ***** seine Anmeldung bei der Krankenkasse (ON 28, ON 22 AS 11), die jedoch in der eingeholten Sozialversicherungsauskunft (ON 36) nicht aufscheint; ein beiderseitig unterzeichneter Dienstvertrag wurde hingegen nicht übermittelt.

Von Seiten der Anstaltsleitung der Justizanstalt ***** wurde ein Erhebungsbericht des Vereins Neustart eingeholt. In seinem Bericht gemäß §§ 29c iVm 15 BewährungshilfeG vom ***** (ON 6) führte der Verein Neustart aus, dass der Beschwerdeführer über eine geeignete Wohnmöglichkeit in ***** Wien, *****, eine ca. *****m² große sehr gepflegte Mietwohnung mit monatlichen Fixkosten in Höhe von € ***** (€ ***** Miete, € ***** Betriebskosten, € ***** Energiekosten) verfügt. In der Wohnung ist auch seine *****-jährige Tochter, M***** K*****, gemeldet, die sich dort aber nur gelegentlich aufhält. Die Einverständniserklärung liegt vor. A***** L*****, Geschäftsführerin der *****, bei der der Beschwerdeführer angab, als Angestellter beschäftigt zu sein, konnte dessen Angaben zur Beschäftigung keinesfalls bestätigen. Auch der von ihm vorgelegte Dienstvertrag wurde vom Arbeitgeber nicht unterschrieben. Der Beschwerdeführer verfügte zum Erhebungszeitpunkt daher über keine geeignete Beschäftigung für die Durchführung des elektronisch überwachten Hausarrests. Die Angaben des Beschwerdeführers zu seinem Einkommen und seiner finanziellen Situation beruhen im Wesentlichen nur auf dessen mündlichen Aussagen, in welchen er ausführte, über ein monatliches Einkommen (inklusive Provisionen) in Höhe von € ***** zu verfügen. Die Wohnungskosten entstammen dem Mietvertrag. Das Bruttogehalt ist im Dienstvertrag angeführt, der allerdings, wie bereits erwähnt, vom Arbeitgeber nicht unterschrieben wurde. Dessen Angaben konnten von A***** L***** im Übrigen nicht bestätigt werden. So ist auch die finanzielle Grundlage für die Durchführung des elektronisch überwachten Hausarrests nicht gegeben. Ebenso wenig war zum Erhebungszeitpunkt ein Kranken- und Unfallversicherungsschutz gegeben.

Am ***** schrieb C***** G***** K***** ein E-Mail an die Justizanstalt ***** in welchem er mitteilte, dass A***** L***** aus Rache falsche Angaben gemacht habe (ON 7).

In dem gemäß §§ 156d Abs 1 letzter Satz iVm 135 Abs 2 erster Satz letzter Halbsatz und zweiter Satz sowie Abs 3 StVG am ***** durchgeführten Parteiengehör (ON 9) wurde C***** G***** K***** die Gelegenheit eingeräumt, zu den Voraussetzungen des elektronisch überwachten Hausarrests Stellung zu nehmen. Begleitet wurde er von A***** L*****. Er gab an, dass die Probleme mit A***** L***** beigelegt seien und er bei ihr angestellt sei; sie bestätigte dessen Angaben. Befragt zu der Verurteilung betreffend das gegenständliche Verfahrens gab er an, dass er sich nur verteidigt habe.

Der Verein Neustart führte Nacherhebungen zur Beschäftigung und finanziellen Situation des C***** G***** K***** durch und lud diesen am ***** gemeinsam mit A***** L***** zum Gespräch (ON 11 AS 1). Er sei als Projektleiter für die ***** tätigt. A***** L***** bestätigte dessen Angaben. Er gab an, seine Angaben durch entsprechende Belege zu bestätigen. Trotz Urgenz per E-Mail am ***** und telefonisch am ***** übermittelte der Beschwerdeführer keine schriftlichen Belege.

Mit Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen ***** vom *****, rechtskräftig seit *****, *****, wurde C***** G***** K***** wegen der Vergehen der Nötigung nach §§ 15, 105 Abs 1 StGB und des Vergehens der Sachbeschädigung nach § 125 StGB zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten verurteilt (ON 16). Der Verurteilung liegt zugrunde, dass er am *****, ***** und ***** P***** H***** durch gefährliche Drohung mit zumindest einer Verletzung am Körper ihres Ehegatten DI G***** G***** W***** H***** zu einer Handlung zu nötigen versucht hat, nämlich zum Wiedereingehen einer Beziehung mit ihm sowie im Zeitraum ***** bis ***** eine fremde Sache, nämlich eine „*****“ Handtasche von P***** H***** zerstört hat, indem er sie zerschnitt. Ein neuerliches Verfahren wurde seitens des Beschwerdeführers weder gegenüber der Justizanstalt ***** noch gegenüber dem Verein Neustart angegeben. Im genannten Verfahren wurde ihm Strafaufschub gemäß § 6 Abs 1 Z 2 lit a StVG bis ***** gewährt.

Am ***** bestätigte A***** L***** erneut gegenüber der Justizanstalt ***** schriftlich, dass der Beschwerdeführer bei ihr in einem unbefristeten Dienstverhältnis angestellt sei. Der anbei übermittelte Dienstvertrag wurde allerdings weder von A***** L***** noch vom Beschwerdeführer unterschrieben (ON 22). Vorgesehen wurde ein monatliches Bruttogehalt in Höhe von € *****. Eine Anmeldung bei der Sozialversicherung besteht seit ***** (ON 36).

Am ***** schrieb A***** L***** ein E-Mail an die Justizanstalt *****, in welchem sie ersuchte, dem Beschwerdeführer den elektronisch überwachten Hausarrest zu genehmigen, da dieser für das Weiterbestehen der ***** von großer Bedeutung sei und sie im Fall der Nichtbewilligung das Unternehmen wahrscheinlich schließen müsste (ON 10).

Am ***** teilte der Beschwerdeführer der Justizanstalt ***** mit, dass bei ihm ein großes Problem aufgetreten sei und sich die RA Dr. V***** melden werde (ON 14). Seitdem hat sich der Antragsteller nicht mehr gemeldet.

Am ***** wurde von der LPD ***** nach Anzeigeerstattung durch A***** L***** wegen gefährlicher Drohung, gegen C***** G***** K***** als Gefährder fernmündlich ein Betretungsverbot gemäß § 38a SPG für die Wohnung von A***** L***** sowie ein Annäherungsverbot von 100 Meter für das Schutzobjekt ausgesprochen (ON 38 AS 11). Der Beschwerdeführer wurde am ***** festgenommen. Mit Beschluss des Landesgerichtes für Strafsachen ***** vom *****, AZ ***** (ON 38 AS 3), wurde über den Beschwerdeführer die Untersuchungshaft verhängt, nunmehr liegt zu AZ ***** des Landesgerichtes für Strafsachen ***** eine (nicht rechtswirksame) Anklageschrift wegen des Vergehens der Veruntreuung nach § 133 Abs 1 und 2 erster Fall StGB, der Vergehen der gefährlichen Drohung nach § 107 Abs 1 StGB und des Vergehen des Betruges nach § 146 StGB vor (ON 43). Danach ist er dringend verdächtig, in *****

I./im ***** 2020 ein Gut, das ihm anvertraut wurde, sich mit dem Vorsatz zugeeignet zu haben, sich dadurch unrechtmäßig zu bereichern, indem er das ihm von A***** L***** zur Verfügung gestellte Firmenfahrzeug der Marke ***** mit einem Restwert von EUR 91.500,--, sohin in einem EUR 5.000,-- übersteigenden Wert, vereinbarungswidrig nicht zurückstellte und es einem Eigentümer gleich verwendet;

II./ andere gefährlich bedroht zu haben, um sie in Furcht und Unruhe zu versetzen, und zwar

A./ am ***** A***** L*****, indem er ihr persönlich sagte „ Wenn du mir nochmal drohst, wirst schon sehen, was passiert “ und ihr in Folge eine Sprachnachricht mit folgendem Inhalt schickte: „ Ich warne dich. Wenn das Schloss in den Riegel fällt, kannst du deine Tage zählen und ich hole mir dich und euch alle. “;

B./ am ***** A***** L*****, indem er ihr eine Sprachnachricht mit folgendem Inhalt schickte: „ Solltest du mich bescheißen wollen, dann reiß ich dir den Schlund heraus du miese Sau “ und „ Du kannst die Tage zurückzählen, wo ich euch hole, du Kübel. “;

C./ am ***** A***** L*****, C***** K***** und E***** S*****, wobei es ihm darauf ankam, dass ihnen die Nachricht zukam, indem er dem Rechtsanwalt von A***** L*****, P***** A*****, am Telefon sagte: „ Am liebsten fahre ich heim, hole meine Puffn und dann hole ich mir die anderen einzeln her.

D./ am ***** A***** L*****, indem er ihr eine Sprachnachricht mit folgendem Inhalt schickte: „ Für mich ist alles tot, ich habe nichts mehr zu verlieren. Ich schwöre euch, wenn ich gehe, dann gehe ich nicht alleine. Das kannst du jedem vorspielen, ich gehe nicht alleine. Ich bin ab heute auf der Flucht, ich werde alles verlieren, aber ich gehe nicht alleine, das verspreche ich euch.

III./ am ***** mit dem Vorsatz, sich durch das Verhalten der Getäuschten unrechtmäßig zu bereichern, Verfügungsberechtigte der A1 Telekom AG durch die wahrheitswidrige Angabe durch die Firma ***** zum Vertragsabschluss berechtigt zu sein, sohin durch Täuschung über Tatsachen, zu einer Handlung, nämlich den Abschluss von Verträgen, verleitet zu haben, wodurch Verfügungsberechtigte von ***** in einem Betrag von EUR ***** am Vermögen geschädigt wurden.

Der Beschwerdeführer befindet sich somit aktuell in Untersuchungshaft (ON 39) und geht daher keiner Beschäftigung nach. Es kann nicht festgestellt werden, ob er über ein für den elektronisch überwachten Hausarrest geeignetes Einkommen verfügt.

Mit dem angefochtenen Bescheid vom ***** (ON 3, zugestellt am *****) wies der Leiter der Justizanstalt ***** den Antrag auf Vollzug der Freiheitsstrafe in Form des elektronisch überwachten Hausarrests ab und führte sehr ausführlich begründend zusammengefasst insbesondere aus, dass die Risikoprognose des Antragstellers hinsichtlich eines Missbrauches des EÜH iSd § 156c Abs 1 Z 4 StVG negativ ausfällt und aufgrund der mangelnden Strukturierfähigkeit sowie Verlässlichkeit des Antragstellers die Einhaltung der notwendigen Bedingungen gemäß § 156b Abs 2 StVG nicht gewährleistet ist.

Dagegen richtet sich die fristgerechte Beschwerde des Verurteilten vom 17.09.2020 (ON 2), in der er ausführt, dass er beruflich drei Bauprojekte fertigzustellen habe und ihm die Nichtfertigstellung einen unwiederbringlichen wirtschaftlichen schaden bringen würde. Weiters bedürfen die Eltern des Beschwerdeführers seiner Hilfe und Unterstützung bei der Pflege seines *****-jährigen, schwer an Demenz erkrankten (Anm.: Pflegestufe 4) Vaters. Des Weiteren liege eine besondere Gefährlichkeit des Beschwerdeführers nicht vor und es könne nicht angenommen werden, dass sich dieser der Vollzugsform im elektronisch überwachten Hausarrest entziehen würde.

Mit Bericht vom ***** (ON 1), eingelangt am *****, legte der Anstaltsleiter die Beschwerde vor, verweist in seiner Stellungnahme auf die Ausführungen im angefochtenen Bescheid und führt ergänzend zu den Beschwerdepunkten wie folgt aus:

Die angeführten Bauprojekte, bei welchen Herr K***** tätig sei, sowie die Hilfe und Unterstützung des schwer kranken Vaters (Anm.: Information über Pflegestufe 4 wird vorgebracht, jedoch im Akteninhalt keine Bestätigung hierüber aufliegend) stellen eine geeignete Beschäftigung iSd § 156c Abs 1 Z 2 lit. b StVG dar.

Wenn seitens der rechtsfreundlichen Vertretung des Beschwerdeführers vorgehalten wird, dass von einer besonderen Gefährlichkeit konkret nicht auszugehen ist wie auch, dass sich der Beschwerdeführer der begehrten Vollzugsform nicht entziehen werde, so darf nachstehend die ho. Ansicht betreffend einer Missbrauchsgefahr und vorliegenden negativen Risikoprognose dargestellt werden.

Für die Beurteilung der aufzustellenden Risikoprognose hinsichtlich einer möglichen Missbrauches des EÜH gemäß § 156c Abs 1 Z 4 StVG, wird den Strafvollzugsbehörden eine Beurteilungsspielraum eingeräumt, innerhalb dessen die Entscheidung aufgrund normierter Kriterien begründet werden muss.

Missbrauchsgefahr und folglich eine negative Risikoprognose liegen grundsätzlich dann vor, wenn – jeweils aufgrund konkreter Anhaltspunkte – nicht ausgesschlossen werden kann, dass ein Verurteilter den elektronisch überwachten Hausarrest zur Begehung einer strafbaren Handlung ausnützen wird oder diese Form des Vollzuges in concreto nicht mit den Zwecken des Strafvollzuges (§ 20 StVG) in Einklang gebracht werden kann (vgl. Drexler, StVG 4 , § 156c Rz 15). Nach § 20 StVG soll der Vollzug auch den Unwert des der Verurteilung zugrundeliegenden Verhaltens aufzeigen.

Der Beschwerdeführer weist gemäß Strafregisterauskunft neun, großteils einschlägige, Vorstrafen auf. Dem Beschwerdeführer wurden bereits Rechtswohltaten (in Form von bedingten und teilbedingten Freiheitsstrafen sowie mehreren Probezeiten als auch bedingter Entlassungen aus mehreren Freiheitsstrafen) gewährt, erwiesen sich jedoch als erfolglos um den Betroffenen von weiteren strafbaren Handlungen abzuhalten. Die Wirkungslosigkeit dieser Mittel ist augenscheinlich und besteht nach Ansicht der ho. Justizanstalt die begründete Gefahr der Strafrückfälligkeit. Eine günstige Risikoprognose kann aus Sicher der Anstaltsleitung hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit, dass der Beschwerdeführer die beantrage Vollzugsform nicht missbrauchen werden, demzufolge nicht in Aussicht gestellt werden (§ 156c Abs 1 Z 4 StVG). Die Begehung der für die Verurteilung zu Grunde liegenden Tathandlung während des letzten Vollzugs im eüH und der neuerlichen Verurteilung zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von sechs Monaten, die wegen des systematischen Zusammenhangs mit § 156c Abs 2 Z 5 StVG in jeder Beurteilung einer Missbrauchsgefahr einzufließen hat, zeichnen ein Bild des Beschwerdeführers, welches nicht von einem positiven Lebenswandeln ausgesehen lässt – zumal der Beschwerdeführer das Anlassdelikt auch während der letzten Verbüßung des Vollzuges im eüH beging.

Über das neuerliche Verfahren und die neuerliche Verurteilung hat der Beschwerdeführer die zuständige Justizanstalt nicht verständigt und dadurch dass sich der Antragsteller nicht mehr persönlich meldete, notwendige Unterlagen erst verspätet oder gar nicht vorgelegt hat sowie eine Kommunikation seit Ende Juli 2020 nicht bestand, ist eine mangelnde persönliche Eignung, Struktureierfähigkeit als auch Verlässlichkeit des Beschwerdeführers augenscheinlich erkennbar. Die Einhaltung der notwendigen Bedingungen gemäß § 156b Abs 2 StVG erscheinen ebenso nicht gewährleistet. Es ist im vorliegenden Fall nicht davon auszugehen, dass Herr K***** die normierten auferlegten Bedingungen der begehrten Vollzugsform einhalten wird.

Aufgrund obstehend aufgeführter Gründe sowie nach Gesamtschau aller in die Beurteilung fließenden Risikofaktoren, war die Bewilligung des Antrages des Beschwerdeführers zu versagen “.

Zum Bericht der Justizanstalt ***** vom ***** gab der Beschwerdeführer keine weitere Stellungnahme ab.

Die Feststellungen stützt das Vollzugsgericht auf die Einsichtnahme in die aktenmäßig erfassten Vorgänge, die bei einzelnen Konstatierungen zitierten Fundstellen im Akt sowie im Wesentlichen auf die von der Justizanstalt ***** zur Verfügung gestellten und darüber hinaus eingeholten Unterlagen, insbesondere den Bericht des Vereins Neustart (ON 6), sowie die Strafregisterauskunft (ON 35) im Zusammenhalt mit der Einsichtnahme in die beigeschafften Urteile (ON 5, 15, 19). Der vorliegenden Sozialversicherungsauskunft (ON 36) sind die Beschäftigungszeiten des Beschwerdeführers bei der ***** zweifelsfrei zu entnehmen. Insbesondere ergibt sich daraus, dass er zum Zeitpunkt der Antragsstellung keinerlei offizieller Beschäftigung bei dem angegebenen Unternehmen nachging und dort erst seit ***** angemeldet ist.

Rechtliche Beurteilung

Rechtlich war zu erwägen:

Nach § 156c Abs 1 StVG ist der Vollzug einer zeitlichen Freiheitsstrafe in Form des elektronisch überwachten Hausarrests auf Antrag des Strafgefangenen oder eines schon vor Strafantritt zulässigen Antrags des Verurteilten zu bewilligen, wenn

1.  die zu verbüßende Strafzeit zwölf Monate nicht übersteigt oder nach sinngemäßer Anwendung des § 145 Abs 2 voraussichtlich nicht übersteigen wird,

2.  der Rechtsbrecher im Inland

a.    über eine geeignete Unterkunft verfügt,

b.    einer geeigneten Beschäftigung nachgeht,

c.    Einkommen bezieht, mit dem er seinen Lebensunterhalt bestreiten kann,

d.    Kranken- und Unfallversicherungsschutz genießt,

3.  die schriftliche Einwilligung der mit ihm im gemeinsamen Haushalt lebenden Personen vorliegt und

4.  nach Prüfung der Wohnverhältnisse, des sozialen Umfelds und allfälliger Risikofaktoren sowie bei Einhaltung der Bedingungen (§ 156d Abs 2) anzunehmen ist, dass der Rechtsbrecher diese Vollzugsform nicht missbrauchen werde.

Die zentrale Zielsetzung des Rechtsinstitutes des elektronisch überwachten Hausarrests ist die der (Re)Sozialisierung dienende Beschäftigung, eingebettet in einen strukturierten Tagesablauf. Das Erfordernis einer geeigneten Beschäftigung gilt für Antragsteller jeden Alters und Geschlechts, wobei das zeitliche Ausmaß der Beschäftigung sich an der Dauer der Normalarbeitszeit (§ 156b Abs 2 StVG) zu orientieren hat, worunter der Gesetzgeber eine Wochenarbeitszeit von 38,5 Stunden vorsieht (§ 3 Z 3 Hausarrestverordnung). Zum Begriff geeigneter Beschäftigung zählt, dass der Strafgefangene mit einer festen Arbeitsstruktur konfrontiert ist, weiters soll ihm durch verpflichtende Einhaltung bestimmter arbeitsmäßiger Zeitvorgaben ermöglicht werden, eine (Wieder-)Eingliederung in den Arbeitsprozess zu fördern; er soll genauso verpflichtet sein, die arbeitsrechtlichen Erfordernisse einzuhalten wie der Arbeitgeber ( Drexler/Weger , StVG 4 § 156c Rz 10). Grundsätzlich müssen die in den §§ 156b und 156c StVG genannten Kriterien bei der Frontdoor-Variante des elektronisch überwachten Hausarrests bereits zum Zeitpunkt der Antragstellung vorliegen und sollen nicht erst im Zuge des Erhebungsverfahrens nach § 156d StVG geschaffen werden, was insbesondere für die vorhandene Beschäftigung zu gelten hat. Fallkonkret ist zu berücksichtigen, dass der Beschwerdeführer zum Zeitpunkt der Antragstellung am ***** keiner geeignete Beschäftigung nachging; der von ihm vorgelegte Dienstvertrag wurde vom Arbeitgeber nicht unterschrieben und auch die Arbeitgeberin A***** L***** konnte die Angaben der Beschwerdeführers zunächst nicht bestätigen. Erst in weiterer Folge bestätigte A***** L***** dessen Beschäftigung bei ihrem Unternehmen und konnte eine entsprechende Anmeldung des Beschwerdeführers bei der Krankenkasse vorlegen. Der von ihr vorgelegte Arbeitsvertrag war allerdings wiederum nicht beiderseitig unterschrieben. Im Zuge des gesamten Erhebungsverfahrens konnte kein entsprechender Arbeitsvertrag des Beschwerdeführers vorgelegt werden, der sowohl von ihm als auch von der Arbeitgeberin A***** L***** unterschrieben wurde. Auch der Umstand, dass A***** L***** gegen den Beschwerdeführer eine Anzeige bei der Polizei erstattete wegen des Verdachts einer gegen sie gerichteten gefährlichen Drohung und Veruntreuung, die zu einer anschließenden Festnahme und Verhängung der Untersuchungshaft des Beschwerdeführers führte, lassen für das Vollzugsgericht den Rückschluss zu, dass C***** G***** K***** bei A***** L***** in Zukunft keiner Beschäftigung im Rahmen des Vollzugs in Form des elektronisch überwachten Hausarrests nachgehen könne. Insgesamt ist daher davon auszugehen, dass der Beschwerdeführer über keine für die Durchführung des des elektronisch überwachten Hausarrests erforderlichen geeigneten Beschäftigung gemäß § 156b Abs 1 Z 2 lit b StVG und somit auch über kein ausreichendes Einkommen gemäß § 156b Abs 1 Z 2 lit c StVG verfügt.

Unabhängig davon ist bei der Entscheidung über den Antrag zudem von grundlegender Bedeutung, dass dieser nur bewilligt werden darf, wenn anzunehmen ist, dass der Betroffene diese Vollzugsform unter entsprechender sozialarbeiterischer Betreuung nicht missbrauchen werde (§ 156c Abs 1 Z 4 StVG). Eine Missbrauchsgefahr ist anzunehmen, wenn aufgrund konkreter Anhaltspunkte nicht ausgeschlossen werden kann, dass ein Verurteilter den elektronisch überwachten Hausarrest zur Begehung strafbarer Handlungen ausnützen wird oder diese Vollzugsform im Konkreten sonst nicht mit den Zwecken des Strafvollzuges (§ 20 StVG) in Einklang gebracht werden kann. In die Beurteilung fließen Art und Beweggrund der Anlasstaten oder frühere Verurteilungen, der nunmehrige Lebenswandel des Antragstellers, die Chance auf sein redliches Fortkommen nach der Haft sowie eine von ihm allenfalls ausgehende Gefährlichkeit ein. Bereits begangene strafbare Handlungen stellen zwar Risikofaktoren dar, die neben den Wohnverhältnissen und dem sozialen Umfeld des Verurteilten zu beachten sind. Außerdem sind die Gefährlichkeit des Betroffenen, Art und Beweggrund der Anlasstat oder frühere Verurteilungen, aber auch der nunmehrige Lebenswandel und die Chance auf ein redliches Fortkommen nach der Haft abzuwägen. Bei der Prognoseentscheidung hinsichtlich der Gefahr des Missbrauchs der Vollzugsform des elektronisch überwachten Hausarrests handelt es sich um eine Ermessensentscheidung. Die Annahme, dass diese Vollzugsform im Konkreten sonst nicht mit den Zwecken des Strafvollzuges (§ 20 StVG) in Einklang gebracht werden kann, liegt zB bei einer negativen Verlässlichkeitsprognose vor, wenn also der Antragsteller eine nur mangelnde Kooperationsbereitschaft bzw. Paktfähigkeit zeigt oder zu erwarten ist, dass er sich beharrlich dem Einfluss der Betreuung entzieht oder auferlegte Bedingungen nicht einhält ( Drexler/Weger , StVG 4 § 156c Rz 15 mwN).

Der Beschwerdeführer weist zehn großteils einschlägige Verurteilungen auf. Im konkreten Fall ist besonders zu berücksichtigen, dass die Anlasstat vom ***** während des Vollzugs einer Freiheitsstrafe in Form des elektronisch überwachten Hausarrests begangen wurde. Außerdem ist zu berücksichtigten, dass der Beschwerdeführer nach Antragstellung vom ***** mit Urteil vom ***** neuerlich wegen Gewalt- und Vermögensdelikten (Tatzeitpunkte: *****, ***** und ***** sowie ***** - *****) zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Nicht außer Acht zu lassen ist insbesondere der Umstand, dass über den Beschwerdeführer mit Beschluss des Landesgerichtes für Strafsachen ***** vom *****, Az *****, die Untersuchungshaft wegen des dringenden Tatverdachts der gefährlichen Drohung und Veruntreuung (unter anderem zum Nachteil von A***** L*****) verhängt wurde.

Die Vollzugsform des elektronisch überwachten Hausarrests setzt beim Antragsteller ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Kooperationsbereitschaft voraus. Dabei ist der Umstand zu berücksichtigen, dass die Voraussetzungen der in §§ 156b und 156c StVG genanten Kriterien bei der Frontdoor-Variante des elektronisch überwachten Hausarrests grundsätzlich bereits zum Zeitpunkt der Antragstellung vorliegen und nicht erst im Zuge des Erhebungsverfahrens nach § 156d StVG geschaffen werden sollen. Von einem Verurteilten darf (auch unter Beachtung, dass § 3 Z 7 und Z 10 HausarrestVO erst während der Durchführung des eüH und nicht schon im vorangehenden Erhebungsverfahren anwendbar ist) – insbesondere mit Blick auf die regelmäßig vorgenommene vorläufige Hemmung des Strafvollzugs gemäß § 156d Abs 4 StVG – erwartet werden, aktiv am Erhebungsverfahren mitzuwirken, widrigenfalls dem Antragsteller die Möglichkeit eröffnet würde, durch mangelnde Erreichbarkeit und schleppende Vorlage abgeforderter Unterlagen die Entscheidung über die Gewährung des elektronisch überwachten Hausarrests (und damit auch den Strafantritt) nach Belieben zu verzögern. Unterlässt der Verurteilte derartige Mitteilungen und ist im Erhebungsverfahren für die Justizbehörden nicht greifbar, darf dieser Umstand in das Kalkül der gemäß § 156c Abs 1 Z 4 StVG vorzunehmenden Prognoseentscheidung in Hinblick auf die Missbrauchsannahme der Vollzugsform einfließen (siehe OLG Wien 132 Bs 391/19y).

Fallkonkret ist insbesondere zu berücksichtigen, dass der Beschwerdeführer – abgesehen von der neuerlichen Verurteilung durch das Landesgericht für Strafsachen ***** vom ***** zu AZ ***** wegen der Vergehen der Nötigung nach §§ 15, 105 Abs 1 StGB (Tatzeitpunkte *****, ***** und *****) und des Vergehens der Sachbeschädigung nach § 125 StGB (Tatzeitraum vom ***** bis *****) – den Aufforderungen der Justizanstalt ***** bzw. des Vereins Neustart zur Vorlage eines von Arbeitnehmer und Arbeitgeber beiderseitig unterschriebenen Arbeitsvertrages nicht nachkam. Auch der Umstand, dass sich der Beschwerdeführer seit dem ***** nicht mehr meldete, zeigt deutlich, dass er für den Vollzug der über ihn verhängten Freiheitsstrafen in Form des elektronisch überwachten Hausarrests nicht ausreichend strukturiert ist. Während des elektronisch überwachten Hausarrests ist ein Strafgefangener zahlreichen Restriktionen und Einschränkungen in der Lebensführung unterworfen sowie ein enger Kontakt mit der Überwachungszentrale und dem Verein Neustart erforderlich, um die Einhaltung des Aufsichtsprofils und die Verpflichtung zur jederzeitigen Erreichbarkeit zu gewährleisten. Gerade die genaue Beachtung von Terminen und Fristen stellt eine wesentliche Voraussetzung für die Einhaltung der zahlreichen Rahmenbedingungen des elektronisch überwachten Hausarrests dar. Die mangelnde Strukturiertheit des Beschwerdeführers, die sich insbesondere in der nur schleppenden bzw. nicht erfolgten Vorlage von Unterlagen deutlich manifestierte, lässt erhebliche Zweifeln an dessen Bereitschaft zur Einhaltung der mit dem elektronisch überwachten Hausarrest verbundenen Bedingungen entstehen. Der Gesamteindruck des Beschwerdeführers und sein Verhalten anlässlich des Verfahrens zeigen deutlich und zweifelsfrei, dass er nicht ausreichend mit den zuständigen Behörden kooperiert und diese durch teilweise falsche oder unvollständige Angaben und Behauptungen zur Gewährung von Nachfristen verleitet, ohne jedoch die für den elektronisch überwachten Hausarrest erforderlichen Voraussetzungen, insbesondere eine geeignete Beschäftigung, nachweisen zu können.

Insgesamt ist aus dem aufgezeigten Verhalten des C***** G***** K***** eine mangelnde Kooperationsbereitschaft und Strukturiertheit sowie eine Gefahr des Missbrauches des elektronisch überwachten Hausarrests eindeutig abzuleiten, weshalb die Voraussetzung des § 156c Abs 1 Z 4 StVG nicht vorliegt.

Da die in den §§ 156b und 156c StVG genannten Voraussetzungen für die Gewährung eines elektronisch überwachten Hausarrests nach den Intentionen des Gesetzgebers kumulativ vorliegen müssen, wobei das Fehlen auch nur einer dieser Voraussetzungen zur Ablehnung des Antrags führt, traf der Anstaltsleiter seine Ermessensentscheidung – unabhängig vom Vorliegen einer geeigneten Beschäftigung – nicht außerhalb des gesetzlichen Rahmens bzw. nicht in unvertretbarer Weise.

Ausgehend von diesen Erwägungen war der Beschwerde daher nicht Folge zu geben.

Rechtssätze
0

Keine verknüpften Rechtssätze zu diesem Paragrafen