JudikaturJustiz21Bl128/18z

21Bl128/18z – LG Linz Entscheidung

Entscheidung
20. Dezember 2018

Kopf

BESCHLUSS

D as La n desger i cht L i nz a l s V o ll z u gsger i cht hat durch den V ors i t zend e n H R D r . B e n ed i kt W e i x l baumer und d i e w e i t eren S e na t sm i t g li e d er M ag. A lf red P f e i s i n ger und M R M a g. Josef P üh r i nger über d i e B es ch w erde des K ***** T ***** , be t re f f end A ng e l egen h e i t en nach dem S t ra f vo ll zug s gese t z gemäß §§ 34; 120, 121 und 121a f f S t VG , i n n i ch t ö f f en t li cher Si t zung en t sch i e den:

Spruch

D er B esc h w e rde w i rd nicht Folge geg e ben.

Text

BEGRÜNDUNG:

D er St ra f ge f angene K ***** T ***** mac h t i n se i n er B esc h w er d e vom ***** (e i n g e l angt a m ***** ) ge l t end, dass e r am ***** sechs F l aschen O li ven ö l zum P re i s von E U R 19 , 80 bes t e ll en w o l l t e (dazu hä t t e es gra t i s e i ne P f anne geg e ben). S e i nem A nsu c hen sei m i t der B egrün d ung n i cht s t a tt gegeben w o rden, der B ezug von Lebensm i tt e l n sei aussc h li e ß li c h über den Z NG - E i nkauf vorgesehen. Laut B es ch w erde f ührer gäbe es z w ar O li v e nöl i m Z N G , doch sei d i eses nur m i nderer Q ua li t ät und zu t euer ( O N 1).

D i e Le i t ung der Jus t i zans t a l t ***** e rs t a t t e t e am ***** f o l ge n de S t e ll u ngnahme ( O N 5): „Am ***** stellte der Insasse T***** das schriftliche Ansuchen (StVGForm.Nr.11) zur Genehmigung des Ankaufs und der Anhersendung von 6 x 0,5 I. Olivenöl, zum Preis von € 19,80, bei der Fa. F*****.

Dieses Ansuchen des Beschwerdeführers wurde vom zuständigen Traktkommandanten Abtlnsp C***** S***** im Auftrag des Anstaltsleiters am ***** abgelehnt. Diese Ablehnung findet in den allgemeinen Richtlinien der Justizanstalt *****, welche den Insasseneinkauf nach § 34 StVG regeln, seine Begründung. Grundsätzlich ist der Einkauf von Lebensmitteln nur über den Bezug von Bedarfsgegenständen gem § 34 StVG bei der Fa. K*****, welcher wöchentlich in der Justizanstalt stattfindet, vorgesehen (Kantinensystem). Dies wurde dem Insassen auf seinem Ansuchen auch schriftlich mitgeteilt.

Ein ähnliches Olivenöl ist im angeführten Kantineneinkauf sehr wohl erhältlich. Unbestritten wird es im freien Markt Produkte geben, welche sich preislich und/oder qualitativ von jenen des Angebots beim § 34 StVG Einkauf in der Justizanstalt unterscheiden.

Bei Lebensmitteln ist jedoch der Aspekt der Gewährleistung der Hygienestandards sowie der Sicherheit (mögliches Einschmuggeln unerlaubter Substanzen in Lebensmitteln) vorrangig und kann daher aus organisatorischen Gründen kein separater Einzelbezug von Lebensmitteln über beliebige externe Firmen durchgeführt werden. Dies sieht auch die gesetzliche Regelung des Bezugs von Bedarfsgegenständen im § 34 StVG nicht vor.

Die vom Beschwerdeführer in seiner Beschwerde angeführte „beschichtete Pfanne“ fand in seinem schriftlichen Ansuchen von ***** keinerlei Erwähnung. Kochgeschirr darf grundsätzlich in beschränkter Stückzahl angekauft werden und wird nach erfolgter positiver Prüfung auch genehmigt.“

Ausz u gehen i st von f o l gendem en t sche i d ung s w e sen t li c h en Sachverh a lt :

D er B esc h w erde f ührer w u rde m i t Ur t e i l des Landes g er i ch t es ***** vom ***** (rech t s k ft i g am ***** ) w e g en (un t er an d ere m ) § 28a A bs 1 3. Fa ll , A bs 2 Z 2 und A bs 4 Z 3 SM G zu e i ner Fre i h e i t s s t ra f e i n der D a u er von ***** veru r t e i lt . S e i t ***** be f i n d et er s i ch i n der Jus t i zans t a l t ***** i m S t r a f vo l l zug ( I V V - A usz u g O N 2 und S t ra f re g i s t e rausk u n f t O N 3).

A m ***** s t e ll t e der B es ch w erde f ührer das sc h r i ft li c he A nsuchen zur G enehm i gung des A nk a u f s von sechs F l as c hen O li ven ö l von der Fa F ***** z u m P re i s von E U R 19 , 80. D em A nsu c hen w u rde se i t ens der Jus t i zans t a l t n i cht s t a tt gegeben ( S t e l l ungnahme Jus t i zans t a l t ***** O N 5 ) . O li ven ö l i st auch i m ans t a l t s i n t ernen K an ti nene i nkauf f ür St ra f ge f angene erhä l tl i ch.

D i e so l cher A rt ge t r o f f enen Fes t s t e ll u ngen gründen auf den j e w e i l s i n Kl ammern ange f üh r t en Z i t a t s t e ll e n, aus den e n s i ch ke i ne en t sche i du n g s w es e n t li chen W i d e rsprüche ergaben b z w i st noch das F o l gende auszu f ühren:

Rechtliche Beurteilung

N a c h § 34 A bs 1 S t V G s i nd S t ra f ge f angene berech t i g t , e i nmal i n der W o c he auf e i gene K os t en vom A ns t a l t s l e i t er zuge l as s ene N ahrungs- und G enussm i tt el s o w i e K örper p fl egem i tt el und andere e i n f ache G egens t ände des t äg l i chen B edar f s durch V erm it tl ung der A ns t a l t zu be z i ehen.

D i e zum V erkauf an g ebo t enen S achen müssen vorher vom A ns t a l t s l e i t e r zuge l assen w e rden. E s g i bt ke i n e bunde s w e i t e i nh e i t li che R eg e l ung, son d ern ermög li cht § 34 S t V G den A ns t a l t s l e i t ern, auf d i e G ege b enhe i t en der e i nz e l nen Jus t i zans t a l t en e i nzug e hen. E s bes t eht z w ar e i n R ech t sanspruch auf den B e z ug und das B e l as s en, n i c ht j e d och auf e i ne bes t i m m t e Q ua l i t ä t oder Bescha f f enhe i t der bezogenen G egens t ände ( Drexler/Weger , S t V G 4 § 34 R z 2 ) .

E i ne M ö g li ch k e i t , andere Le b ensm it t e l ( außerh a l b j e n er vom A ns t a l t s l e i t er zuge l as s enen) zu be z i ehen, s i e ht das S t V G n i cht v o r . D er B esc h w erde w ar daher ke i ne F o l ge zu geben. D i e vom B esc h w erde f ührer e r w ä hn t e P f anne w a r n i cht von se i nem A nsuch e n u m f ass t .

Rechtssätze
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